Prognose angehoben Autoboom lässt Infineon jubeln

Infineon profitiert vor allem von den weltweit boomenden Automärkten.
München Der Halbleiterkonzern Infineon stockt nach einem weiteren Gewinnschub seine Jahresprognose bereits zum zweiten Mal auf. Für das laufende Geschäftsjahr (zum Ende September) erwartet das Unternehmen aus Neubiberg bei München einen Umsatzzuwachs von 20 Prozent auf nahezu vier Milliarden Euro, wie Infineon am Dienstag mitteilte.
Die operative Rendite werde wie im vergangenen Quartal auch im Gesamtjahr 2010/11 bei rund 20 Prozent liegen. Vor allem die Umsätze mit der Autobranche und mit Komponenten zur Erzeugung erneuerbarer Energie seien zuletzt stark gestiegen, hieß es.
Bisher war Infineon von einem Umsatzplus von 15 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro und einer operativen Rendite von knapp einem Fünftel ausgegangen.
Der auf Auto-, Industrie- und Sicherheitschips spezialisierte Konzern hat im vergangenen Quartal den Angaben zufolge seine Einnahmen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 994 Millionen nach oben geschraubt. Der Überschuss vervielfachte sich auch dank des fast 400 Millionen Euro schweren Erlöses aus dem Verkauf der Mobilfunksparte an Intel auf 572 Millionen Euro.
„In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs sind wir schneller als unsere Zielmärkte und unsere Wettbewerber gewachsen“, sagte Vorstandschef Peter Bauer. „Das abgelaufene Quartal zeigt erneut, dass die Fokussierung auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit die richtige Strategie ist.“ Auch Branchenprimus Intel hatte zuletzt seine Einnahmen stark erhöht, der europäische Rivale STMicro ebenfalls Zuwächse verbucht.
Ein Ende des Booms sei nicht in Sicht, teilte Infineon mit.
Die Orderbücher seien dick und füllten sich weiter. Daher erwäge Infineon eine Ausweitung seiner Investitionen, um der Nachfrage Herr zu werden. Bislang hat das Unternehmen dafür 700 Millionen Euro im laufenden Quartal veranschlagt. Die Japan-Krise habe sich bislang noch nicht auf Infineons Geschäfte ausgewirkt. Es bestünden aber Risiken für die Lieferkette. Zudem seien Produktionsstörungen bei Abnehmern möglich.
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