Neue Chefs bei „Spiegel“ und „Spiegel Online“: Die neuen Chefs sind zwei Altbekannte
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Neue Chefs bei „Spiegel“ und „Spiegel Online“Die neuen Chefs sind zwei Altbekannte
Der „Spiegel“ geht auf Nummer Sicher: Nachdem unrühmlichen Abgang von Wolfgang Büchner setzt das Nachrichtenmagazin nun auf zwei langjährige Mitarbeiter aus dem eigenen Haus.
Düsseldorf Zwei altbekannte Gesichter in neuen Funktionen: Der „Spiegel“ hat am Dienstag offiziell sein neues Führungsduo bekanntgegeben. Klaus Brinkbäumer wird die Leitung des Printgeschäfts übernehmen, bei „Spiegel Online“ hat künftig Florian Harms das sagen. Das teilte das Nachrichtenmagazin am Dienstag in Hamburg mit. Beide waren bislang Vize-Chefs bei den jeweiligen Produkten.
„Wir freuen uns sehr, dass zwei ausgezeichnete Journalisten dieses Hauses die Verantwortung für die beiden großen Redaktionen des „Spiegel“ übernehmen“, teilte Verlagsgeschäftsführer Ove Saffe mit. Gemeinsam würden sie die digitale Zukunft der Medienmarke erfolgreich gestalten. Nach bisherigen Plänen will der Spiegel-Verlag Mitte 2015 mit neuen kostenpflichtigen Zusatzangeboten an den Start gehen.
Mit der Ernennung der beiden hauseigenen Namen setzt der „Spiegel“ auf Nummer Sicher. Zwischen dem ehemaligen Chefredakteur Wolfgang Büchner, einem Externen, der von der Nachrichtenagentur dpa zum führenden deutschen Nachrichtenmagazin gewechselt war, und der „Spiegel“-Redaktion hatte es monatelange Auseinandersetzungen um die Zukunft von Print und Online gegeben. Er war nur knapp eineinhalb Jahre Chef des Titels.
Auflagen deutscher Nachrichtenmagazine
In Deutschland dominieren drei Nachrichtenmagazine: „Spiegel“, „Focus“ und „Stern“. Alle drei leiden unter der Medienkrise und haben in den vergangenen Jahren deutlich an Auflage verloren.
Das kleinste der drei Nachrichtenmagazine ist der „Focus“. Das Münchner Nachrichtenmagazin aus dem Hause Burda kommt auf eine Auflage von 513.707 verkauften Exemplaren. Im Vorjahreszeitraum 2013 waren es noch 530.931 Exemplare gewesen.
Auch das Magazin aus dem Hause Gruner + Jahr ist ein sinkender Stern: Das Wochenblatt hat inzwischen nur noch eine Auflage von 775.573 verkauften Exemplaren. Das ist ein deutlicher Verlust zum dritten Quartal 2013. Damals lag die Auflage des „Stern“ noch 812.429.
Das größte Nachrichtenmagazin ist nach wie vor der „Spiegel“. Doch von der einstigen Millionenmarke hat sich das Heft deutlich entfernt. Die Tendenz: weiter sinkend. Kam das orangene Blatt im dritten Quartal 2013 noch auf eine Auflage von 896.298 verkauften Exemplaren, waren es im selben Zeitraum 2014 nur noch 878.260.
IVW (Stand: 3. Quartal 2014)
Der Verlagsgeschäftsführer hatte beim Ausscheiden Büchners angekündigt, sein Amt spätestens Mitte 2015 ebenfalls niederlegen zu wollen. Saffe hatte Büchner in den Verlag geholt, damit dieser Print und Online enger verzahnt. Darüber war es mit den Redaktionen zum Zerwürfnis gekommen. Am Spiegel-Verlag sind die schon länger beim gedruckten Heft beschäftigten Angestellten über die Mitarbeiter KG (50,5 Prozent) beteiligt. Die übrigen Anteile halten der Hamburger Verlag Gruner + Jahr (25,5 Prozent) sowie die Erben des „Spiegel“-Gründers Rudolf Augstein.
Auch vor Büchners Zeit hatte es bereits Querelen bei dem Magazin gegeben. Schon die Doppelspitze aus Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron musste 2013 unrühmlich abtreten, nachdem es Streit um die Ausrichtung des Traditionsblatts gegeben hatte.
Brinkbäumer ist bereits seit 1993 beim „Spiegel“, arbeitete als Reporter und Auslandskorrespondent. Im Januar 2011 wurde er als Textchef Mitglied der Chefredaktion, wenige Monate später Vize-Chef des Magazins. Harms schreibt seit 2004 für das Nachrichtenportal „Spiegel Online“, zunächst als Freier, später als Festangestellter. 2008 wurde er Chef vom Dienst. Drei Jahre später erhielt er den Posten des stellvertretenden Chefredakteurs.
Seit Jahresbeginn erscheint das Nachrichtenmagazin am Samstag und nicht mehr montags. Für die Umstellung darauf war der neue Chefredakteur Brinkbäumer maßgeblich verantwortlich.
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Nein, schlimmer - seit Juli 2014 mindestens das, was damals Willy Brandt (Gott hab ihn selig!) über Heiner Geißler gesagt hat...
Lügenpresse