Die Bundesregierung hat zugesagt, dass jeder Bürger in Deutschland bis zum Jahr 2018 mit einer Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde im Internet surfen kann. In ländlichen Regionen beträgt die Geschwindigkeit heute allerdings oft gerade einmal ein Megabit pro Sekunde. Deswegen ist vor allem der Ausbau im ländlichen Raum nötig, er ist aber wegen der weit auseinander liegenden Ortsteile der Kommunen häufig schwierig - und vor allem teuer. In Deutschland haben sich zwei unterschiedliche Ansätze für den Breitbandausbau im ländlichen Raum etabliert: das Deckungslückenmodell und das Betreibermodell.
Dieser Ansatz, für den sich auch die Gemeinde Markt Igensdorf entschieden hat, um an dem Förderprogramm des Freistaates Bayern teilzunehmen, zeichnet sich dadurch aus, dass einem Telekommunikationsanbieter ein Zuschuss gezahlt wird, damit er die Breitbandinfrastruktur in der Kommune aufbaut und betreibt. Das ist das Modell, das Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (Foto) bevorzugt. Nach Auffassung des Deutschen Landkreistages spricht für dieses System, dass der zu zahlende Zuschuss vielfach deutlich geringer ist als die Summe der Investitionen in eine eigene Breitbandinfrastruktur. "Auch wird das wirtschaftliche Risiko auf den Zuschussempfänger verlagert, weil die öffentliche Hand nicht direkt am Netzausbau beteiligt ist", schreibt der Landkreistag in einer Stellungnahme.
Bei diesem Ansatz bauen die Kommunen dagegen die Infrastruktur selbst und verpachten diese im Anschluss an einen Betreiber. Für dieses System spreche, dass der öffentlichen Hand "die aus der Verpachtung resultierenden Erträge zufließen", heißt es in der Stellungnahme des Landkreistages. Und diese Mittel könnten nicht nur zur Refinanzierung der getätigten Investitionen, sondern auch "für den künftigen Netzausbau" eingesetzt werden. "Beim Deckungslückenmodell ist demgegenüber damit zu rechnen, dass für jeden weiteren Ausbau des Netzes weitere Finanzmittel der Kommune nötig sind", heißt es in der Stellungnahme weiter.