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Verlage Bertelsmann kauft bei Random House zu

Bertelsmann kauft weitere Anteile an dem Verlag Penguin Random House. Der Medienkonzern aus Gütersloh hält nun 75 Prozent an Random House – und bewertet den Großverlag mit 3,55 Milliarden Euro.
11.07.2017 Update: 11.07.2017 - 09:56 Uhr Kommentieren
Der Gütersloher Medienkonzern erhöht seinen Anteil an Penguin Random House auf 75 Prozent. Quelle: obs
Bertelsmann

Der Gütersloher Medienkonzern erhöht seinen Anteil an Penguin Random House auf 75 Prozent.

(Foto: obs)

Frankfurt Der Medienkonzern Bertelsmann stockt seinen Anteil beim weltgrößten Buchverlag Penguin Random House auf 75 Prozent auf. Die Gütersloher übernehmen 22 Prozent vom Miteigentümer Pearson, wie beide Konzerne am Dienstag mitteilten. Die Briten behalten damit 25 Prozent an Penguin Random House und bekommen unterm Strich 968 Millionen Dollar. Die gemeinsame Verlagstochter wird den Angaben zufolge mit 3,55 Milliarden Dollar bewertet.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe sprach von einem historischen Deal. „182 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Bertelsmann-Buches stehen wir kurz davor, 75-Prozent-Eigentümer bei der weltweit führenden Publikumsverlagsgruppe zu werden.“

Das steckt im Medienriesen aus Gütersloh
Die Geschichte
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1835 gründete Carl Bertelsmann das Unternehmen in Gütersloh als Buchverlag – den C. Bertelsmann Verlag. Die ersten 100 Jahre des Unternehmens stehen programmatisch im Zeichen der christlichen-protestantischen Tradition. 1928 öffnete sich der Verlag für Belletristik. Während des zweiten Weltkrieges gab der Verlag völkisch-nationale, teilweise auch antisemitische Literatur heraus. In der Wiederaufbauzeit wandelte sich Bertelsmann vom mittelständischen Unternehmen zu einem globalen Medienkonzern. Wachstumstreiber war über Jahrzehnte der Lesering, der 2015 endgültig eingestellt wurde.

(Foto: Bertelsmann)
Bertelsmann heute
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2016 hat Bertelsmann hat einen Rekordgewinn eingefahren. Das Betriebsergebnis kletterte im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments.

(Foto: dpa)
RTL Group
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Die RTL Group ist mit 53 Fernseh- und 28 Radiosendern Europas größter Betreiber von werbefinanziertem Privatfernsehen und Privatradio. Die Mediengruppe, die von Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch geführt wird, gehört mehrheitlich (rund 75 Prozent) zu Bertelsmann.

(Foto: dpa)
Penguin Random House
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Random House fungiert als Dachgesellschaft für alle Bertelsmann-Verlage. 2013 fusionierte Random House mit Penguin Books, einem Verlag im Besitz der Mediengruppe Pearson, zum weltgrößten Publikumsverlag Penguin Random House. An dem Verlag hält Bertelsmann 53 Prozent und Pearson 47 Prozent der Anteile. Die eigenständige deutsche Sparte von Random House gehört Bertelsmann. Dazu gehören Verlage wie Goldmann, Blessing Verlag oder auch die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA).

(Foto: dpa)
Gruner + Jahr
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Gruner + Jahr (G+J) ist Europas größtes Druck- und Verlagshaus. Zu den Publikationen gehören Magazine wie „Stern“, „Capital“ und „Brigitte“, aber auch Beteiligungen am „Spiegel“, an Chefkoch.de und an der Henri-Nannen-Schule. Seit 2014 ist Bertelsmann der alleinige Eigentümer von Gruner + Jahr. Die Vorsitzende der Geschäftsführung ist Julia Jäkel.

(Foto: dpa)
BMG
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Mit BMG gründete Bertelsmann 2008 ein Musikunternehmen mit neuem Geschäftsmodell, das den Herausforderungen der digitalen Revolution auf dem Musikmarkt gerecht werden soll. Anders als sonst üblich werden Veröffentlichungs- und Aufnahmerechte aus einer Hand über eine gemeinsame Plattform international vertreten. BMG ist der viertgrößte Musikverlag der Welt. Zu den BMG-Künstlern gehört unter anderem Andreas Bourani.

(Foto: AFP)
Arvato
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Arvato ist ein international tätiger Outsourcing-Dienstleister. Das Unternehmen mit Sitz in Gütersloh ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Bertelsmann. Arvato beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 70.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern. Das Unternehmen gliedert sich in sieben sogenannten Solution Groups, die Geschäftsbereiche wie Call-Center, Adresshandel, Direktmarketing, Finanzdienstleistungen oder auch Cloud Computing umfassen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor fast genau vier Jahren hatten Bertelsmann und Pearson ihre Buchverlagsgeschäfte – Random House und Penguin Group – gebündelt. Die Gütersloher hielten 53 Prozent, die Briten 47 Prozent. Bertelsmann hatte zuletzt wiederholt betont, seinen Anteil an dem Verlag mit Bestsellern wie „Fifty Shades“ und dem Thriller „Girl on the Train“ auszuweiten.

Mehr als 75 Prozent will der Konzern jedoch nicht übernehmen. Verlagschef Markus Dohle, der auch Mitglied im Bertelsmann-Vorstand ist, soll das Unternehmen wie bisher führen. Pearson hatte nach einem Milliardenverlust 2016 Einsparungen und Geschäftsverkäufe angekündigt. An der Börse kletterte die Pearson-Aktie kurz nach dem Handelsstart um rund 2,4 Prozent.

Bei der erfolgsverwöhnten Verlagstochter Penguin Random House lief das Geschäft im vorigen Jahr allerdings nicht mehr so gut wie zuvor. Der Umsatz brach um 9,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro ein, das Betriebsergebnis schrumpfte um 3,6 Prozent auf 537 Millionen Euro. Verantwortlich dafür war neben Beteiligungsverkäufen und der Abwertung des britischen Pfunds infolge der Brexit-Entscheidung vor allem Amazon. Von dem Online-Händler hängt ein Großteil des Geschäfts von Penguin Random House ab.

Amazon hatte Bücher in früheren Jahren mit Rabatten losgeschlagen und damit die Verkaufszahlen und den Umsatz angekurbelt. Mit der Rückkehr zu alten Verkaufspreisen fielen auch die Gesamterlöse auf ein Normalmaß zurück.

2013 hatten Bertelsmann und Pearson ihre Buchgeschäfte Random House und Penguin zu einer neuen Gesellschaft zusammengelegt. Die Gütersloher hielten dabei von Anfang an die Mehrheit von 53 Prozent und stellten mit Markus Dohle den Vorstandsvorsitzenden. Die damalige Vereinbarung sah ab dem 1. Januar 2017 eine Ausstiegsoption für Pearson vor. Bertelsmann hatte von Anfang an Interesse an einem Teil der Pearson-Anteile gezeigt. Auf Penguin Random House hat die Anteilsaufstockung von Bertelsmann keine Auswirkungen, die Eigenständigkeit der mehr als 250 Einzelverlage der Gruppe bleibt unberührt.

  • rtr
  • dpa
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