Hunderte Kanadier gedenken einer 17 Jahre alten Schülerin, die sich nach Attacken im Internet umgebracht hatte. Bei einer Mahnwache in Halifax in der Provinz Neuschottland fordern sie: „Stoppt das Mobbing“. Das Mädchen war laut seiner Mutter 2011 vergewaltigt worden. Nachdem Bilder im Internet kursierten, nahm sie sich das Leben.
In Saratoga im US-Bundesstaat Kalifornien werden drei 16-Jährige festgenommen. Sie sollen nach Angaben des Senders NBC eine bewusstlose 15-Jährige sexuell missbraucht haben. Nachdem Bilder davon im Internet aufgetaucht waren, habe sich das Mädchen im Oktober 2012 das Leben genommen. „Die ganze Schule weiß es, ... mein Leben ist ruiniert“, soll sie geschrieben haben.
Dezember 2012: Hunderte Gymnasiasten beteiligen sich im schwedischen Göteborg an Krawallen wegen Sex-Mobbings im Internet. Die Randale begann als Protest gegen diskriminierende Fotos und Beleidigungen von Schülerinnen als „Huren und Schlampen“ in der Internet-Fotobörse Instagram. Die Polizei ermittelte gegen eine 17 Jahre alte Schülerin als mögliche Urheberin des Internet-Mobbings.
Oktober 2012: Jahrelang wird Amanda Todd im kanadischen Port Coquitlam in der Schule und online gehänselt. Sie bekommt Depressionen und flüchtet sich in Drogen. Mehrmals wechselt sie die Schule, mit 15 Jahren nimmt sie sich das Leben. Ein Video als letzter Hilferuf des Mädchens wird weltweit zum Symbol gegen Cybermobbing.
September 2012: In den Niederlanden löst der sogenannte Facebook-Mord Entsetzen aus. Die 15 Jahre alte Winsie aus Arnheim hat auf dem Netzwerk Facebook verbreitet, dass ihre Freundin Polly Sex mit mehreren Jungen hatte. Polly will sich rächen und schmiedet mit ihrem Freund ein Mordkomplott. Der 15-Jährige ersticht Winsie. Im September wird er zu einem Jahr Jugendgefängnis und drei Jahren Zwangstherapie verurteilt.
März 2011: Eine 18-Jährige wird in Berlin von Mitschülerinnen auf der inzwischen indizierten Internetplattform „I share gossip“ längere Zeit schwer beleidigt. Ihr 17-jähriger Freund will die Angriffe beenden und verabredet sich mit anderen Schülern zu einem Schlichtungsgespräch. Dabei tauchen etwa 20 Jugendliche auf und prügeln den 17-Jährigen krankenhausreif.
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Ja und, Rache ist süß. Das schmeckt jedem.
Wer die totale Transparenz will, wird auch mit derartigen Zeiterscheinungen leben müssen. Solange man nicht selbst betroffen ist, kann man ja mit den Achseln zucken und eventuell sogar mitmachen. Wohl bekomm's!
Wir sind auch ohne Internet doch schon im Mittelalter! Früher war man ein Ketzer, heute wird man als Populist diffamiert. Das Konzept ist gleich: Vor vierhundert Jahren verteidigte die katholische Kirche ihr geozentrisches Weltbild mit den Mitteln der Inquisition und mit der Androhung des Scheiterhaufens, weil sie sich mit Argumenten nicht mehr zu helfen wusste. Heute bleibt nur noch der moralische Scheiterhaufen (vor allem in den GEZ-Medien).