Übernahme : Die Abendzeitung ist gerettet – vorerst
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Übernahme Die Abendzeitung ist gerettet – vorerst
Das Aus der Zeitung ist abgewendet: Das „Straubinger Tagblatt“ übernimmt das Blatt. Etwa ein Jahr lang solle das „Experiment“ laufen, hieß es. Statt „seichter Boulevard“ soll die Abendzeitung nun „liebevoll“ werden.
München Das Aus für die insolvente Münchner „Abendzeitung“ ist abgewendet. Die Mediengruppe „Straubinger Tagblatt“/„Landshuter Zeitung“ will das Blatt als Tageszeitung zusammen mit einem umfassenden Online-Angebot weiterführen, wie der Insolvenzverwalter Axel Bierbach und die künftigen Herausgeber Martin Balle und Dietrich von Boetticher am Dienstag in München mitteilten.
Höchstens 25 der 100 Mitarbeiter sollen ein Angebot bekommen, für die „AZ“ weiterzuarbeiten, der Rest findet einige Monate Platz in einer Auffanggesellschaft. Künftig soll es noch eine Lokalredaktion, ein Feuilleton und möglicherweise auch eine Sportredaktion in München geben - der Rest soll von der Mediengruppe „Straubinger Tagblatt“/„Landshuter Zeitung“ geliefert werden.
Etwa ein Jahr lang wollen Balle und von Boetticher dem „Experiment“ Zeit geben, schon im Januar solle die Bilanz ausgeglichen sein, sagte der Straubinger Verleger Balle. „Ich will nicht fünf Jahre Baustelle“, betonte er. Die „AZ“, die künftig in Straubing gedruckt wird, soll im kleineren und handlicheren „Berliner Format“ erscheinen und in deutlich kleinerer Auflage. „Ich kann damit leben, nur 30 000 zu verkaufen“, sagte Balle.
Die größten Medienkonzerne der Welt (nach Umsatz 2012)
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Nippon Hoso Kyokai 6,4 Milliarden Euro
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Quelle: Unternehmen
In der Vergangenheit sei die Auflage künstlich hochgerechnet worden, um Anzeigenpreise in die Höhe zu treiben. Die „AZ“-Redaktion wird außerdem umziehen müssen, weil die Büroräume gegenüber vom Bayerischen Rundfunk aufgegeben werden; auch der Posten des Chefredakteurs wird neu besetzt.
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„Ich glaube an die gedruckte Zeitung und bin davon überzeugt, dass die AZ eine gute Zukunft als starke Münchner Stadtzeitung hat“, betonte Balle. „Die organisatorische Einbindung in unsere Gruppe eröffnet die Chance, das Blatt endlich profitabel zu führen. Dabei wird die „AZ“ ihren Charakter als kritische und selbstbewusste Stimme für München behalten.“ Eine „liebevolle“ Zeitung soll die „Abendzeitung“ sein, „kein seichter Boulevard“.
In München buhlen gleich mehrere Boulevardzeitungen um die Gunst der Leser: neben der „AZ“ auch die „tz“, die zur Ippen-Gruppe gehört, und die „Bild“-Zeitung mit eigenem Regionalteil.
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