Starkes Anzeigengeschäft Google schafft Umsatzsprung

Google konnte im zweiten Quartal 2015 seinen Umsatz dank einem starken Anzeigengeschäft steigern.
Bangalore Google profitiert von einem florierenden Anzeigengeschäft. Der US-Internetgigant wies am Donnerstag für das zweite Geschäftsquartal ein überraschend kräftiges Umsatzplus von elf Prozent auf 17,73 Milliarden Dollar aus. Der Gewinn stieg um 17 Prozent auf netto 3,93 Milliarden Dollar oder 6,99 Dollar je Aktie ohne Sonderposten. Damit übertraf der Konzern erstmals seit sechs Quartalen die Gewinnerwartungen. Die Anleger honorierten dies: Die Aktie legte nachbörslich 7,5 Prozent zu.
Das Werbegeschäft, in dem zuletzt vor allem Facebook Google Konkurrenz machte, läuft weiter rund. Die Zahl der Klicks auf Online-Anzeigen stieg den Angaben zufolge um 18 Prozent. Der "cost per click" genannte Durchschnittspreis für die Werbung sank dabei zwar um elf Prozent, was wohl dem Anstieg der margenschwächeren Werbung auf Smartphones und Tablets geschuldet sein dürfte. Dies wurde jedoch durch die höher Klickzahl mehr als ausgeglichen. Entsprechend kletterte der Umsatz im Geschäft mit Werbeanzeigen ebenfalls um elf Prozent auf 16,02 Milliarden Dollar.
Allerdings ist Google längst nicht mehr nur in der angestammten Online-Suche tätig. Der Konzern stellt mit der Nexus-Reihe Tablets her, hat das weit verbreitete Android-Betriebssystem für mobile Geräte herausgebracht und bietet mit Wallet ein Online-Bezahlsystem an. Zusammen mit anderen Partnern arbeitet Google zudem an einem selbstfahrenden Auto, und es laufen Projekte mit Heizluftballons, die an entlegenen Orten der Erde für einen Internetzugang sorgen sollen. All dies kostet zunächst viel, weswegen das Kerngeschäft mit Werbung laufen muss.
Daher nimmt die neue Finanzchefin Ruth Porat auch die Ausgaben besonders in den Blick. Diese blieben im Verhältnis zum Umsatz binnen Jahresfrist stabil und sanken zum Vorquartal leicht. Dies zeige, dass das striktere Kostenmanagement wirke, sagte Porat, die erst kürzlich von der US-Investmentbank Morgan Stanley kam, wo sie ebenfalls für die Finanzen zuständig war.
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