Streaming-Boom: Deutscher Musikmarkt wächst kräftig
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Streaming-BoomDeutscher Musikmarkt wächst kräftig
Nach jahrelanger Talfahrt schöpft die Musikindustrie neue Hoffnung dank Streaming-Diensten. Auch im CD-Land Deutschland hat sich das Geschäft mit Musik aus dem Netz im vergangenen Jahr verdoppelt.
03.03.2016 - 10:57 Uhr
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Musikstreaming
Der deutsche Musikmarkt ist im vergangenen Jahr dank neuer Internet-Angebote noch stärker gewachsen als zunächst angenommen.
Berlin Der deutsche Musikmarkt ist im vergangenen Jahr dank neuer Internet-Angebote noch stärker gewachsen als zunächst angenommen. Der Gesamtumsatz der Branche stieg um 4,6 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Donnerstag mitteilte. Bei vorläufigen Berechnungen im Januar ging er noch von einem Plus von 3,9 Prozent aus. Dabei habe sich das Geschäft mit Musik-Streaming – bei dem die Songs über Dienste wie Spotify, Apple Music, Deezer oder Napster direkt aus dem Netz abgespielt werden – mit einem Wachstum von 106 Prozent mehr als verdoppelt. Es macht nun 14,4 Prozent der gesamten Erlöse aus.
Die CD sorgt trotz eines Umsatzrückgangs von 4,2 Prozent nach wie vor für den Großteil des Geschäfts. Ihr Umsatzanteil lag 2015 noch bei 60,8 Prozent, die Verkäufe gehen aber stetig zurück. Downloads lagen mit einem Umsatzanteil von 15,6 nur noch unwesentlich über den Streaming-Einnahmen.
In Deutschland stieg der Umsatz im vergangenen Jahr damit erstmals seit 2009 wieder über die Marke von 1,5 Milliarden Euro. Zur Jahrhundertwende war das Geschäft aber noch über eine Milliarde Euro größer.
Für den deutschen Musikmarkt ist es das dritte Wachstumsjahr in Folge. Dabei nimmt das Tempo zu: 2013 gab es das erste Plus nach 15 Jahren mit schmalen 1,2 Prozent, im Jahr darauf waren es 1,8 Prozent.
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Die Branche, deren Geschäft hart von der Verbreitung digitaler Kopien über das Internet getroffen wurde, hofft auf ein dauerhaftes Wachstum durch Streaming-Dienste. Zum Jahr 2020 wird ein Wachstum auf Umsätze von rund 1,7 Milliarden Euro prognostiziert, vor allem dank zunehmender Streaming-Nutzung.
Wer am Musikstreaming verdient
Wirtschaftsexperten von Ernst & Young haben im Auftrag des Verbandes der französischen Musikindustrie SNEP exemplarisch ausgerechnet, wieviel die einzelnen Parteien von jenen 9,99 Euro erhalten, die ein Premiumabo bei Diensten wie Spotify und Deezer kostet.
... behält demnach 2,08 Euro.
... bekommt 1,67 Euro insbesondere durch die Umsatzsteuer.
... bekommen einen Anteil von einem Euro.
... behalten 4,56 Euro.
... bleiben am Ende 0,68 Euro. Die werden nach Häufigkeit der Abrufe unter den Musikern aufgeteilt. Unbekanntere Bands erhalten entsprechend wenig.
Die Renaissance der Schallplatte als Nischenangebot geht weiter: Vinyl wuchs mit einem Plus von 30,7 Prozent zwar nicht ganz so stark wie in der Hochrechnung angenommen, macht aber nun 3,2 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im Vorjahr brachte die Schallplatte noch 2,6 Prozent der Branchenerlöse ein, für 2015 hatte der BVMI ursprünglich einen Zuwachs auf 3,3 Prozent errechnet.