Bislang hielt die Internet-Verwaltung Icann die Zahl der Endungen für Web-Adressen begrenzt: Neben den Länderkürzeln gab es nur zwei dutzend allgemeine Top Level Domains (TLD). Das ändert sich jetzt, die Organisation lässt hunderte neue Endungen zu.
Firmen wie Google, Audi und Cartier sichern sich ihre eigene Top Level Domain und können mit Adressen wie jobs.google oder uhren.cartier künftig Bewerber oder Luxus-Shopper locken. Diese Endungen sind den Inhabern exklusiv vorbehalten.
Künftig gibt es neben Länderkürzeln wie .de oder .fr weitere geografische Top Level Domains, in Deutschland etwa .berlin, .bayern und .ruhr. In der Regel dürfen nur Nutzer oder Unternehmen aus diesen Regionen eine Adresse registrieren.
Den Großteil der Bewerbungen machen allgemeine Begriffe aus, sogenannte generische Top Level Domains. Für viele Endungen gingen mehrere Bewerbungen ein. Besonders umkämpft sind zum Beispiel .app, .pizza, .restaurant, und .gmbh. Können sich die Bewerber nicht auf ein gemeinsames Verfahren einigen, muss die Icann entscheiden.
Die Domain-Endung .hiv hat einen gemeinnützigen Hintergrund: Der Verein dotHIV hat sich darum beworben, um auf den Kampfgegen das Aids-Virus aufmerksam zu machen. Unternehmen können die Aktion unterstützen, indem sie – neben ihrer regulären Web-Adresse – auch die Endung .hiv nutzen und die Gebühr als Spende zur Verfügung stellen. Es handelt sich also um eine Art virtuelle rote Schleife.
Auch drei dutzend deutsche Unternehmen und Organisationen wollen eine eigene Domain –vom ADAC bis Volkswagen. Neben einigen Konzernen ergreifen mehrere kleine Dienstleister die Chance, etwa die Firma Dotversicherung, die die Endung .versicherung vermarktet.
Die neuen Endungen sind nicht auf das lateinische Alphabet beschränkt: Etliche neue Top Level Domains bestehen aus chinesisches oder arabisches Schriftzeichen. Damit wird das Internet auch hinter dem Punkt so vielfältig wie die Welt.
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