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Vorsatz für 2018Zuckerberg will Facebook reparieren
Jedes Jahr setzt sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg ein persönliches Ziel. Sein guter Vorsatz für 2018 ist anders als in den Jahren zuvor. Er zeigt, wie sehr das Netzwerk inzwischen unter politischer Beobachtung steht.
San Francisco Jedes Jahr in Silicon Valley beginnt mit Mark Zuckerberg. Besonders mit der neuen Aufgabe, die sich der Chef von Facebook in einer persönlichen Neujahrsresolution stellt. In den vergangenen acht Jahren wollte er Mandarin lernen, 587 Kilometer rennen oder alle 50 Staaten der Vereinigten Staaten bereisen.
Dieses Jahr ist alles anders. Die Aufgabe für 2018 lautet schlicht: Facebook reparieren. Seine Plattform wolle stärker gegen Hasskommentare, Beleidigungen oder Wahlmanipulationen vorgehen, schreibt der 33-Jährige in einem Post auf seiner Pinnwand seines sozialen Netzwerks. Er wolle sich künftig darauf konzentrieren, „diese wichtigen Probleme zu lösen”.
Das verwundert, gehört das Handwerk Problembehebung ohnehin zu den Kernaufgaben jedes Chefs. Wenn ein Manager derart banale Dinge so hervorhebt, steckt mehr dahinter.
Im Fall von Facebook zeigt Zuckerbergs Post die stille Revolution, die sich im Hauptquartier in Menlo Park vollzogen hat. Auch wenn sie nach der Serie von Skandalen vergangenes Jahr reichlich spät kommt. Früher zog sich das Netzwerk gern auf den Standpunkt zurück, nur eine Plattform zu sein - vor allem zur Zurschaustellung des Guten im Menschen. Doch inzwischen zweifelt Zuckerberg immer öfter öffentlich an seiner Firma und will offenbar mehr Verantwortung übernehmen.
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Welche Facebook-Dienste die Deutschen nutzen
Facebook ist nicht nur eine Internetseite oder eine App. Das soziale Netzwerk wurde in den vergangenen Jahren kräftig erweitert. Die bekanntesten Teile sind der Facebook Messenger, Instagram und Whatsapp. Das Statistik-Portal Statista hat die Deutschen gefragt, welche Dienste und Produkte sie mindestens gelegentlich nutzen.
72 Prozent nutzen das Social Media Portal. Dabei ist der Unterschied zwischen Männern (73 Prozent) und Frauen (71 Prozent) gering.
Den Facebook-Nachrichtendienst nutzen 43 Prozent der Befragten – Männer wie Frauen.
Den Online-Dienst Instagram zum Teilen von Fotos und Videos nutzen 26 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen.
Den Instant-Messaging-Dienst, der seit dem Jahr 2014 zu Facebook gehört, wird 70 Prozent der Befragten genutzt. Mit 71 Prozent männlichen und 70 Prozent weiblichen Nutzern sind die Unterschiede bei den Geschlechtern gering.
Er könne den Missbrauch seiner Plattform nie ganz verhindern, schreibt der 33-Jährige. „Aber wir machen derzeit noch zu viele Fehler dabei, unsere Richtlinien durchzusetzen und die Zweckentfremdung unserer Werkzeuge zu verhindern.” Nie zuvor gestand der Manager derart offen Fehler ein, auch wenn er freilich noch keine konkreten Lösungen präsentiert.
Zuckerbergs Geständnis zeigt aber, wie sehr der politische Druck auf seine Firma wächst. Seit den Vorwürfen, im US-Wahlkampf zum Werkzeug russischer Propagandisten und Verbreiter von Fake-News geworden zu sein, steht Facebook in Washington unter verstärkter Beobachtung.
Und in Deutschland wehrt sich die Firma gegen den Vorwurf des Bundeskartellamts, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen und Nutzerdaten missbräuchlich zu verwerten. Die Flut an Live-Videos mit Mordinhalten und Hasskommentaren haben der Glaubwürdigkeit ebenfalls schwer geschadet.
Wenn auch nur indirekt, bezieht der Gründer doch zu den Vorwürfen Stellung. Mit dem Aufstieg digitaler Riesen und Staaten, die Technologien zur Überwachung ihrer Bürger nutzen, glaubten nun viele Menschen, „dass Technologie Macht zentralisiert statt sie zu dezentralisieren”. Die Idee von der globalen Machtverteilung zur Verbesserung der Welt gehört schließlich zum Gründungsmythos von Facebook.
Zuckerbergs Neujahrsresolution strebt danach, angriffslustige Behörden und Gesetzgeber hier wie da auf Abstand zu halten. Sie soll zudem den mehr als zwei Milliarden Nutzern missionarischen Eifer beweisen. Doch es muss sich erst noch zeigen, wie viel Einbußen im prächtigen Milliardengeschäft mit Werbung und Daten Facebook bereit ist hinzunehmen für die große Vision.
Im jüngsten Quartal setzte die Firma mit Anzeigen und Co. 10,33 Milliarden Dollar um. Das Nettoergebnis stieg um 79 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar. Die Investoren des börsennotierten Netzwerks beobachten Zuckerbergs Ankündigungen sehr genau.
4 Kommentare zu "Vorsatz für 2018: Zuckerberg will Facebook reparieren"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Frau Annette Bollmohr
„Zuckerberg will Facebook reparieren“ – „... Doch inzwischen zweifelt Zuckerberg immer öfter öffentlich an seiner Firma und will offenbar mehr Verantwortung übernehmen.“
Na dann gutes Gelingen.
Zu „Seine Plattform wolle stärker gegen Hasskommentare, Beleidigungen oder Wahlmanipulationen vorgehen“:
Als privater Unternehmer o h n e hoheitliche („staatliche“) Machtbefugnisse über irgendjemanden kann Zuckerberg es sich durchaus erlauben, selbst zu bestimmen was in seinem Unternehmen geht und was nicht. Muss er sogar. Das gehört – für jeden Unternehmer übrigens - zur unternehmerischen (und gesellschaftlichen) Verantwortung unbedingt dazu.
Herr Tomas Maidan
Eigentlich könnte Zuckerberg Wiedergutmachung leisten, indem er ein russisches Facebook vorantreibt. Gerade jetzt zur Putin Wahl wären alternative Meldungen über die Zustände in Russland hoch interessant! Ich persönlich hätte jetzt schon Lust, die nötigen Fakten zu erfinden über brennende Themen:
"Putins Liebhaber berichten von heißen Nächte in der Gay Bar in Sotchi. Erst Judo, dann intim."
"Medwew klaut den halben Kreml leer. Bilder vom Diebesgut von Wandvorhängen, über Blumenvasen bis zum gepanzertem Mercedes Benz."
"Gepanschter Wodka, wie die russische Elite das russische Volk vergiftet."
"Wohnungsvergabe nach KGB.Präverenz. Wie Putins alte Seilschaften auf dem Wohnungsmarkt bevorzugt werden."
Und schlußendlich: die gehackten E-Mails von Vladimir, massenweise Beweise für obrige Themen.
Come on Zuckerberg, tue uns den Gefallen und mach das möglich! Vielleicht geschieht das Wunder, und wir pushen einen mongoloiden russischen Hotelier zum neuen Präsidenten Russlands!
Herr Tomas Maidan
Zuckerbergs Geschäftsmodell ist doch nicht übel! "Sie sind vom Geheimdienst eines großen Landes und wollen die Regierungsbildung im Feindesland beeinflussen? Eine richtig inkompetenten Depp an den großen Knopf bringen? Sie möchten mit erfundenen Falschmeldungen zielgenau die dümmlichen, unentschiedenen, wankelmütigen und unzufriedenen User im anderen Land erreichen? Sie übernehmen das Erfinden der volksverhetzenden Inhalte - wir bringen sie groß raus! Es ist auch sehr billig! Sie bleiben gemütlich daheim, und wir mobilisieren den Mob, der mehr Chaos stiftet als jede Propaganda es je könnte. Sie brauchen nur dementieren - und wir kassieren. Facebook, lets go! For more Years - World Wilde States of Absurdistan!"
G. Nampf
@Holger Narrog 05.01.2018, 09:58 Uhr
"Es ist bedauerlich, dass sich Zuckerberg es zur Aufgabe gemacht hat seine Plattform in der politisch gewünschten Weise auszurichten."
Zuckerberg will mit FB gute Geschäfte machen und gute Geschäfte macht man nur, wenn man sich obrigkeitskonform verhält. Freie Meniungsäußerung ist nicht obrigkeitskonform, auch in D nicht.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
„Zuckerberg will Facebook reparieren“ –
„... Doch inzwischen zweifelt Zuckerberg immer öfter öffentlich an seiner Firma und will offenbar mehr Verantwortung übernehmen.“
Na dann gutes Gelingen.
Zu „Seine Plattform wolle stärker gegen Hasskommentare, Beleidigungen oder Wahlmanipulationen vorgehen“:
Als privater Unternehmer o h n e hoheitliche („staatliche“) Machtbefugnisse über irgendjemanden kann Zuckerberg es sich durchaus erlauben, selbst zu bestimmen was in seinem Unternehmen geht und was nicht. Muss er sogar. Das gehört – für jeden Unternehmer übrigens - zur unternehmerischen (und gesellschaftlichen) Verantwortung unbedingt dazu.
Eigentlich könnte Zuckerberg Wiedergutmachung leisten, indem er ein russisches Facebook vorantreibt. Gerade jetzt zur Putin Wahl wären alternative Meldungen über die Zustände in Russland hoch interessant! Ich persönlich hätte jetzt schon Lust, die nötigen Fakten zu erfinden über brennende Themen:
"Putins Liebhaber berichten von heißen Nächte in der Gay Bar in Sotchi. Erst Judo, dann intim."
"Medwew klaut den halben Kreml leer. Bilder vom Diebesgut von Wandvorhängen, über Blumenvasen bis zum gepanzertem Mercedes Benz."
"Gepanschter Wodka, wie die russische Elite das russische Volk vergiftet."
"Wohnungsvergabe nach KGB.Präverenz. Wie Putins alte Seilschaften auf dem Wohnungsmarkt bevorzugt werden."
Und schlußendlich: die gehackten E-Mails von Vladimir, massenweise Beweise für obrige Themen.
Come on Zuckerberg, tue uns den Gefallen und mach das möglich! Vielleicht geschieht das Wunder, und wir pushen einen mongoloiden russischen Hotelier zum neuen Präsidenten Russlands!
Zuckerbergs Geschäftsmodell ist doch nicht übel! "Sie sind vom Geheimdienst eines großen Landes und wollen die Regierungsbildung im Feindesland beeinflussen? Eine richtig inkompetenten Depp an den großen Knopf bringen? Sie möchten mit erfundenen Falschmeldungen zielgenau die dümmlichen, unentschiedenen, wankelmütigen und unzufriedenen User im anderen Land erreichen? Sie übernehmen das Erfinden der volksverhetzenden Inhalte - wir bringen sie groß raus! Es ist auch sehr billig! Sie bleiben gemütlich daheim, und wir mobilisieren den Mob, der mehr Chaos stiftet als jede Propaganda es je könnte. Sie brauchen nur dementieren - und wir kassieren. Facebook, lets go! For more Years - World Wilde States of Absurdistan!"
@Holger Narrog 05.01.2018, 09:58 Uhr
"Es ist bedauerlich, dass sich Zuckerberg es zur Aufgabe gemacht hat seine Plattform in der politisch gewünschten Weise auszurichten."
Zuckerberg will mit FB gute Geschäfte machen und gute Geschäfte macht man nur, wenn man sich obrigkeitskonform verhält. Freie Meniungsäußerung ist nicht obrigkeitskonform, auch in D nicht.
So einfach ist das.