Neue Partnerschaften Twitter will überall im Netz werben

Twitter will sein Werbegeschäft ausbauen.
Twitter will über Kooperationen mit anderen Internet-Diensten seine Werbeeinnahmen steigern. Werbekunden können sogenannte Promoted Tweets bald auch auf externen Portalen anzeigen lassen. Erste Partner seien die Magazin-App Flipboard und das Nachrichtenportal Yahoo Japan, teilte das börsennotierte Unternehmen am Dienstag in seinem Blog mit.
Promoted Tweets sind bezahlte Kurznachrichten. Bisher sind sie nur bei Twitter selbst oder über eingebundene Kästen auf anderen Webseiten zu sehen. Nun sollen sie noch weiter verbreitet werden. Mit der Flipboard-App habe es bereits Testläufe gegeben, teilte das Unternehmen mit. Weitere Partnerschaften sollen folgen.
Über die Verbreitung von bezahlten Tweets will die Microblogging-Plattform mit ihrer Präsenz auf externen Seiten Geld verdienen. Allein im dritten Quartal 2014 seien etwa 185 Milliarden Tweets außerhalb der eigentlichen Twitter-Plattform aufgerufen worden, erklärt das Unternehmen.
Bezahlte Tweets waren bereits sichtbar. Aber indem Promoted Tweets auch auf Flipboard und Yahoo Japan eingespielt werden, sollen Werbekunden, die bereits eine Kampagne mit Promoted Tweets betreiben, mehr Nutzer erreichen und eine bessere Wirkung mit ihren Anzeigen erzielen. Außerdem werde die Darstellung der Anzeigen optimiert, erklärt Twitter. Erträge aus den Werbeanzeigen teilt sich Twitter mit den Partnerportalen.
Nach Bekanntwerden der neuen Vermarktungsstrategie stieg der Wert der Twitter-Aktie an der New Yorker Börse zeitweise um fast sechs Prozent an. Die Ergebnisse aus dem vierten Quartal stellt Twitter am Donnerstagnachmittag vor.
Die Werbekooperation ist Teil einer Initiative, um Reichweite und Werbeeinnahmen zu steigern. Das soziale Netzwerk hat rund 284 Millionen aktive Nutzer im Monat, wächst aber nur noch langsam. Mit der Ausweitung der Werbung kann das Unternehmen auch an Nutzern verdienen, die sich nicht registriert haben.
Im deutschsprachigen Raum will Twitter Kleinunternehmer und Mittelständler als Werbekunden gewinnen. Eine Selbstbedienungsplattform soll ihnen helfen, Anzeigen zu schalten – auch ohne größere Erfahrung in der Umsetzung und Planung solcher Kampagnen. Außerdem gibt es ein Werkzeug, mit dem Unternehmer ihre Tweets gezielt an eine bestimmte Zielgruppe ausspielen können.
Twitter testet zudem eine neue Version der Homepage, die für nicht registrierte Nutzer attraktiver sein soll. Derzeit steuern monatlich rund 500 Millionen Menschen die Seite an, die nicht angemeldet sind. Für sie ist die Seite derzeit wenig attraktiv, weil sie praktisch nur die Anmeldemaske zu sehen bekommen. Mit der neuen Version soll sich das ändern: Sie soll direkt auf der Startseite die neuesten Tweets aus verschiedenen Kategorien zeigen – und den Nutzern Lust machen, sich anzumelden.
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