Die 35 Zentimeter große, vier Kilogramm schwere und mit Gold überzogene Figur – sie gleicht einem Ritter, der auf einer Filmspule steht und sich auf ein Schwert stützt – ist eben die begehrteste Filmtrophäe der Welt. Sie soll nicht käuflich sein, man muss sie sich verdienen, meinen die Organisatoren.
Normalerweise gewinnt man einen Oscar, doch er ist auch käuflich. Schon ab knapp zehn Dollar und bis weit über eine Million. Hollywoods höchste Auszeichnung ist ein begehrtes Objekt.
Der 2009 verstorbene Popstar war tatsächlich Besitzer einer Oscar-Trophäe, allerdings auf Umwegen und für sehr viel Geld. 1999 hatte der Sänger für über 1,5 Millionen Dollar den begehrten Goldjungen aus dem Jahr 1939 für das prämierte Südstaaten-Drama „Vom Winde verweht“ ersteigert.
1,5 Millionen Dollar ist mit Abstand der höchste Preis, der jemals öffentlich für eine Oscar-Statue geboten wurde. Extrem, ja, aber nicht weiter verwunderlich, meint der Auktions-Experte Darren Julien von Julien's Auctions in Beverly Hills. „Für Sammler ist der Oscar die ultimative Hollywood- Trophäe, das ist der „Monet“ unter den Preisen“. Vor allem aus Asien und Russland bekomme er viele Anfragen nach käuflichen Oscars, erzählt Julien.
Seit der ersten Oscar-Verleihung im Jahr 1929 sind nach Angaben der Film-Akademie nur knapp 3000 Statuen ausgehändigt worden.
Seit 1950 sichert sich der Verband von allen Oscar-Gewinnern vertraglich das Recht zu, die Statuen für einen symbolischen Preis von einem Dollar zu erwerben, falls die Gewinner ihre Trophäe in bare Münze umsetzen wollen. Dieser Knebelvertrag gilt auch für die Erben.
Damit wird jede Oscar-Auktion zur Besonderheit. 2012 kamen gleich 15 Goldjungen für insgesamt mehr als drei Millionen Dollar unter den Hammer – alle aus Jahren vor 1950. Der mit Abstand teuerste Oscar war der von Herman J. Mankiewicz für das Drehbuch von „Citizen Kane“, der für umgerechnet 440.000 Euro wegging.
2001 ersteigerte Oscar-Preisträger Steven Spielberg den 1938 für „Jezebel“ gewonnenen Oscar von Hollywood-Ikone Bette Davis. Er zahlte 578 000 Dollar und schenkte die Statue umgehend der Academy. Damit „rettete“ Spielberg bereits zum zweiten Mal einen Oscar vor einer weiteren kommerziellen Ausnutzung.
1996 hatte der Regisseur die Oscar-Trophäe von Clark Gable für den Film „Es geschah in einer Nacht“ für über 600.000 Dollar ersteigert und der Filmakademie vermacht.
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