Vivendi und Mediaset Europäischer Pay-TV-Deal ist geplatzt

Die Aktien des Konzerns fielen an der Mailänder Börse um bis zu 15 Prozent.
Rom Die Allianz des französischen Medienkonzerns Vivendi mit dem italienischen Partner Mediaset wackelt. Vivendi wolle nun nur noch 20 Prozent der Pay-TV-Sparte Mediaset Premium, teilte das Unternehmen von Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Dienstag mit. Im April hatten die Unternehmen hingegen vereinbart, dass Vivendi 100 Prozent von Premium übernehme.
Nach dem Deal im April sollte Vivendi zudem 3,5 Prozent der Aktion von Mediaset übernehmen und Mediaset 3,5 Prozent der Aktien von Vivendi. Dieser Tausch solle weiter gelten, aber Vivendi wolle in den kommenden drei Jahren seinen Anteil an Mediaset auf 15 Prozent aufstocken, hieß es in der Mitteilung weiter.
Vivendis Chef habe Mediaset mitgeteilt, den vereinbarten Vertrag nicht einhalten zu wollen. Mediaset sei nun „fest entschlossen“, alle seine Rechte zu verteidigen. Vivendi erklärte, weiter an der Allianz interessiert zu sein, aber unter anderen Bedingungen.
Der geplatzte Komplett-Verkauf hat Mediaset am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Die Aktien des Medienkonzerns fielen an der Mailänder Börse um bis zu 15 Prozent und waren mit 2,75 Euro so billig wie zuletzt vor knapp zwei Jahren. Dabei wechselten bis zum Mittag bereits mehr als drei Mal so viele Mediaset-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.