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Der neue Zynga-Chef hat dank eines beherzten Griffs zum Rotstift fast den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Die Börse reagierte begeistert. Aber dem „Farmville“-Anbieter laufen nach wie vor die Nutzer davon.
Ein Screenshot von Farmville 2. Dem Betreiber Zynga laufen reihenweise die Spieler davon.
(Foto: dapd)
San Francisco Der „Farmville“-Erfinder Zynga verliert weiter Kunden - doch der neue Chef der Spielefirma hat zumindest die Verluste gestoppt. Das Minus lag im dritten Quartal nur noch bei rund 68 000 Dollar (49 000 Euro). Im Vorjahresquartal hatte Zynga gut 53 Millionen Dollar verloren. Der von Microsoft gekommene Firmenchef Don Mattrick erreichte die Verbesserung mit Sparmaßnahmen. Die Investoren waren spürbar erleichtert: Die Aktie stieg nachbörslich um 13 Prozent.
Allerdings laufen Zynga nach wie vor die Spieler davon. Die Zahl der aktiven Nutzer im Monat lag bei 133 Millionen, nach 311 Millionen vor einem Jahr. Allein in den vergangenen drei Monaten fiel sie um 29 Prozent. Zudem gab es zuletzt nur noch 1,6 Millionen zahlende Nutzer - vor einem Jahr waren es noch drei Millionen. Die Internetspiele von Zynga, die meist über das Soziale Netzwerk Facebook gespielt werden, sind größtenteils kostenlos. Das Unternehmen verdient Geld vor allem mit dem Verkauf virtueller Artikel und in geringerem Maße mit Werbung. Der Quartalsumsatz sackte im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 203 Millionen Dollar ab, wie Zynga nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.
Online-Spielemarkt in Deutschland
Von den 16,5 Millionen Deutschen, die im Internet Spiele nutzen, spielen 12 Millionen browserbasierte Spiele oder Spiele in sozialen Netzwerken.
In Deutschland setzten Spieleanbieter im Jahr 2011 insgesamt 183 Millionen Euro mit Gebühren für Online- und Browser-Games um.
Auch mit virtuellen Gegenständen lässt sich in Deutschland viel Geld verdienen. Im ersten Halbjahr 2012 kauften 4,6 Millionen Deutsche in Online-Spielen ein. Das waren fast ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Nach Angaben des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware wird das Wachstum bei Online-Spielen auch in Zukunft anhalten – vor allem beim Verkauf elektronischer Güter sei mit deutlichen Zuwachsraten zu rechten.
Vom BIU stammen auch die oben aufgeführten Daten.
Zynga war einst mit Facebook-Spielen wie „Farmville“ oder „Cityville“ erfolgreich, schaffte es jedoch nicht, mit neuen Hits daran anzuknüpfen. Inzwischen haben die Zynga-Games auch beim weltgrößten Online-Netzwerk an Popularität verloren. Es folgten Entlassungen bei Zynga und ein Chefwechsel im Sommer.
Mattrick hatte bei Microsoft das Geschäft mit der Spielekonsole Xbox geleitet. Er setzt unter anderem auf Smartphone-Games, um Zynga wieder auf Kurs zu bringen. Dafür holte sich Mattrick einen erfahrenen Manager von der Konkurrenz: Clive Downie soll künftig das operative Geschäft führen. Downie kommt vom japanischen Spezialisten für mobile Spiele DeNa und war zuvor beim Branchenriesen Electronic Arts. Zuletzt spielten 51 Millionen Nutzer Zynga-Games auf ihren Handys oder Tablets und 82 Millionen auf dem PC.
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