Onlinelexikon Löscht Leo das gedruckte Wörterbuch aus?

Langenscheidt will sich verstärkt auf das Fremdsprachengeschäft konzentrieren.
Düsseldorf Das Onlinewörterbuch Leo prognostiziert den schleichenden Niedergang der gedruckten Sprachlexika. „Wegen der mangelnden Aktualität und der mühsamen Bedienbarkeit führen gedruckte Wörterbücher zusehends ein Nischendasein“, sagte Hans Riethmayer, Chef und Gesellschafter von Leo, dem Handelsblatt. „Gedruckte Wörterbücher haben weitgehend ausgedient.“
Das 1992 von Münchener Studenten unter dem Namen „Link everything online“, kurz „Leo“, gegründete Sprachenportal brachte die Wörterbuchverlage Langenscheidt und Klett in den vergangenen Jahren in Bedrängnis. „Der kommerzielle Wettbewerb ist überschaubar. Verlage wie Klett sind mit ihrem Internetportal Pons vergleichsweise spät in den Markt eingestiegen. Das nützt uns“, sagt Riethmayer. Leo ist längst das bestbesuchte Bildungsangebot im deutschsprachigen Raum.
Boom bei Smartphones hilft
Bereits seit zwei Jahren befindet sich die Verlagsgruppe Langenscheidt in einer Restrukturierung. Erst vor wenigen Tagen hatte das Traditionsunternehmen seinen Reisebuchverlag Polyglott an die Hamburger Verlagsgruppe Ganske verkauft. Die Münchener wollen sich nun verstärkt auf das Geschäft mit Fremdsprachen konzentrieren.
Auch Pons stellt sich um. „Im traditionellen Printwörterbuchbereich gehen wir davon aus, dass sich die Zahl der angebotenen Produkte verkleinern wird“, sagte Pons-Chefin Gabriele Schmidt kürzlich. Derzeit gibt es noch mehr als 200 verschiedene Wörterbuchtitel bei Pons. Die Klett-Tochter hat nach eigenen Angaben aber bereits 40 verschiedene Apps im Angebot.
Während die Verlage mit dem eigenen Umbau beschäftigt sind, profitiert der Onlinekonkurrent stark vom Boom der internetfähigen Smartphones und Tablet-PCs wie dem iPad. „Wir werden den Smartphonebereich weiter ausbauen“, kündigt Riethmayer an. Es bestehe kein Zweifel, dass die Apps ein großer Wachstumsmarkt sind. Seit gut einem Jahr offeriert Leo auch Apps. Bislang wurden über 1,5 Millionen Programme heruntergeladen. Riethmayer erwartet, dass die Anfragen über Smartphones diejenigen, die es aktuell im Internet für Italienisch gibt, in nächster Zukunft übersteigen werden. Bei Italienisch sind das nach Firmenangaben rund eine halbe Million pro Tag.
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Also ich bin schon lange von LEO zu PONS.eu gewechselt! Die haben definitiv die beste Qualität aller Online-Wörterbücher. Was LEO und auch dict nicht haben ist die dt. Rechtschreibung - was ich neben den zweisprachigen Wörterbüchern auf PONS.eu extrem wichtig finde.
LEO war gestern - die Zukunft liegt in dict.cc, einer benutzergenerierten Wöterbuchdatenbank, die zumindest für Deutsch-Englisch LEO schon lange in die Tasche steckt.