PC-Hersteller Dell verschiebt Hauptversammlung

Ein Dell-PC: Die Zukunft des Unternehmens ist weiter unklar.
Round Rock Die Hauptversammlung des PC-Herstellers Dell im texanischen Round Rock ist am Donnerstag vertagt worden. Erst nächsten Mittwoch soll über die Zukunft des Unternehmens entschieden werden. Die Entscheidung legt nahe, dass Firmengründer Michael Dell Aktionärsstimmen fehlen, um seinen Plan für die Firma umzusetzen. Er will den unter Druck geratenen Hersteller von Computer und Druckern von der Börse nehmen und ohne Druck der Märkte sanieren.
Offiziellen Mitteilungen und Medienberichten zufolge hatten sich im Vorfeld des Treffens Aktionäre, die knapp 30 Prozent der Dell-Anteile kontrollieren, bereits gegen den 24,4 Milliarden Dollar (18,6 Milliarden Euro) schweren Deal ausgesprochen. Mit der Offerte will Michael Dell zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake die Macht bekommen. Angeführt wird der Widerstand vom milliardenschweren Investor Carl Icahn, der selbst Übernahmepläne für das Unternehmen hat, das angesichts des Trends zu Tablets und Smartphones unter dem wegbrechenden Geschäft mit klassischen PCs leidet.
Aber auch viele andere Fondsgesellschaften lehnen die Offerte von Michael Dell als zu niedrig ab. Mehrere Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters zuletzt gesagt, Dell wolle keinesfalls aufstocken, selbst wenn die Abstimmung wegen des knappen Votums noch verschoben werden müsste.
Dell und Icahn halten selbst größere Aktienpakete. Die Dell-Papiere waren am Mittwoch um gut ein Prozent auf 12,88 Dollar gefallen, den niedrigsten Stand seit Anfang Juli. Michael Dell bietet 13,65 Dollar pro Aktie. Der Kurs spiegelt also die Unsicherheit wider, dass der Deal scheitern könnte. Nach der Vertagung der Hauptversammlung kletterte die Aktie um etwas mehr als zwei Prozent auf 13,17 Dollar.
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