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Sprachlern-App Babbel Deutsches Startup will in den USA durchstarten

Ausgestattet mit frischem Investoren-Geld wollen die Macher der deutschen Sprachlern-App Babbel nun auch auf dem US-Markt angreifen. Ein gewagtes Unternehmen – doch die Vorzeichen stehen angeblich gut.
08.07.2015 - 20:34 Uhr Kommentieren
Die Berliner Macher der Sprachlern-App Babbel wollen auf dem US-Markt angreifen. Quelle: dpa
Expansion nach Übersee

Die Berliner Macher der Sprachlern-App Babbel wollen auf dem US-Markt angreifen.

(Foto: dpa)

Berlin Die Berliner Macher der Sprachlern-App Babbel wollen mit 22 Millionen Dollar von Investoren im US-Markt durchstarten. „Die regionale Erweiterung in den USA ist der Fokus“, sagte Mitgründer und Chef Markus Witte der Deutschen Presse-Agentur. Zudem solle das Geld in Produkt-Innovationen und den Ausbau des Teams fließen.

Das Geld kommt vor allem von der Finanzfirma Scottish Equity Partners sowie einigen bisherigen Investoren. Bei der Auswahl des Geldgebers sei für Babbel ein langfristiges Engagement besonders wichtig gewesen, betonte Witte. „Mit einem großen Namen kommt man schneller zu einem Börsengang oder Verkauf, aber das ist nicht unser Plan: Wir wollen erst einmal ordentlich wachsen, bevor wir über so etwas überhaupt nachdenken.“

Zugleich sei es nicht immer einfach, die Investoren für einen Angriff im Heimatland der Internet-Schwergewichte zu gewinnen, sagte Witte. „Eine Europäische Firma will in den USA noch um Größenordnungen wachsen – da gibt es schon einige, die sagen: Wie soll denn das gehen?“ Babbel sehe jedoch gute Fortschritte im US-Geschäft.

Diese Start-ups krallten sich US-Konzerne
Der neuste Deal
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Nun könnte es für sie und ihre Chefs so weit sein: Das Berliner Start-Up 6Wunderkinder, das für seine To-do-Listen-App „Wunderlist“ als erste Berliner Gründung Geld von dem berühmten US-Risikokapitalgeber Sequoia Capital bekam, wird von Microsoft übernommen. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, der US-Konzern lege 100 bis 200 Millionen US-Dollar für die Wunderkinder auf den Tisch.

(Foto: dpa)
Wunderlist bringt Mega-Exit ein
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Das junge Unternehmen begeistert mit seiner To-do-Liste und anderen Angeboten mehr als sechs Millionen Menschen weltweit – und nun offenbar auch die Entscheider bei Microsoft. US-Medien taxierten den Wert der Firma Ende 2013 auf 60 bis 65 Millionen Dollar, die App-Schmiede selbst veröffentlicht keine Unternehmenszahlen, die eine Bewertung zuließen. 6Wunderkinder ist eines der bekanntesten Start-ups der Berliner Gründerszene, doch bei weitem nicht das erste deutsche Jungunternehmen, bei dem US-Konzerne zugreifen. Die Übernahmelust der Amerikaner geht quer durch alle Branchen, wobei fast alle Übernahmen der vergangenen Jahre im Bereich Onlinedienstleistungen liefen. Und noch etwas fällt auf: Häufig übernahmen die Konzerne kleine Kopien ihrer eigenen Geschäftsmodelle – offenbar machten die deutschen Raubkopien ihre Sache meist äußerst gut.

(Foto: Screenshot)
1999: Urknall des Samwer-Universums
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Wenig überraschend, dass sie zu den Ersten gehörten: Die Samwer-Brüder um Oliver Samwer, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Start-up-Inkubators Rocket Internet. Noch lange bevor Rocket Internet die Kopie von Internetunternehmen professionalisierte und zu einem grundlegenden Geschäftsmodell machte, gründeten die Samwer-Brüder 1999 das Internetauktionshaus Alando. Schon im Mai des gleichen Jahres verkauften sie das Unternehmen für 43 Millionen Dollar an Ebay, just den US-Konzern, den sie kopiert hatten.

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2004: Jamba lässt die Kassen klingeln
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Nur einige Jahre nach dem Alando-Deal konnten die Samwer-Brüder wieder einen erfolgreichen Exit, also eine Übernahme durch einen größeren Konzern, landen. Die Samwers hatten im Jahr nach dem Alando-Verkauf den Klingelton- und Mobilanwendungsanbieter Jamba gegründet. Das Unternehmen,“ das zwischenzeitlich wegen Abonnementverkäufen an Minderjährige in die Kritik geraten war, reizte 2004 den US-Konzern VeriSign. Stolze 273 Millionen US-Dollar legte der Konzern damals auf den Tisch, doch da Oliver und Marc Samwer bis 2005 nicht aus dem Konzern ausstiegen und die Verkaufserlöse an verschiedene Beteiligungsfirmen ausgeschüttet wurde, nahmen die beiden Gründer sogar noch mehr Geld ein.

(Foto: dpa)
Mai 2010: Der City-Deal
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Oliver Samwer (Mitte), hier mit seinem Finanzchef Peter Kimpel und Rocket Internet-Manager Alexander Kudlich, lockte die US-Konzerne weiter mit seinen Kopien: Unter dem Rocket Internet-Dach entstand etwa das Gutschein-Portal CityDeal, das den US-Konzern Groupon imitierte. Entweder es ärgerte die große Konkurrenz – oder es beeindruckte sie. Jedenfalls griff Groupon im Mai 2010 für umgerechnet 125,4 Millionen Euro zu und zog das deutsche Start-Up in den eigenen Rennstall.

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Dezember 2010: Ebay schlägt erneut zu
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John Donahoe bescherte den Gründern des Berliner Markenbewertungsportals brands4friends Freude. 150 Millionen Euro zahlte der Ebay-CEO, um die Plattform mit der großen Konsum-Community zu übernehmen. Dabei hatten Analysten das Unternehmen kurz vor dem Deal nur mit 100 Millionen Euro bewertet. Doch Ebay dürfte damals zunehmend unter Druck geraten sein, da Akteure wie Amazon im Bereich der Shopping-Communities ebenfalls aktiv geworden waren. brands4friends, das zuvor durch buchhalterische Fehler in finanzielle Bedrängnis geraten war, stand nach dem Deal wieder auf sicheren Füßen.

(Foto: Reuters)
April 2011: Make a Big Point
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Sie waren schon eine Größe im Gamingbereich, mehrere Investoren waren bei Big Point aus Hamburg bereits vor 2011 mit dreistelligen Millionensummen eingestiegen. Doch 2011 kam mit 350 Millionen US-Dollar die große Übernahme durch die US-Investoren Summit Partners und TA Associates, wobei der Gründer Heiko Hubertz weiterhin Anteile behielt. Der Onlinespieleentwickler erwirtschaftete nach eigenen Angaben zur Zeit der Übernahme dreistellige Millionenumsätze, der Gewinn lag 2009 bei zwölf Millionen Euro.

(Foto: Reuters)

Insgesamt holte sich das Startup in drei Finanzierungsrunden rund 35 Millionen Dollar bei Investoren – die aktuelle Geldspritze ist also mit Abstand die Größte. Babbel arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit 2011 profitabel.

  • dpa
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