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Paul Jacobs Verstoßener Sohn des Qualcomm-Gründers kämpft um Chipkonzern – wohl vergeblich

Paul Jacobs, Sohn des Qualcomm-Gründers, will den Chipkonzerns zurückkaufen – mithilfe eines Superinvestors. Doch die Chancen stehen schlecht.
22.03.2018 - 15:42 Uhr Kommentieren
Aus dem Familienkonzern gedrängt. Quelle: dpa
Paul Jacobs

Aus dem Familienkonzern gedrängt.

(Foto: dpa)

San Francisco Eigentlich ist Qualcomm eine der großen Erfolgsgeschichten des Silicon Valleys. 1985, zehn Jahre nach der Gründung von Microsoft, trafen sich sieben Techniker in der Scheune neben dem Haus von Irwin Jacobs in San Jose. Sie wollten eine eigene Chipfirma für mobile Kommunikation gründen, zunächst für das Management von Lkw-Flotten. Nach dem Börsengang 1991 ging es nur noch steil bergauf, Qualcomm-Technologie hielt Einzug in praktisch jedes Handy und jedes Smartphone – egal ob von Apple, Samsung oder Huawei.

Doch unter Jacobs’ Sohn Paul, von 2005 bis 2014 Vorstandschef und bis vergangenen Freitag Chef des Boards, begann dieser Erfolg zumindest aus Anlegersicht zu bröckeln: Trotz des Smartphone-Booms verlor die Aktie in den vergangenen fünf Jahren ein Fünftel ihres Werts.

Als Jacobs nun gemeinsam mit seinem Nachfolger Steven Mollenkopf versuchte, eine Übernahme durch den Konkurrenten Broadcom zu verhindern, ging das vielen Anlegern zu weit. Obwohl die 118-Milliarden-Euro-Übernahme letztlich am Veto von US-Präsident Donald Trump scheiterte, schmissen sie Jacobs raus. Weil der 55-Jährige gerade noch 0,1 Prozent der Qualcomm-Aktien hält, konnte der Gründersohn keine rechte Gegenwehr mehr leisten.

Bis zur Hauptversammlung am heutigen Freitag will Jacobs nun laut Medienberichten rund 100 Milliarden Dollar auftreiben, um die Firma seines Vaters zurückzukaufen und von der Börse zu nehmen. Der Plan, für den er immerhin Japans Superinvestor Softbank begeistert haben soll, ist reichlich verwegen: Michael Dell brauchte gerade mal ein Viertel der Summe, um seine Computerfirma wieder zu übernehmen.

Gemessen an Broadcoms Gebot ist die Summe, die Jacobs auftreiben will, trotzdem mager. Viele Investoren sind sauer, weil sie glauben, dass Jacobs und Mollenkopf die US-Regierung mit Argumenten gegen die Broadcom-Übernahme munitioniert haben. Auch deshalb wird Jacobs das Aktionärstreffen nun nur noch aus dem Zuschauerraum verfolgen.

Sein Platz auf der Aufsichtsratsbank ist bereits wieder besetzt, seine Hausmacht und den direkten Zugang zum Machtzentrum hat er bereits verloren. Zum ersten Mal in 33 Jahren ist kein Jacobs mehr Teil der Qualcomm-Spitze. Scheitert sein Versuch einer Rückkehr zum Familienunternehmen – und alles andere wäre eine Überraschung –, endet eine Ära in der Chipindustrie.

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