Nokia-Debakel beschert Microsoft Milliardenminus
RedmondDie Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia hat Microsoft tief in die roten Zahlen gerissen. Der US-Softwarekonzern meldete am Dienstag (Ortszeit) den bislang größten Quartalsverlust seiner Geschichte – von April bis Juni fiel unterm Strich ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) an. Im Vorjahreszeitraum hatte dort noch ein Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar gestanden.
Der hohe Verlust geht auf die insgesamt fast 9,5 Milliarden Dollar teure Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia im Frühjahr 2014 zurück. Der Zukauf entpuppte sich inzwischen als Mega-Flop. Im zweiten Quartal schrieb Microsoft auf den Deal 7,6 Milliarden Dollar ab, inklusive anderer Sonderaufwendungen wurde das Ergebnis sogar mit 8,4 Milliarden Dollar belastet.
Microsoft hatte das ganze Ausmaß des Debakels erst vor kurzem eingeräumt. Mit Nokia-Smartphones wollte der Konzern Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben Ladenhüter.
Während Googles Smartphone-System Android und Apple den Markt dominieren, spielen Microsofts Lumia-Smartphones kaum eine Rolle, auch wenn der Absatz zuletzt stieg. Neben der Riesenabschreibung kündigte der Konzern an, 7800 Jobs zu streichen.
Auch beim Umsatz musste Microsoft zuletzt Abstriche machen. Die Erlöse sanken um gut fünf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar. Der PC-Absatz und das Geschäft mit Windows-Betriebssystemen schwächeln weiter. Zwar boomen die Cloud-Dienste, bei denen Daten und Programme auf große Rechner im Internet ausgelagert werden. Doch damit konnte der Abwärtstrend in anderen Bereichen nicht ausgeglichen werden.
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