Streaming-Dienste: Die Serien-Welle rollt weiter ungebremst
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Streaming-DiensteDie Serien-Welle rollt weiter ungebremst
TV-Serien gucken, wann und wo man möchte: Videos auf Abruf erobern immer mehr Bildschirme. Die Flut an neuen Produktionen, besonders aus den USA, ist riesig. Aber ist der Zenit bald überschritten?
Berlin Von der Fußmatte grüßt Walter White. „I am the one who knocks“ - ich bin der, der anklopft, ruft der Drogenmischer aus „Breaking Bad“ auf der Kokosfaser. Wer bei Serienjunkies.de in Berlin-Friedrichshain anklopft (oder klingelt), fühlt sich schnell zuhause in der Welt von Netflix, Amazon, Maxdome und den anderen Anbietern von Videos auf Abruf. Walter White, der Protagonist der mittlerweile legendären Serie, ist in diesen Kreisen ein Anti-Held.
Zwischen Devotionalien und Bildschirmen surft rund ein Dutzend Redakteure auf der wachsenden Serien-Welle. Mit ihren Berichten und Neuigkeiten ist Serienjunkies.de ein treibender Teil der aktuellen Fernsehrevolution. 2016, sagt Mitgründerin Hanna Huge, haben die Serien die Gesprächshoheit in Deutschland erobert.
Dauerbrenner im deutschen TV
Sie ist die Mutter aller Soko-Serien im deutschen Fernsehen. Seit 37 Jahren ermittelt die Münchner Sonderkommission im Vorabendprogramm des ZDF, vom kommenden Jahr an unter dem Titel „Soko München“.
Quelle: dpa
Der ZDF-Freitagskrimi mit dem Frankfurter Privatdetektiv Josef Matula (Claus Theo Gärtner) als Hauptperson erreichte in 32 Jahren und 300 Folgen Kultstatus. Matula ermittelte mit wechselnden Anwaltspartnern zwischen 1981 und 2013. Seit 2014 läuft eine Wiederauflage mit einem neuen Duo.
Die Polizisten vom 14. Revier im Hamburger Stadtteil St. Pauli sind im ARD-Vorabendprogramm Kiez-Ganoven auf der Spur, und das bereits seit 1986.
Die Seifenoper begann 1992. Inzwischen bringt es der RTL-Dauerbrenner auf mehr als 5800 Folgen.
Das Kripoteam der Autobahnpolizei jagt in der RTL-Actionserie seit 1996 mit vollem Tempo Verbrecher.
Die Arzt-Serie rund um die „Sachsenklinik“ läuft seit 1998. Im September war die 700. Folge der ARD-Sendung zu sehen. In diesem Jahr ist der Ableger „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ hinzugekommen.
Auf Partys oder in der Teeküche - der Satz „Ich schaue gerade...“ gefolgt von einem (meist englischen) Titel ist immer öfter in Wohnzimmern und Büros zu hören. Die Videos auf Abruf sind dabei, die Sehgewohnheiten radikal zu verändern.
„Fernsehen heißt jetzt Streaming“, erklärte der Multimedia-Verband Bitcom im Juli zu einer Studie über das TV-Verhalten der Deutschen. Demnach schauen gut drei Viertel der Internetnutzer ab 14 Jahren Filme, TV-Sendungen oder „Video on Demand“ (VoD).
Besonders beliebt sind die Webseiten und Mediatheken der Sender. Ein Viertel nutzt bereits Video-Portale, die Filme und Serien auf Abruf und gegen Geld anbieten, ergab die Umfrage im Auftrag von Bitcom. Immer größere Übertragungs- und Speicherkapazitäten ebnen den Anbietern den Weg auf Bildschirme und Displays. Für das traditionelle, sogenannte lineare Fernsehen, sind die neuen Konkurrenten eine Herausforderung. Das ZDF hat bereits auf den Wandel reagiert und seine Mediathek neu gestaltet.
Die Flut an neuen Serien ist riesig. In Fachkreisen wird schon von „Peak TV“ gesprochen, von einem Produktionsgipfel. „Bei 450 Starts, die für nächstes Jahr in den USA geplant sind, wird auf dem amerikanischen Markt wohl bald der Zenit überschritten sein“, sagt Joerg Winger, der zusammen mit seiner Frau Anna Winger als sogenannte „Showrunner“ für die RTL-Spionage-Serie „Deutschland 83“ verantwortlich war, die mittlerweile in weite Teile der Welt verkauft wurde und bei Amazon als „VoD“ im Angebot ist.
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