Wegen Tumblr-Abschreibung Yahoo rutscht tief in die roten Zahlen

Yahoo schreibt tiefrote Zahlen wegen Blog-Plattform Tumblr. Die Umsätze dagegen erscheinen rosig.
Sunnyvale Das US-Internetunternehmen Yahoo treibt den Verkauf seines angeschlagenen Kerngeschäfts voran. Nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts sprach das Management um Konzernchefin Marissa Mayer am Montag nach Börsenschluss von „großen Fortschritten“ auf der Suche nach strategischen Alternativen.
Es machte zwar keine konkreten Angaben darüber, wann ein Käufer für das Such- und Werbegeschäft feststehen soll. Es wird aber weithin erwartet, dass eine Entscheidung noch in dieser Woche fällt. Als Kandidaten werden die Telekomkonzerne Verizon und AT&T genannt, der Finanzinvestor TPG Capital sowie ein Bieterkonsortium, das vom Milliardär Warren Buffett unterstützt wird.
Der Yahoo-Konzern kann seit längerem bereits Konkurrenten wie Google und Facebook nur noch wenig entgegensetzen. Seine Beteiligungen an dem chinesischen Onlinehändler Alibaba und Yahoo Japan sind inzwischen viel mehr wert als das eigene Internetgeschäft. Dieses läuft weiter schlecht.
In seinen möglicherweise letzten Quartalszahlen als eigenständiges Unternehmen hat der Internet-Pionier wieder einen dicken Verlust präsentiert. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von 440 Millionen Dollar (397 Millionen Euro) nach einem Minus von 22 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie Yahoo nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Auslöser war eine rund 480 Millionen schwere Abschreibung auf die Blog-Plattform Tumblr.
Yahoo hatte Tumblr 2013 für rund eine Milliarde Dollar gekauft. Der Plan der Firmenchefin Marissa Mayer war, damit mehr junge Nutzer anzulocken. Bereits Anfang des Jahres schrieb Yahoo aber rund 230 Millionen Dollar auf Tumblr ab, jetzt sind mehr als zwei Drittel vom Kaufpreis aus den Büchern raus.