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Start-up Kiwi.ki „Die Sicherheit von Schlüsseln ist gering“

Weg mit dem Schlüssel: Christian Bogatu hat mit dem Start-up Kiwi.ki ein System entwickelt, das die Haustür aus der Ferne öffnet – ein Chip in der Tasche genügt. Für die Sicherheit sollen ausgerechnet Hacker sorgen.
12.12.2014 - 19:47 Uhr Kommentieren
Kiwi.ki-Chef Christian Bogatu will Dienstleister wie die Post als Kunden gewinnen. Quelle: Kiwi.ki

Kiwi.ki-Chef Christian Bogatu will Dienstleister wie die Post als Kunden gewinnen.

(Foto: Kiwi.ki)

Berlin Christian Bogatu will eine lästige Gewohnheit abschaffen: das Kramen nach dem Schlüssel. Wer mit Einkaufstüten in den Händen oder einem Kind auf dem Arm vor dem Haus steht, muss bisweilen absurde Verrenkungen machen, um die Tür zu öffnen – meist klimpert das Metall in den Tiefen der Tasche. Viele Briefträger und Müllmänner klingeln in Mehrfamilienhäusern gleich bei allen Bewohnern, wenn sie die Post einwerfen oder die Abfalltonnen herausholen wollen.

Bogatu und seine Mitstreiter beim Start-up Kiwi.ki haben daher ein System gebaut, das die Tür automatisch öffnet. Eine Art elektronischer Schlüssel entriegelt sie aus der Entfernung, mit der Schulter oder dem Fuß lässt sie sich aufstoßen. Die Idee kam Mitgründerin Claudia Nagel, als sie vollbepackt vor verschlossener Tür stand. Doch das Unternehmen hat nicht nur die Technik, sondern gleich auch ein cleveres Geschäftsmodell entwickelt – ein Vorteil im Wettbewerb mit anderen smarten Zutrittskontrollsystemen.

2015 könnte für Kiwi.ki das Jahr des Durchbruchs werden: Der Berliner Entsorger Alba hat das System kürzlich mehreren Tausend Hauseigentümern und Wohnungsverwaltungen empfohlen, seitdem gehen zahlreiche Bestellungen ein. Die Deutsche Post nutzt es nach Angaben des Start-ups in 21 Zustellbezirken. Wenn alles gut geht, rüstet Kiwi.ki im nächsten Jahr mehr als 10.000 Haustüren aus – bislang sind 750 Mehrfamilienhäuser mit dem System ausgestattet.

Damit das Aufschließen ohne Schlüssel funktioniert, nutzt Kiwi.ki Funktechnik. Der Bewohner, Briefträger oder Müllmann hat einen Transponder in der Tasche, eine Art elektronischen Schlüssel mit RFID-Chip. Der meldet aus einer Entfernung von ein bis drei Metern, dass sich der Träger der Haustür nähert. Eine Platine im Eingangsbereich empfängt das Signal, prüft den Zugangscode und aktiviert den Türöffner – wer rein will, muss nur noch mit Schulter, Hand oder Fuß etwas nachhelfen.

Auch das Verleihen und Einsammeln von Schlüsseln soll mit dem System entfallen. Denn der Hausbesitzer kann Besucher ohne Transponder freischalten, sogar für nur einen bestimmten Zeitraum. Wenn beispielsweise der Klempner vor der Haustür steht, meldet er sich mit dem Smartphone an – falls er reindarf, öffnet der Server aus der Ferne die Tür (wie das System genau funktioniert, lesen Sie im Infokasten).

Ein Chip statt vieler Schlüssel

Das ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit: Kiwi.ki sieht Einsparpotenzial für die Kunden – und somit ein Geschäftsmodell für sich. Da ist zum einen die Wohnungswirtschaft. „Die Verwaltung von Schlüsseln verursacht erhebliche direkte und schlimmer noch enorme indirekte Kosten“, sagt Bogatu. Verleihen und wieder einsammeln, nach Verlusten Schließanlagen austauschen, alles sauber dokumentieren.

Zum anderen sind da Dienstleister wie die Post oder die Müllabfuhr: Ihre Fußtruppen ziehen mit dicken Schlüsselbünden los und müssen vor jeder Tür damit rumhantieren, oder sie klingeln im ganzen Haus – beides kostet jedes Mal einige Sekunden, was sich im Laufe der Tage und Monate zu einer beträchtlichen Zeit summiert.

Ersparnis für Müllabfuhr und Post
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