Frankfurt/Düsseldorf Sie sind bunt, hip und hilfreich - Smartphones erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Nahezu jedes dritte Handy, das 2011 weltweit über die Ladentische ging, war ein solches Computer-Handy.
Schon in diesem Jahr dürften in Deutschland nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom erstmals mehr Smartphones verkauft werden als herkömmliche Mobilfunkgeräte. Doch der Siegeszug hat seinen Preis: Durch die immer größeren Datenmengen in den Mobilfunknetzen steigt der Druck auf die Netzbetreiber, weiter massiv in den neuen Mobilfunkstandard LTE zu investieren.
Allein in Deutschland stieg das in den Netzen übertragene Datenvolumen nach Berechnungen von Bitkom um 65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte. Im laufenden Jahr sollen es schon 170 Millionen Gigabyte sein. Neben den Smartphones trägt auch der Boom bei den Tablet-Computern und den kleinen Zusatzprogrammen, den Apps, zu diesem rasanten Anstieg bei. Deutschland ist Vorreiter beim Ausbau der neuen Mobilfunktechnik. Mehr als zehn Millionen Haushalte hätten bereits Zugang zum LTE-Netz, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Friedrich Joussen, "wir stehen erst am Anfang einer großen Entwicklung."
LTE - abgekürzt für Long Term Evolution - ist der Nachfolger von UMTS. Die neue Technik soll deutlich höhere Übertragungsraten möglich machen als der derzeitige Standard.
Zwischen acht und zehn Milliarden Euro investieren Vodafone, Deutsche Telekom und Telefónica in den Ausbau des deutschen LTE-Netzes. Joussen zeigte sich davon überzeugt, dass sich die Investitionen für die Netzbetreiber lohnen werden: "Bandbreite treibt Nutzung", sagte er.
Der Deutschlandchef von Vodafone hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, für die schnellen LTE-Smartphones einen Aufschlag von zehn Euro gegenüber den heutigen Tarifen zu verlangen. Ende Februar sollen auf dem Mobilfunk-Kongress in Barcelona die ersten LTE-Handys von HTC und Samsung verfügbar sein, die sich preislich an höherwertigen UMTS-Geräten orientieren.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.