Österreich Neue Anbieter drängen auf den Mobilfunkmarkt

Die Fusion von Hutchison und Orange eröffnet den Weg für neue Marktteilnehmer.
Wien Die geplante Fusion der österreichischen Mobilfunkanbieter Orange und Hutchison lockt neue Wettbewerber auf den hart umkämpften Markt. Grund dafür sind Zugeständnisse von Hutchison, im Gegenzug für die Übernahme von Orange sein Netz an Quereinsteiger ohne eigenes Netz zu vermieten. Der Festnetz-Anbieter Tele2 prüfe derzeit einen solchen Quereinstieg, sagte Tele2-Österreich-Geschäftsführer Alfred Pufitsch dem „Wirtschaftsblatt“ (Mittwochausgabe).
„Wir sind als Konzern weltweit auf das Mobilfunkgeschäft fokussiert. Es geht uns hier nicht darum, SIM-Karten billigst zu verkaufen, sondern ein Festnetz-/Mobilfunkprodukt abzudecken“, sagte Pufitsch. Tele2 war bereits als Mobilfunkanbieter in Österreich tätig, hatte seine Kunden aber 2007 für sieben Millionen Euro an den Marktführer Telekom Austria verkauft.
Durch die 900 Millionen Euro schwere Übernahme von Orange durch Hutchison würden sich die beiden kleinsten Mobilfunkanbieter in Österreich gegen die größeren Konkurrenten Telekom Austria und T-Mobile verbünden. Die Wettbewerbshüter in Brüssel hatten jedoch Bedenken gegen die Fusion und sich Zeit für eine vertiefte Prüfung bis Ende November genommen.
Bei einem neuerlichen Markteintritt wolle Tele2 als Quereinsteiger zunächst das Netz von Hutchison nutzen und dann möglicherweise auch bei der Vergabe neuer Frequenzen für die vierte Mobilfunkgeneration LTE mitbieten, sagte Pufitsch.
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Der Kabelanbieter UPC ist ebenfalls an einer Nutzung des Hutchison-Netzes interessiert, wie Reuters aus Kreisen erfahren hatte. UPC hat bereits einen entsprechendes Abkommen unterzeichnet.
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