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Sky Deutschland Pay-TV-Sender schafft die Wende

Leo Kirch hatte vergeblich versucht, mit Pay-TV in Deutschland Geld zu verdienen. Rupert Murdoch scheint jetzt auf bestem Weg dazu: Sky Deutschland stellt sich breiter auf und schreibt schwarze Zahlen.
28.07.2016 - 12:04 Uhr
Der Senderchef hat die Zuschauerzahl deutlich steigern können. Quelle: dpa
Sky-Deutschland Carsten Schmidt

Der Senderchef hat die Zuschauerzahl deutlich steigern können.

(Foto: dpa)

München Der Pay-TV-Sender Sky Deutschland hat erstmals einen Jahresgewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. Die Zahl der Abonnenten stieg um fast 350.000 auf über 4,6 Millionen. Und da die Abonnenten im Durchschnitt auch mehr ausgaben, legte der Umsatz um 12 Prozent auf 2 Milliarden Euro zu. Als Betriebsergebnis blieben für das Geschäftsjahr 2015/16 fünf Millionen Euro übrig, wie Sky Deutschland am Donnerstag in Unterföhring bei München mitteilte.

Ob es für einen Gewinn nach Steuern reichte, ließ das Unternehmen offen. Der 1990 unter dem Namen Premiere gegründete und 2009 in Sky Deutschland umbenannte Pay-TV-Sender hat bisher Milliarden Verlust gemacht und nur ein Mal unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben, für das Jahr 2005. Inzwischen gehört der Sender komplett zum Sky-Konzern in London und bewegt sich stetig in Richtung Gewinnzone.

Neben der Bundesliga bietet Sky auch immer mehr Unterhaltungsformate, investiert in Eigenproduktionen und in neue Zugangswege für die Kunden. Der Umsatz pro Kunde sei auf 35 Euro gestiegen und solle sich „in den nächsten vier Jahren Richtung 40 Euro bewegen“, sagte Vorstandschef Carsten Schmidt. „Wir gewinnen und sprechen neue Zielgruppen an, zum Beispiel gezielt auch Frauen und jüngere Zuschauer. Das zahlt sich mehr und mehr aus. Und wir profitieren von Synergien mit unserem Mutterkonzern in London, bei der Technik etwa oder beim Programm.“

Im November startet das Unternehmen mit Sky 1 einen neuen Show- und Seriensender. „Damit setzen wir konsequent unseren Weg zu einem Entertainmentsender für die ganze Familie fort“, sagte Schmidt. Wie viele Zuschauer Sky nur wegen der Bundesliga gebucht haben, sagte er nicht. Für die Bundesliga-Rechte bis 2021 zahlt Sky künftig fast doppelt so viel wie bisher. „Ohne die Bundesliga würde Pay-TV in Deutschland nicht so wachsen. Die „Sportschau“ erreicht jeden Samstag noch über fünf Millionen Fernsehzuschauer – da haben wir also noch viel Luft nach oben“, sagte Schmidt.

Diese Fernsehserien werden am häufigsten geklaut
Sherlock
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Die ursprünglich von Sir Arthur Conan Doyle geschriebenen Detektivgeschichten versetzen die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss in der BBC-Serie „Sherlock“ in einen modernen Kontext. Sie lassen Sherlock Holmes, gemeinsam mit seinem Assistenten Dr. Watson, im heutigen London ermitteln. Die Reihe hat treue Anhänger, doch einige Serienjunkies sehen es nicht ein, für das Krimivergnügen zu bezahlen. Allein für die Serie „Sherlock“ schätzen Insider den wirtschaftlichen Schaden auf rund 173,7 Millionen US-Dollar. Wer illegal die Serien herunterlädt, ist darüber hinaus zunehmend an höherer Qualität interessiert, wie „torrentfreak.com“ mitteilt. Die Experten der Spezialwebseite haben die am häufigsten geklauten Fernsehserien ermittelt. Die meisten illegalen Downloads seien allerdings immer noch in geringer Qualität von 480p – was einer Videokassette entspricht. Dennoch steige die Zahl der Serienanhänger, die unerlaubt Folgen im Internet herunterladen. Fachleute erwarten eine weitere Zunahme. Bei einigen Serien gebe es „torrentfreak.com“ zufolge derzeit schon mehr „Piraten“ als traditionelle Zuschauer.

Quelle: „Digital Media Unmonetized Demand and Peer-to-Peer File Sharing Report“ der Tru Optik Data Corp /Statistisches Bundesamt
Quelle: „torrentfreak.com“

(Foto: dpa)
Modern Family
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Die Comedy-Serie „Modern Family“ lief in den USA das erste Mal am 23. September 2009 bei ABC. Sie beschäftigt sich mit den Familien von Jay Pritchett, seines Sohns Mitchell Pritchett und seiner Tochter Claire Dunphy. Weil auch diese Serie sehr beliebt ist, laden sie Fans unerlaubt aus dem Internet herunter. Experten haben ermittelt, dass sich der wirtschaftliche Schaden für „Modern Family“ auf 183,6 Millionen Euro beläuft.

(Foto: AFP)
Arrow
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Die Actionserie „Arrow“ handelt von Oliver Queen (gespielt von Stephen Amell), einem Milliardär und Großindustriellen, der seine Heimatstadt Starling City von Verbrechern befreien will. Deshalb nimmt er die Geheimidentität Arrow an und führt ein geheimes Doppelleben. Die Erstausstrahlung in den Vereinigten Staaten erfolgte 2012 beim Sender The CW und in Deutschland 2013 auf Vox. Wirtschaftlicher Schaden: 244,5 Millionen US-Dollar.

(Foto: Imago)
Orange is the New Black
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Die Webserie „Orange is the New Black“ von Jenji Kohan wird seit Juli 2013 von Netflix per Streaming veröffentlicht. Sie basiert auf dem Buch „Orange Is the New Black: My Year in a Women's Prison“ von Piper Kerman. In Deutschland ist die Serie seit dem 16. September 2014 ebenfalls über Netflix abrufbar. Wirtschaftlicher Schaden: 396,8 Millionen US-Dollar.

(Foto: Reuters)
House of Cards
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Francis „Frank“ Underwood alias Kevin Spacey ist der kongeniale Hauptdarsteller der US-amerikanischen Fernsehserie „House of Cards“, die seit Februar 2013 in den USA von Netflix per Streaming veröffentlicht wird. Der Politthriller entstand als erweiterte US-Adaption der gleichnamigen BBC-Serie, die wiederum auf dem Roman „Ein Kartenhaus“ basiert. Wirtschaftlicher Schaden: 238,8 Millionen US-Dollar.

(Foto: Reuters)
Suits
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In der Anwaltsserie „Suits“ spielen Patrick J. Adams, Rick Hoffman und Gabriel Macht (von links) die Hauptrollen. Die Erstausstrahlung war am 23. Juni 2011 beim US-Kabelsender USA Network und die deutschsprachige Erstausstrahlung am 7. Januar 2013 bei Vox. Aufgrund illegaler Downloads summiert sich der wirtschaftliche Schaden für die Serie auf rund 192,3 Millionen US-Dollar.

(Foto: Imago)
Breaking Bad
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Wie aus einem gewöhnlichen Bürger ein Schwerkrimineller wird, zeigt die US-Serie „Breaking Bad“. Die Premiere war am 20. Januar 2008. Hauptdarsteller ist Bryan Cranston, der für seine schauspielerische Leistung in der Rolle des Chemielehrers Walter White drei Emmys erhielt. Der wirtschaftliche Schaden soll Experten zufolge bei rund 4283,9 Millionen US-Dollar liegen.

(Foto: dapd)

Sky Deutschland ist eine Tochter von Rupert Murdochs Medienkonzerns Sky plc in London, der mit 21,8 Millionen Abonnenten 16,1 Milliarden Euro umsetzt und 2,1 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. Die fünf Millionen Betriebsgewinn aus Deutschland fallen da noch nicht ins Gewicht. „Aber es ist schon etwas Besonderes für uns, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben und damit den Ruf des defizitären Pay-TV-Senders endlich hinter uns lassen“, sagte Schmidt. „Wir sind froh, nun beweisen zu können, dass Abonnementfernsehen in Deutschland profitabel ist und sein wird.“

  • dpa
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