Optiker-Trends Die Brille aus dem 3D-Drucker

Fast jeder Zweite in Deutschland trägt eine Brille. Einige davon kommen schon aus dem 3D-Drucker, Tendenz steigend.
München Brillen aus dem 3D-Drucker sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Nach anfänglicher Skepsis bieten einige Optikgeschäfte bereits gedruckte Brillengestelle nach den Wünschen des Kunden an. „Der 3D-Druck hat keinen Exotenstatus mehr und wird seinen Platz am Markt finden“, sagt Ingo Rütten vom Zentralverband der Augenoptiker.
Richtig in Schwung soll das Geschäft durch die individuelle Anpassung der gedruckten Brillengestelle an die Gesichtsform kommen: Auf der Optikmesse Opti in München stellt das hessische Unternehmen Framelapp einen Kopf-Scanner vor, der die Form der Nase und andere Merkmale des Gesichts erfasst und den Drucker mit diesen Daten speist.
„Der 3-Druck wird die Optikbranche über kurz oder lang revolutionieren“, meint Geschäftsführer Hendrik Wieburg, der im Auftrag von Optikgeschäften mehrere tausend Brillen pro Jahr per 3D-Druck herstellt. Gemessen am gesamten Markt ist das zwar noch sehr wenig – die großen Mitspieler verfolgen die Entwicklung aber genau: Brillengestelle aus dem 3D-Drucker seien eine spannende technologische Entwicklung, heißt es beim Online-Brillenhändler Mister Spex.
„Noch bieten wir keine Brillengestelle aus dem 3D-Drucker an, evaluieren aber regelmäßig die relevanten Technologien“, sagt Gründer und Geschäftsführer Dirk Graber. Ähnlich äußert sich Konkurrent Brille24. Auch die größte Augenoptiker-Kette Fielmann mit ihren rund 700 Niederlassungen behält die 3D-Technologie im Blick: „Wir beobachten die Entwicklung“, sagt Vorstandsmitglied Stefan Thies. Für Design-Brillen und Prototypen sei der 3D-Druck bereits interessant.