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TV-Manager Helmut Thoma Von Volk zu Volk

Der Gründer von RTL, Helmut Thoma, hilft einem Fernseh-Mittelständler, die Supermacht China bekannter zu machen: „Nihao Deutschland“ heißt die neue TV-Sendung, die großer Weltpolitik Flankenschutz geben soll. 100 Folgen sind bereits produziert.
08.05.2017 - 16:34 Uhr Kommentieren
„Journalistische Unabhängigkeit garantiert.“ Quelle: Bernd Arnold / VISUM
Helmut Thoma

„Journalistische Unabhängigkeit garantiert.“

(Foto: Bernd Arnold / VISUM)

München In diesen Tagen steht Helmut Thoma, 78, öfter in der Presse. Zeitungen erinnern daran, wie der Mann aus Wien vor exakt 30 Jahren den Privatsender RTL von Luxemburg nach Köln brachte. Und erzählen, wie vor 25 Jahren seine RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ startete.

Nun taucht Thoma wieder in alten Gefilden auf – an der Seite des Medienunternehmers Helmut Keiser und dessen Firma Deutsche Fernsehnachrichten Agentur (DFA). Im Studiokomplex Hürth bei Köln, den Thoma einst mit RTL-Aufträgen eindeckte, entsteht seit einigen Wochen eine TV-Sendung, die großer Weltpolitik Flankenschutz geben soll: „Nihao Deutschland“.

Was wie eine Kopie des ZDF-Klassikers „Hallo Deutschland“ klingt, ist Ergebnis der Kooperation von DFA mit der Nachrichtenagentur Xinhua. Der 1931 gegründete Staatsbetrieb ist die mächtigste Medienorganisation Chinas – eng vernetzt mit Regierung und Kommunistischer Partei. Im neuen Format stellen sich bei privaten Stadtsendern täglich eine halbe Stunde lang Chinesen in Deutschland und Deutsche in China vor.

Das sei eine „Initialzündung“ für deutsch-chinesische Medienkooperationen und ein „historisches Medienereignis“, sagt Thoma, der von 1998 bis 2002 in Düsseldorf als Medienbeauftragter des damaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement wirkte und heute in einigen Aufsichtsräten sitzt, etwa bei Freenet. Die beiden Völker wüssten noch sehr wenig übereinander, obwohl die beiden Länder jeweils die größten Handelspartner füreinander seien, erläutert Keiser, es gäbe „Defizite im medialen Bereich“.

Journalistische Unabhängigkeit garantiert

Seine DFA ist seit sechs Jahren in China aktiv. Nach langen Vorarbeiten hat er im August 2016 einen Rahmenvertrag mit Xinhua abgeschlossen, über den er wenig verrät. Offenbar bringen die Partner Sachleistungen ein: Keiser nutzt sein Studio, der Partner verbreitet die Videos über seine Website und startet bald eine eigene App.

Für Peking ist das TV-Projekt eine Facette des Plans einer „neuen Seidenstraße“, über die an diesem Wochenende in Peking auf einem Gipfel geredet wird. 100 Folgen von „Nihao Deutschland“ sind produziert, weitere 180 in Planung. Dass ein Marathonläufer 12.000 Kilometer von Hamburg nach Schanghai läuft, ist genauso Thema wie die Güterzüge, die zwischen Schanghai und Duisburg verkehren. Lohnen soll sich das Ganze durch Werbeerlöse sowie durch Business-TV-Filme für Firmen, die sich in China präsentieren, einen Marketingplan gibt es aber noch nicht. Keiser: „Ich bin jemand, der aus dem Bauch heraus entscheidet.“

Journalistische Unabhängigkeit sei garantiert, eine Vorzensur gebe es nicht, versichert Thoma. Zusammen mit Keiser hatte er zuletzt ein „Volksfernsehen“ promotet, das neben ARD/ZDF sowie den Privat-TV-Sendern RTL Group und Pro Sieben Sat 1 aufsteigen sollte. Doch der Nukleus NRW TV, an dem Keiser und Thoma beteiligt waren, musste in die Insolvenz; nun macht VTV weiter. Die aus der Zeit verbliebene Verkettung mit Sendern wie Hamburg 1, TV München oder TV Berlin werde immerhin für „Nihao Deutschland“ genutzt, sagt Keiser. Die neue Strategie: vom Volksfernsehen zur Volksverständigung.

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