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Salesforce taktiert Nervenkrieg um Twitter

Will wirklich niemand Twitter kaufen? Oder drücken heimliche Interessenten jetzt nur den Preis? Die Quartalszahlen werden es an den Tag bringen. Zuvor schreibt Twitter-Chef Jack Dorsey seinen Mitarbeitern.
11.10.2016 Update: 11.10.2016 - 03:45 Uhr
Aktienkurs auf Achterbahnfahrt: Spekulationen über mögliche Kaufinteressenten entfachten zunächst einen Twitter-Hype. Dann kam der Rückschlag. Quelle: Reuters
Twitter

Aktienkurs auf Achterbahnfahrt: Spekulationen über mögliche Kaufinteressenten entfachten zunächst einen Twitter-Hype. Dann kam der Rückschlag.

(Foto: Reuters)

San Francisco „Wir schaffen das.“ Twitter-Chef Jack Dorsey hat seine Mittarbeiter in einer internen E-Mail schon einmal auf einen möglichen Alleingang eingeschworen, falls es keine Übernahme geben werde. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, der die Mitteilung vorliegt.

Gerüchte über einen möglichen Verkauf hatten zuvor die Runde gemacht. Daraufhin war es ab Mitte September zunächst steil bergauf gegangen für die Aktie des Kurznachrichtendienstes. Der Twitter-Hype erreicht seinen Höhepunkt, als das "Wall Street Journal" Anfang Oktober meldete, bald würden eingegangene Kaufangebote geprüft. Doch in der vergangenen Woche mehrten sich dann Meldungen, potenzielle Bieter wie Walt Disney, Google oder Apple hätten bereits kein Interesse mehr an einer Übernahme.

Die Aktie fiel daraufhin kräftig und setzte am Montag die Talfahrt mit einem Minus von fast zwölf Prozent fort. Die Börsenkapitalisierung, vergangene Woche noch 17 Milliarden Dollar, liegt jetzt bei zwölf Milliarden Dollar. Seit dem 5. Oktober hat Twitter damit ein Drittel seiner Börsenbewertung verloren. Aber das, hoffen die Spekulanten, könnte das Übernahmefeuer ja wieder entfachen.

Hoffnung auf Salesforce als Twitter-Käufer

Sie klammern sich dabei an einen Strohhalm namens Salesforce. Das Unternehmen aus San Francisco ist Spezialist für Kundenbindungs- und Marketing-Software im Internet und hat gerade erst im Bieterkampf um das Karrierenetzwerk LinkedIn gegen Microsoft verloren. LinkedIn ist die größte Internet-Plattform für berufliche Kontakte und Beziehungspflege und eine wichtige Datenbasis für Vertriebsorganisationen wie Salesforce.

Als Ersatz werde Salesforce-Chef Marc Benioff nun Twitter kaufen, so die Hoffnung einiger Börsianer. Allerdings sollen auf der Salesforce-Hausmesse Dreamforce in San Francisco vergangene Woche bereits wichtige Investoren ihr Unbehagen über die Akquisition geäußert haben. Benioff selbst erklärte gegenüber Analysten lapidar: „Wir schauen uns alles an.“ Gekauft werde dann aber nur ganz wenig.

Jüngst gab Benioff 700 Millionen Dollar für das Werbeunternehmen Krux aus. Am Wochenende meldete Bloomberg, das Interesse von Salesforce an Twitter scheine ganz erloschen zu sein. Am Montag sorgte allerdings eine Reuters-Meldung erneut für Verunsicherung. Da hieß es, innerhalb der nächsten Tag wolle Benioff entscheiden, ob er ein Gebot für Twitter abgeben werde. Das hänge von der Entwicklung des Aktienkurses ab.

Die unternehmenseigenen Aktien hatten in der vergangenen Woche deutlich verloren, als Analysten vor den Kosten eines Deals warnten. Nun zogen Salesforce-Papiere am Montag um 5,91 Prozent auf 75,10 Dollar an. Der 52-jährige Benioff, der lange mit Oracle-Gründer Larry Ellison zusammengearbeitet hat, ist als smarter Taktiker bekannt, der nicht zu Höchstkursen kauft.

Allerdings könnte es bei Kaufinteresse ein Problem geben: Salesforce kann zwar eine Börsenkapitalisierung von 51 Milliarden Dollar vorweisen, schreibt aber rote Zahlen und hat nicht genügend Bargeld, um Twitter zu kaufen. Also müsste der größte Teil in Aktien bezahlt werden. Analysten fürchten, danach kämen auf Salesforce hohe Investitionen in Twitter zu, das ebenfalls Verluste schreibt, um das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu trimmen. All das werde den Salesforce-Aktienkurs belasten.

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