Telekom-Firma QSC bezahlt Investitionen mit Kurseinbruch

Die QSC Zentrale in Köln
Frankfurt Die Telekom-Firma QSC bezahlt ihren Wachstumskurs mit einem Gewinneinbruch. Im ersten Quartal sank der Konzernüberschuss um zwei Drittel auf 2,3 Millionen Euro, teilte das Kölner Unternehmen am Montag mit. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 5,1 Millionen Euro gerechnet.
Vor allem die Ausgaben für die Einstellung von neuen Computer-Fachkräften hätten die Bilanz belastet. Zudem habe zu Buche geschlagen, dass die im Vorjahr übernommene Hamburger Beratungsfirma Info AG noch an der Börse notiert sei, was ebenfalls koste. QSC-Chef Bernd Schlobohm zufolge entspricht das Ergebnis aber den Erwartungen.
Das Unternehmen investiere derzeit in neue Produkte und Dienste, die erst später für Umsatz sorgten. „2012 ist ein Vorbereitungsjahr, um die volle Schlagkraft der QSC-Gruppe zu erreichen“, betonte er. Die Investitionen zogen im Zeitraum von Januar bis Ende März um ein Drittel auf 8,7 Millionen Euro an.
Die Anleger beruhigte das nicht: Die im TecDax notierte Aktie verlor zehn Prozent. Nach der negativen Überraschung sei zu erwarten, dass Investoren nun auch ein großes Fragezeichen hinter die Jahresprognose der Firma setzen dürften, sagte DZ-Bank-Analyst Joeri Sels.
Das QSC-Management bekräftigte die Erwartungen für das laufende Jahr aber: Bei einem Umsatz von 480 bis 510 Millionen Euro solle die operative (Ebitda) Marge mindestens 16 Prozent erreichen. In den ersten drei Monaten lag diese Kennzahl bei 15 Prozent; der Umsatz zog um zehn Prozent auf 116 Millionen Euro an.
QSC baut seine Geschäfte derzeit um: Statt wie früher im hart umkämpften DSL-Markt mit Dumpingpreisen um jeden Kunden zu kämpfen, konzentriert sich die Firma auf Geschäftskunden, denen zunehmend IT-Lösungen wie Speicherdienste in Rechenzentren (Cloud Computing) angeboten werden.
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