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Sony/ATVJackson-Erben versilbern Musikrechte
Vor über 30 Jahren gründeten Sony und Michael Jackson einen gemeinsamen Musikverlag, der heute die Rechte an mehr als drei Millionen Titel hält. Jetzt übernimmt Sony die Anteile der Familie des verstorbenen Popstars.
15.03.2016Update: 15.03.2016 - 12:24 Uhr
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Michael Jackson
Der Popstar war 1995 Mitgründer des Musikverlags Sony/ATV.
(Foto: AP)
New York/Tokio Lukrative Rechte für Songs der Beatles und von Bob Dylan, Lady Gaga oder Taylor Swift gehören jetzt Sony. Der japanische Elektronikriese kauft von Michael Jacksons Erben deren Hälfte am Musikverlag Sony/ATV – für 750 Millionen Dollar (674 Millionen Euro).
Sony und Michael Jackson hatten den Verlag 1995 als Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Die Firma besitzt oder verwaltet mehr als drei Millionen Songrechte. Sony hatte ein Vorkaufsrecht für Jacksons Anteil.
Den Erben des 2009 im Alter von 50 Jahren verstorbenen Sängers bleiben noch die Rechte an seinen Songs und Aufnahmen sowie eine Beteiligung am EMI-Musikverlag.
Jackson hatte die Rechte an den Beatles-Songs 1985 in einem aufsehenerregenden Deal für 47,5 Millionen Dollar zusammen mit dem Rest des Verlags ATV gekauft. Ex-Beatle Paul McCartney fühlte sich hintergangen: Schließlich habe er den Entertainer, den er nach der Zusammenarbeit an einigen Songs für einen Freund gehalten habe, erst darauf aufmerksam gemacht, wie wertvoll die Songrechte seien. Die beiden Musiker arbeiteten danach nicht mehr zusammen.
Wer am Musikstreaming verdient
Wirtschaftsexperten von Ernst & Young haben im Auftrag des Verbandes der französischen Musikindustrie SNEP exemplarisch ausgerechnet, wieviel die einzelnen Parteien von jenen 9,99 Euro erhalten, die ein Premiumabo bei Diensten wie Spotify und Deezer kostet.
... behält demnach 2,08 Euro.
... bekommt 1,67 Euro insbesondere durch die Umsatzsteuer.
... bekommen einen Anteil von einem Euro.
... behalten 4,56 Euro.
... bleiben am Ende 0,68 Euro. Die werden nach Häufigkeit der Abrufe unter den Musikern aufgeteilt. Unbekanntere Bands erhalten entsprechend wenig.
Die Beatles-Lieder hatten da schon eine Odyssee hinter sich. McCartney und John Lennon, die zu den erfolgreichsten Komponisten der Geschichte gehören, hatten keine Kontrolle über die Firma Northern Songs, bei der die Rechte lagen. Sie wechselte den Besitzer und stand Mitte der 1980er Jahre wieder zum Verkauf, als Jackson zugriff.
Sony-Chef Kazuo Hirai nutzte den Deal mit den Jackson-Erben am späten Montag, um zu betonen, dass das Entertainment-Geschäft seit langem ein Kernbestandteil des Konzerns und ein wichtiger Treiber für künftiges Wachstum sei. Er hatte sich zwischenzeitlich gegen den Druck eines US-Investors wehren müssen, der das Unterhaltungsgeschäft abstoßen und das Geld in die lange notleidende Elektronik-Sparte stecken wollte. Inzwischen ist die Idee vom Tisch und auch im Elektronik-Geschäft sieht es nach einer langwierigen, harten Sanierung durch Hirai wieder besser aus.