Wikipedia ist ein nicht-kommerzielles Projekt - hinter dem Online-Lexikon steht eine amerikanische Stiftung, die Wikimedia Foundation. Wikipedia-Mitgründer Jimmy Wales richtete sie 2003 ein und übertrug ihr die Namensrechte, die zuvor bei ihm und seiner Firma Bomis gelegen hatten. Etliche nationale Organisationen unterstützen die Stiftung, in Deutschland beispielsweise der Verein Wikimedia Deutschland.
Wikimedia kümmert sich um die Server, entwickelt die Software-Plattform weiter und fördert freies Wissen, etwa durch Projekte in Schulen und Universitäten. Die Stiftung finanziert sich vor allem über Spenden – Werbung wird auf der vielbesuchten Wikipedia-Website nicht geschaltet.
Die Inhalte von Wikipedia und Schwesterprojekten wie der Bilddatenbank Commons erschaffen und verwalten Freiwillige unter freier Lizenz. Das heißt: Prinzipiell darf sie jeder nutzen.
Wikipedia ist ein Lexikon zum Mitmachen. Es ist das bekannteste Beispiel für Wiki-Software: Es handelt sich um Webseiten, die jeder Benutzer ohne großen Aufwand bearbeiten kann. Alles was er dafür braucht, ist ein Browser. Die Veränderungen sind in der Regel sofort sichtbar. Alte Versionen werden abgespeichert, jeder Schritt kann nachvollzogen werden. Aber auch immer mehr Firmen nutzen das Wiki-Prinzip, etwa fürs Wissensmanagement.
Platz ist theoretisch für alle Themen – allerdings löscht die Gemeinschaft Artikel, die sie für nicht relevant hält. Gerade in Deutschland gibt es teilweise heiße Debatten darüber, ob ein Thema einen Eintrag verdient oder nicht.
Viele Wikipedia-Artikel sind genau so akkurat wie ihre Gegenstücke im Brockhaus oder der Encyclopaedia Britannica. Die Autorengemeinschaft pflegt aktuelle Ereignisse nicht selten binnen kürzester Zeit ein und bügelt Fehler meist schnell wieder aus. Wenn die „Weisheit der Vielen“ versagt, kann es allerdings zu peinlichen Pannen kommen. So jubelte ein Scherzbold Theodor zu Guttenberg kurzzeitig einen zusätzlichen Vornamen unter, was einige Medien offenbar ungeprüft übernahmen. Politiker und Unternehmen haben schon häufiger versucht, ihre Einträge zu schönen.
Das Online-Lexikon Wikipedia hat diverse Geschwister, die ebenfalls unter dem Dach der Wikimedia-Stiftung ein Zuhause finden. Sie gibt es Commons, eine Datenbank für Medien– vor allem Fotos, aber auch Videos, Landkarten und Grafiken. In Wikiquote sammeln die Nutzer Zitate von mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten. Wikiversity ist eine Online-Plattform „zum gemeinschaftlichen Lernen, Lehren und Forschen“. Seit kurzem gehört auch der Online-Reiseführer Wikivoyage zur Familie.