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Sky, Netflix, Amazon Für dieses Fernsehen zahlen die Deutschen gerne

Die Deutschen sind also doch bereit, für Fernsehen zu zahlen: Die Umsätze von Bezahlsender Sky und der Videoangebote im Internet klettern kräftig. Den klassischen Sendern schadet das aber erstaunlicherweise nicht.
21.07.2016 - 16:25 Uhr
Die attraktive, vieldiskutierte Serie „The Walking Dead“ habe die große Mehrheit der Zuschauer unmittelbar bei der Erstausstrahlung sehen wollen. Quelle: Screenshot
„The Walking Dead“

Die attraktive, vieldiskutierte Serie „The Walking Dead“ habe die große Mehrheit der Zuschauer unmittelbar bei der Erstausstrahlung sehen wollen.

(Foto: Screenshot)

München Am Rundfunkbeitrag kommt hierzulande niemand vorbei. Alle Klagen gegen die Zwangsgebühr für ARD und ZDF haben nichts genützt. Umso erstaunlicher ist es, dass die Deutschen auch freiwillig fürs Fernsehen zahlen – und zwar jedes Jahr mehr. Das beweisen die neuen Zahlen des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT). Demnach haben die Konsumenten vergangenes Jahr rund 2,5 Milliarden Euro fürs Bezahlfernsehen und das so genannte Video-on-Demand ausgegeben. Das entspricht einem Plus von zwölf Prozent im Vergleich zu 2014.

„Das ist eine sehr nachhaltige Entwicklung“, sagte Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung im VPRT in München. In den vergangenen vier Jahren seien die Umsätze der Anbieter jedes Jahr im Schnitt um zehn Prozent gewachsen. Ein immer größeres Angebot fände ein immer größeres Interesse der Kunden. So haben die Zuschauer laut VPRT inzwischen die Wahl unter 105 Bezahlkanälen.

Jahrelang war Sky Deutschland praktisch der einzige Anbieter im Bezahlfernsehen hierzulande. Heute gibt es fast wöchentlich neue Angebote, viele davon im Internet. Dabei nutzen die Menschen das Netz, um die Streifen zu einer von ihnen gewünschten Zeit anzusehen. Oft sind es nicht Fernseher, sondern Smartphones und Tablets, auf denen die Filme laufen. Neben den TV-Stationen sind Telefonkonzerne und Kabelnetzbetreiber in das Geschäft eingestiegen, zudem treten Händler wie Amazon oder Medienhäuser wie Netflix aus Amerika an.

Sky hat jahrelang tief rote Zahlen geschrieben. Daher zweifelten viele Medienexperten daran, dass hierzulande ein Bezahlangebot überhaupt überleben kann. Doch die Skeptiker werden weniger. „Die Frage ist geklärt, ob der deutsche Konsument bereit ist, für Inhalte zu zahlen“, meint Marco de Ruiter mit Blick auf die stetig steigenden Erlöse der Pay-Anbieter. Der Deutschland-Chef des amerikanischen TV-Konzerns Fox rechnet fest damit, dass es weiter aufwärts geht.

Davon ist auch VPRT-Marktforscher Giersberg überzeugt. Er sagt für das laufende Jahr ein Umsatzplus von acht bis elf Prozent auf etwa 2,8 Milliarden Euro voraus. Der Verband erwartet beim Pay-TV etwa 7 Prozent Zuwachs, bei Video-on-Demand sogar 25 Prozent.

Diese Fernsehserien werden am häufigsten geklaut
Sherlock
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Die ursprünglich von Sir Arthur Conan Doyle geschriebenen Detektivgeschichten versetzen die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss in der BBC-Serie „Sherlock“ in einen modernen Kontext. Sie lassen Sherlock Holmes, gemeinsam mit seinem Assistenten Dr. Watson, im heutigen London ermitteln. Die Reihe hat treue Anhänger, doch einige Serienjunkies sehen es nicht ein, für das Krimivergnügen zu bezahlen. Allein für die Serie „Sherlock“ schätzen Insider den wirtschaftlichen Schaden auf rund 173,7 Millionen US-Dollar. Wer illegal die Serien herunterlädt, ist darüber hinaus zunehmend an höherer Qualität interessiert, wie „torrentfreak.com“ mitteilt. Die Experten der Spezialwebseite haben die am häufigsten geklauten Fernsehserien ermittelt. Die meisten illegalen Downloads seien allerdings immer noch in geringer Qualität von 480p – was einer Videokassette entspricht. Dennoch steige die Zahl der Serienanhänger, die unerlaubt Folgen im Internet herunterladen. Fachleute erwarten eine weitere Zunahme. Bei einigen Serien gebe es „torrentfreak.com“ zufolge derzeit schon mehr „Piraten“ als traditionelle Zuschauer.

Quelle: „Digital Media Unmonetized Demand and Peer-to-Peer File Sharing Report“ der Tru Optik Data Corp /Statistisches Bundesamt
Quelle: „torrentfreak.com“

(Foto: dpa)
Modern Family
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Die Comedy-Serie „Modern Family“ lief in den USA das erste Mal am 23. September 2009 bei ABC. Sie beschäftigt sich mit den Familien von Jay Pritchett, seines Sohns Mitchell Pritchett und seiner Tochter Claire Dunphy. Weil auch diese Serie sehr beliebt ist, laden sie Fans unerlaubt aus dem Internet herunter. Experten haben ermittelt, dass sich der wirtschaftliche Schaden für „Modern Family“ auf 183,6 Millionen Euro beläuft.

(Foto: AFP)
Arrow
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Die Actionserie „Arrow“ handelt von Oliver Queen (gespielt von Stephen Amell), einem Milliardär und Großindustriellen, der seine Heimatstadt Starling City von Verbrechern befreien will. Deshalb nimmt er die Geheimidentität Arrow an und führt ein geheimes Doppelleben. Die Erstausstrahlung in den Vereinigten Staaten erfolgte 2012 beim Sender The CW und in Deutschland 2013 auf Vox. Wirtschaftlicher Schaden: 244,5 Millionen US-Dollar.

(Foto: Imago)
Orange is the New Black
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Die Webserie „Orange is the New Black“ von Jenji Kohan wird seit Juli 2013 von Netflix per Streaming veröffentlicht. Sie basiert auf dem Buch „Orange Is the New Black: My Year in a Women's Prison“ von Piper Kerman. In Deutschland ist die Serie seit dem 16. September 2014 ebenfalls über Netflix abrufbar. Wirtschaftlicher Schaden: 396,8 Millionen US-Dollar.

(Foto: Reuters)
House of Cards
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Francis „Frank“ Underwood alias Kevin Spacey ist der kongeniale Hauptdarsteller der US-amerikanischen Fernsehserie „House of Cards“, die seit Februar 2013 in den USA von Netflix per Streaming veröffentlicht wird. Der Politthriller entstand als erweiterte US-Adaption der gleichnamigen BBC-Serie, die wiederum auf dem Roman „Ein Kartenhaus“ basiert. Wirtschaftlicher Schaden: 238,8 Millionen US-Dollar.

(Foto: Reuters)
Suits
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In der Anwaltsserie „Suits“ spielen Patrick J. Adams, Rick Hoffman und Gabriel Macht (von links) die Hauptrollen. Die Erstausstrahlung war am 23. Juni 2011 beim US-Kabelsender USA Network und die deutschsprachige Erstausstrahlung am 7. Januar 2013 bei Vox. Aufgrund illegaler Downloads summiert sich der wirtschaftliche Schaden für die Serie auf rund 192,3 Millionen US-Dollar.

(Foto: Imago)
Breaking Bad
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Wie aus einem gewöhnlichen Bürger ein Schwerkrimineller wird, zeigt die US-Serie „Breaking Bad“. Die Premiere war am 20. Januar 2008. Hauptdarsteller ist Bryan Cranston, der für seine schauspielerische Leistung in der Rolle des Chemielehrers Walter White drei Emmys erhielt. Der wirtschaftliche Schaden soll Experten zufolge bei rund 4283,9 Millionen US-Dollar liegen.

(Foto: dapd)

Sky Deutschland baue beide Bereiche aus, unterstrich Vorstandschef Carsten Schmidt auf einer Veranstaltung des VPRT in München. Der zeitversetzte TV-Konsum habe die Branche verändert. Trotzdem bleibe das herkömmliche Fernsehen gefragt. Die attraktive, vieldiskutierte Serie „The Walking Dead“ habe die große Mehrheit der Zuschauer unmittelbar bei der Erstausstrahlung sehen wollen.

Pay-TV ist also beliebt, den klassischen Fernsehsendern wie RTL oder Pro Sieben Sat 1 schadet das aber nicht. Ihre Haupteinnahmequelle sprudelt munter: Die Umsätze aus TV-Reklame in Deutschland sind im ersten Halbjahr den Experten von Nielsen zufolge um gut acht Prozent auf 6,8 Milliarden Euro geklettert.

Von den Werbemilliarden will künftig auch Sky mehr abhaben. Senderchef Schmidt hat sich daher entschieden, seinen erfolgreichen Sender Sport News HD künftig kostenfrei anzubieten. Mit Reklame, so das Kalkül, lässt sich in dem Fall mehr verdienen als mit Abo-Gebühren. Weitere Pläne für frei empfangbare Stationen habe er aber nicht, betonte Schmidt.

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