Vier Jahre sind eine Ewigkeit in der schnelllebigen Welt der Kommunikation. Im April 2008 bewegte sich der Blackberry-Hersteller auf einer scheinbar unaufhaltbaren Erfolgswelle. Im Bereich Innovation gebe man sich bei RIM "nur mit dem Besten zufrieden", verkündete der damalige RIM-Chef Mike Lazaridis.
Doch vier Jahre später muss der jetzige Konzernchef Thorsten Heins gestehen: "Ich bin der Erste, der zugibt, dass RIM wichtige Trends in der Smartphone-Industrie verpasst hat." RIM hat den Trend zu berührungsempfindlichen Bildschirmen verpasst. Außerdem vernachlässigte RIM die zentrale Rolle des Internets auch für Smartphones.
RIM ist Kanadas bekanntestes Unternehmen. Erfolgsgarant war fast 20 Jahre lang das Duo Mike Lazaridis und Jim Balsillie. Unter ihrer Führung war RIM von einer kleinen Technologiefirma zu einem globalen Akteur aufgestiegen. Der in Istanbul als Sohn griechischer Eltern geborene Mike Lazaridis war der Technikfreak, der 1984 mit seinem Studienkollegen Douglas Fregin RIM als ein Dienstleistungsunternehmen gegründet hatte, das sich auf die drahtlose Datenübermittlung konzentrierte.
1992 schloss sich Jim Balsillie, der in Toronto und Harvard Wirtschaft und "Business Administration" studiert hatte, RIM an. Er steckte 250 000 Dollar in das Unternehmen, das 1997 an die Börse ging und ein Jahr später die erste "Schwarzbeere" (Blackberry) als Handcomputer auf den Markt brachte.
Um E-Mails zu empfangen, musste man nicht mehr am Computer sitzen oder seinen Laptop hochfahren. E-Mails werden mit einer Push-Technologie auf den Blackberry weitergeleitet. 2004 war ein "Markstein", als die Zahl der Kunden eine Million erreichte. 2008 waren es bereits 14 Millionen, heute sind es 78 Millionen Abonnenten.
Der Blackberry war Kult. Aber dieser Mythos ist verflogen. Anfang des Jahres mussten Lazaridis und Balsillie ihre Posten räumen. Der frühere Siemens-Manager Thorsten Heins übernahm - und ist seitdem vor allem der Überbringer schlechter Nachrichten. Zuletzt meldete der Konzern einen Quartalsverlust von 518 Millionen Dollar.
Der Umsatz war im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar eingebrochen. Die Aktie - einst 150 Dollar wert - liegt derzeit bei sieben Dollar. Rund 5000 der weltweit etwa 16.000 Mitarbeiter müssen gehen. Und noch schockierender für die Investoren: Das Betriebssystem Blackberry 10, mit dem die Wende gelingen sollte, wird nicht im Herbst, sondern erst Anfang 2013 auf den Markt kommen. Der Grund: technische Probleme.
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Blackberry schaft den Turnaround nur mit Femtocell und E-Commerce on POS.
Unter Femtocell gibt es bei Google mehr als 1 Million Treffer. E-Commerce on POS findet man leider immer noch nur bei uns palx.de Die Händler und Dienstleister werden desinformiert von den Telcos, welche das ganzer Geschichte todschweigen wollen. aber die Revolution kommt. Nicht um sonst hatte Google mit der Erfassung der WLAN Zugangspunkte begonnen und Apple die ecommerceonpos.com nach uns nacherfunden. Helle Köpfe haben Chancen, aber ob Thorsten Heinz ein heller Kopf sei, das wissen wir leider noch nicht.
Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht:
Thorsten Heins hat seinerzeit die Siemens Mobilfunk Sparte "erfolgreich" geleitet!
Kurze Zeit später wurde Siemens Mobile Phones an die asiatische Firma BenQ verkauft mit dem Ende in der Insolvenz. Nokia Siemens Networks ringt seit Jahren mit riesigen Verlusten und Massenentlassungen.
Also weiter zu RIM, dort "erfolgreich" managen.
Seit 2007 ist Thorsten Heins bei RIM tätig und seitdem?
- Unpraktische Endgeräte mit schlechtem Design
- Smartphone Trend verschlafen
- Display Trend verschlafen
- Produkte verspätet (Berliner Flughafen lässt grüssen)
- etc.
So wird das nichts.
Daher, gute Nacht Thorsten und gute Nacht Blackberry
Sorry, hatte jahrelang BB und war ein echter Fan, aber heute schreibe ich keine Mails mit dem Handy, sondern diktiere sie. Das geht deutlich schneller und einfacher, deshalb ist eine physikalische Tastatur nun wirklich nicht mehr unbedingt nötig.
Dann fragen Sie mal einen MailServer-Administrator. Wir und alle Admins in anderen Firmen die ich kenne bekommen Blutdruck beim Absichern von iOS oder Android. Auch wenn die BB Geräte wirklich teilweise nicht besonders schön sind, gibt es leider noch nichts besseres als den BB-Enterprise-Server. Ausserdem gibt es genug Mail-Vielschreiber die lieber richtige Tasten wollen.
Als ich vor einem JAhr einen begeisterten Manager kennengelernt habe der mir das Ding zeigte, hab ich mich gefragt obs nicht besser wäre den Typen zu entlassen. Sorry aber Blackberry kommt mir vor wie ein Telefon mit Schnur und Wahlscheibe.
Kann ich nur unterstreichen!
Man muß ja nicht gleich Apple sein, aber ein bißchen "Liebe" zum Produkt gehört dazu!
RIM fehlt die Liebe zu ihren Produkten. Ihnen fehlt das Vertrauen in die eigenen Produkte - wie sollen dann andere Vertrauen bekommen.