„Project Maven“ Google steigt aus Drohnen-Deal mit US-Militär aus

Die KI soll bei der Auswertung von Drohnenbildern helfen.
Düsseldorf Google will dem US-Verteidigungsministerium künftig nicht länger künstliche Intelligenz für Kriegsführung zur Verfügung stellen. Ein entsprechender Vertrag mit 18 Monaten Laufzeit werde nicht über das Jahr 2019 hinaus verlängert, berichteten die „New York Times“, das Medienunternehmen Buzzfeed und das Blog Gizmodo am Freitag. Die Chefin der Sparte Google Cloud, Diane Greene, soll ihre Mitarbeiter über den Ausstieg aus dem Deal informiert haben.
Das Verteidigungsprogramm namens „ Project Maven“ stellt dem Pentagon Technologien zur Verfügung, um eine künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln. Diese soll bei der Auswertung des von Drohnen aufgezeichneten Bildmaterials helfen, indem die KI Ziele erkennt und identifiziert – und so den gesamten Prozess beschleunigt.
Das Programm hatte innerhalb des Konzerns Proteste von Mitarbeitern ausgelöst. Die Angestellten machten sich für eine Firmenpolitik stark, die einer Nutzung von Google-Technologie zum Zweck der Kriegsführung abschwört.
Berichten zufolge haben über 4600 Mitarbeiter eine Petition unterzeichnet, in der sie Unternehmenschef Sundar Pichai baten, das Projekt einzustellen. In den vergangenen Wochen seien zudem mindestens 13 Mitarbeiter aus Protest gegen die Beteiligung von Google zurückgetreten, so eine Person, die mit dem Geschäft vertraut ist.
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Führungskräfte des Unternehmens hatten den Vertrag verteidigt und erklärt, dass Cloud-Computing- und Datenanalyse-Tools für nicht-offensive Aufgaben eingesetzt werden und dazu beitragen würden, Leben zu retten.
Als Reaktion auf die Debatte plant Google, nächste Woche neue ethische Grundsätze für den Einsatz von KI zu veröffentlichen. Die gesamte Branche dürfte Googles Pläne mit großer Aufmerksamkeit verfolgen – denn bislang gibt es noch keinerlei Regulierungen, was alles mit künstlicher Intelligenz erlaubt ist.
Mit Material von Reuters.
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