Vivendi Videospiele hübschen Bilanz auf

Jean-Bernard Levy ist der Chef des französischen Unternehmens Vivendi.
Der Boom bei Computerspielen und hohe Wachstumsraten bei der brasilianischen Telefontochter haben die Geschäfte des französischen Telekom- und Medienkonzerns Vivendi angekurbelt. Im laufenden Jahr werde der Gewinn jedoch wegen des lahmen Wirtschaftswachstums nur noch langsam steigen, warnte der Konzern zur Enttäuschung der Aktionäre am Dienstag. Unter Druck bleibe vor allem die französische Mobilfunktochter SFR. Die brasilianische Telefon-Sparte GVT werde dagegen voraussichtlich um mehr als 35 Prozent zulegen.
"Das sind gute Ergebnisse für 2010, aber der Ton für 2011 ist wegen des Telekommunikationsgeschäfts in Frankreich vorsichtig", resümierte CM-CIC-Analyst Eric Ravary. Der bereinigte Gewinn stieg im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, während der Umsatz um 6,4 Prozent auf 28,88 Milliarden Euro zulegte. Zu dem Wachstum trug vor allem auch die US-Videospiele-Sparte Activision Blizzard bei. In diesem Jahr rechnet Vivendi allerdings mit Mehrbelastungen durch Steuern und schärfere Auflagen der Behörden. Die Skepsis des Konzerns drückte die Vivendi-Aktien in Paris leicht ins Minus.
Vivendis Aussichten, das 44-Prozent-Paket von Vodafone an SFR zu übernehmen, wollte Konzernchef Jean-Bernard Levy am Dienstag nicht kommentieren. Vivendi will den französischen Mobilfunkanbieter ganz in seinen Besitz bringen, ebenso wie wie den hochprofitablen französischen Bezahl-Fernsehsender Canal Plus. Levy schloss nicht aus, hierzu noch eine Einigung mit Minderheitseigentümer Lagardere zu erreichen, obwohl der Medienkonzern derzeit den Börsengang seiner 20-Prozent-Beteiligung an Canal Plus vorbereitet.
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