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Softbank kauft Boston Dynamics Masayoshi Son erfüllt sich seinen Roboter-Traum

Die Roboter-Ära bei Google neigt sich dem Ende. Die Konzernmutter Alphabet verkauft Boston Dynamics an den japanischen Internetinvestor Softbank. Dessen Gründer Masayoshi Son hat mit den Robotern große Pläne.
09.06.2017 - 10:13 Uhr Kommentieren
Der US-Roboterpionier wird vom japanischen Softbank-Konzern übernommen. Quelle: Reuters
Roboter „Atlas“ von Boston Dynamics

Der US-Roboterpionier wird vom japanischen Softbank-Konzern übernommen.

(Foto: Reuters)

Tokio Der japanische Technikinvestor und Mobilnetzkonzern Softbank sorgt für eine Sensation in der Roboterindustrie. Am Freitag kündigte das Unternehmen an, für eine nicht näher genannte Summe der Google-Mutter Alphabet eine der bekanntesten Roboterschmieden der Welt abzukaufen: Boston Dynamics, dessen vierbeinige maschinelle Lastesel Youtube-Hits sind. Teil des Pakets ist außerdem Schaft, ein japanischer Experte für zweibeinige Roboter, den sich Google ebenfalls 2013 einverleibt hatte.

Mit dem Deal geht in der Robotik die Ära Google zu Ende, während die Epoche Softbank beginnt. Roboter waren eine der „Moon Shot“-Technologien, mit denen Google wirtschaftlich neue Welten jenseits von Internetwerbung und Datendiensten erschließen wollte. Doch bald schon bemerkten die Software-Experten, dass mit Robotern, also Hardware, auf längere Sicht kein großes Geld zu machen ist.

Alphabet konzentrierte sich stattdessen auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz, die jetzt schon lukrative Geschäfte ermöglicht. Ein Beispiel ist der smarte Lautsprecher Google Home, über den Kunden aus dem Wohnzimmer Kontakt zu Googles Diensten im Internet aufnehmen können. Boston Dynamics hingegen wurde seit Jahren auf dem Markt feilgeboten.

Es gab durchaus Interessenten: So wurde kurzzeitig der japanische Autobauer Toyota als Käufer gehandelt, der selbst massiv in Roboter und die Entwicklung künstlicher Intelligenz investiert. Doch letztlich machte Softbank das Rennen. Und in gewisser Weise wirkt der Deal fast zwangsläufig.

Softbank-Gründer Masayoshi Son hegte schon immer große Pläne. Seit der Firmengründung in den 1980er-Jahren baute er seine Softwarehandlung zielstrebig zu einem globalen Internetimperium aus, das Mobilnetze in Japan und den USA sowie reihenweise Finanzbeteiligungen an Internetfirmen besitzt. Sein größter Coup war die frühe Wette auf Chinas Online-Riese Alibaba, der 2014 den größten Börsengang der Welt feierte.

Doch auf seine alten Tage hat Son entschieden, sich einen Kindheitstraum zu verwirklichen: Er, der als kleiner Junge davon geträumt hat, Roboter zu bauen, will Softbank zu einem führenden Anbieter von intelligenten Maschinen und Systemen machen. „In 30 Jahren werden smarte Roboter ein Kerngeschäft Softbanks sein“, versprach Son, als er 2015 Softbanks ersten Roboter Pepper in Tokio vorstellte.

Die wichtigsten Roboterbauer der Welt
Dürr AG (Deutschland)
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Im Jahr 1895 gründete Paul Dürr den Maschinen- und Anlagenbauer. Mittlerweile ist die Dürr AG ein börsennotiertes Unternehmen, in dem unter anderem Lackierroboter (Bild) hergestellt werden. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart beliefert vor allem Automobilhersteller. Im Jahr 2016 machte Dürr mit seinen Robotern einen Umsatz von 561 Millionen Euro.

(Quelle: Geschäftsberichte/Statista)

(Foto: dpa)
Kuka Robotics (Deutschland)
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Die Kuka AG mit Sitz in Augsburg produziert Industrieroboter ebenfalls hauptsächlich für die Automobilbranche. Die Roboter des börsennotierten Unternehmens wurden aber auch schon in Spielfilmen und als Fahrgeschäfte in diversen Freizeitparks eingesetzt. 2016 übernahm der chinesische Hausgerätehersteller Midea das Unternehmen. Der Umsatz mit Industrierobotern lag 2016 bei 994 Millionen Euro.

(Foto: AFP)
Kawasaki Heavy Industries (Japan)
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Der japanische Schwerindustriekonzern produziert und nutzt auch Industrieroboter. Sie werden insbesondere beim Fahrzeugbau eingesetzt. Der Konzern baut außerdem Flugzeuge, Turbinen und Schiffe. 2016 lag der Umsatz bei den Robotern bei umgerechnet 1,06 Milliarden Euro.

(Foto: dpa)
Yaskawa (Japan)
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Die japanische Firma erfand den Begriff Mechatronik und ließ ihn sich bereits 1972 patentieren. Auf dem Robotermarkt gehört das Unternehmen zu den Pionieren. Die sogenannten Motoman-Roboter für den industriellen Gebrauch werden schon seit 1977 verkauft. Der Umsatz bei der Roboterherstellung lag vergangenes Jahr bei 1,2 Milliarden Euro.

(Foto: AFP)
Fanuc (Japan)
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Das Elektronik- und Maschinenbauunternehmen stellt neben Industrierobotern auch Fräsmaschinen oder Maschinen zur Nano-Bearbeitung her. Das „Forbes“-Magazin nahm die Firma 2011 in seine Liste der weltweit innovativsten Unternehmen auf. Fanuc machte 2016 mit seinen Robotern einen Umsatz in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.

(Foto: dpa)
ABB Robotics (Schweiz)
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Der Energie- und Automatisierungskonzern ABB hat seinen Hauptsitz in Zürich und ist international tätig. Die Firma machte 2016 mit ihren Industrierobotern einen Umsatz in Höhe von rund 8,3 Milliarden Euro.

(Foto: AFP)
Mitsubishi Electric
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Die Japaner sind der Spitzenreiter bei der Roboterproduktion. Mit der Herstellung der Maschinen machte die Firma 2016 einen Umsatz in Höhe von 10,4 Milliarden Euro.

(Foto: dpa)

Intern und unbemerkt von der Öffentlichkeit begann Softbanks neue Epoche Ende 2011. Son beschloss, dass Softbank als erster Konzern Partnerroboter in Großserie produzieren solle. 2012 kaufte er sich daher den französischen Roboterhersteller Aldebaran. Nur drei Jahre später stand der Plapperbot Pepper auf der Bühne, und mit ihm ein Geschäftsmodell.

Produktionspartner wurde Foxconn aus Taiwan, der selbst Roboter entwickelt. Alibaba will sich im Vertrieb engagieren, wenn Pepper irgendwann einmal global verkauft werden soll. Peppers Erfolg ist zwar umstritten. Häufig steht er bisher weitgehend arbeitslos in japanischen Läden herum. Doch immerhin konnte Softbank pro Monat 1000 Stück produzieren und verkaufen.

Softbank dreht das große Rad
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