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Ziggo-Übernahme Was wird aus René Obermann?

Kurzes Intermezzo für René Obermann: Der frühere Telekom-Chef lenkt erst seit wenigen Wochen den niederländischen Kabelanbieter Ziggo. Der wird jetzt vom US-Konzern Liberty Global gekauft – und der Manager will gehen.
27.01.2014 Update: 27.01.2014 - 14:11 Uhr 10 Kommentare
Wohin geht René Obermann? Der Ziggo-Chef dürfte bald wieder auf Jobsuche sein. Quelle: dpa

Wohin geht René Obermann? Der Ziggo-Chef dürfte bald wieder auf Jobsuche sein.

(Foto: dpa)

Utrecht Zum Jahresanfang hat René Obermann einen für einen Topmanager ungewöhnlichen Schritt gewagt: Er räumte den Chefsessel bei der Deutschen Telekom und wechselte an die Spitze des vergleichsweise unbedeutenden niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo. Er wolle noch einmal „näher an den Maschinenraum“, sagte der 50-Jährige. Doch nur wenige Wochen später ist der Traum ausgeträumt. Obermann wird das Unternehmen wohl nach nur wenigen Monaten wieder verlassen.

Denn nicht nur Obermann fand den wachstumsstarken niederländischen Konzern attraktiv, sondern auch der US-Kabelgigant und Ziggo-Großaktionär Liberty Global. Er will den holländischen Wettbewerber komplett schlucken und ist bereit, dafür knapp sieben Milliarden Euro an die anderen Aktionäre zu zahlen. Am Montag empfahl die Ziggo-Führungsspitze den Aktionären einstimmig, das Angebot des Kabel-Cowboys John Malone anzunehmen. Auch Obermann plädierte dafür. Doch gleichzeitig machte er klar, dass er nach der Übernahme nicht an Bord bleiben werde.

Künftig als Regionalchef eines US-Konzerns zu arbeiten, dass passt wohl nicht in die Zukunftsplanung Obermanns. Denn der Manager hat bisher fast sein gesamtes Berufsleben auf der Überholspur verbracht. Schon im Alter von 43 Jahren übernahm er den Chefsessel bei Deutschlands größtem Telekommunikationskonzern. Der Posten galt damals als einer der schwierigsten Jobs in der deutschen Wirtschaft.

Eigentlich hatte Obermann da fast alles erreicht, wovon ein Topmanager träumen kann. Er lenkte einen der größten deutschen Dax-Konzerne. Er verdiente Millionen. Und die Ehe mit der ZDF-Moderatorin Maybrit Illner brachte zusätzlichen Glamour. Sieben Jahre kämpfte Obermann darum, den nur schwer manövrierbaren Supertanker Telekom auf neuen Kurs zu bringen. „Eigentlich war immer irgendwo Alarm“, sagte er auf seiner letzten Hauptversammlung.

Und dann wollte er noch einmal etwas ganz anders machen. Schließlich ist Obermann kein „typisches Konzerngewächs“. Bereits vor seiner Blitzkarriere bei der Telekom hatte er 1986 eine kleine Firma gegründet und sie zu einem mittelständischen Unternehmen mit mehreren hundert Angestellten entwickelt. Er kündigte seinen vorzeitigen Abschied bei der Telekom an. Er wolle wieder stärker unternehmerisch geprägte Aufgaben übernehmen, betonte Obermann damals und befand: „Ziggo passt daher perfekt.“ Die Gefahr einer Übernahme durch Liberty unterschätzte er damals wohl.

Um die Zukunft Obermanns muss man sich aber keine Sorgen machen. Nach seinem Vertrag steht Obermann bei einer Trennung wegen Eigentümerwechsels eine Abfindung zu. Sie dürfte nicht unbeträchtlich sein. Denn Obermann hatte als Ziggo-Chef nicht nur Anspruch auf ein Festgehalt von 750 000 Euro, sondern konnte auch mit Bonuszahlungen in Millionenhöhe rechnen.

Wahrscheinlich wird man den Manager in nicht allzu langer Zeit in einer verantwortungsvollen Position bei einem anderen Konzern sehen. Der Abschied von Ziggo sei „kein Karrierebruch“, meint Wolfram Tröger vom Bundesverband der Unternehmensberater (BDU). Im Hintergrund laufe die Suche nach einer neuen Aufgabe für Obermann sicher bereits auf Hochtouren. Allerdings könne dies ein bischen dauern. „Solche Positionen wachsen schließlich nicht auf den Bäumen.“ Außerdem werde Obermann seinen nächsten Schritt nach der Erfahrung bei Ziggo sicher „sehr genau prüfen“, glaubt der Headhunter.

  • afp
  • dpa
  • chk
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10 Kommentare zu "Ziggo-Übernahme : Was wird aus René Obermann?"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Nun da muss ich doch sagen, fleissig fleissig, da hat also mr. Malon ueber weihnachten und silvester die spontane entscheidung getroffen die hollaender zu kaufen!!?? Oder war das
    Allen beteiligten schon vorher mehr oder weniger klar und man hat wieder einmal ein tolles
    Geschaeft gerochen, abfindungen ect.
    Gut fuer hdrrn obermann!!!

  • schaun Sie sich mal den werdegang von Ron Aron Sommer an, der die telekomaktionäre damals "eingeführt" hat, der ist so richtig deutsch.

  • Ich fürchte, sie irren. Das alles ist erst der Anfang, da kommen noch ganz andere Dinger. Wenn sie mal in die Geschichtsbücher schauen, werden sie entdecken, was man alles mit Menschen machen kann, bevor sie anfangen sich zu wehren. Und davon sind wir in Deutschland/Europa noch weit entfernt.

  • Der arme "Arbeitslose" aber auch .....

    Vielleicht hat er die Übernahme auch selbst "befördert" - so wie der auf der PK heute über beide Ohren strahlte.
    Man erinnere sich an die Mannesmann Übernahme seinerzeit, wo es auch einen mächtig lachenden Dritten gab mit hoher Abfindung.

    Obermann wollte es doch nach der Telekom ruhiger angehen und haben, weshalb er dort ja ausstieg.
    Mit dem Geldpolster kann er getrost in den vorgezogenen Ruhestand gehen oder die Welt bereisen.

    Esser/Mannesmann gründete nach dem Deal sein eigenes Finanzunternehmen....

  • wenn Sie scih selbst als "kleiner Mann" bezeichnen,
    müssen Sie sich nicht wundern auch so behandelt zu werden.

  • Er bekommt eine dicke fette Abfindung, und lacht sich halbtot. Die Mitarbeiter werden leider weiter aus gedünnt. Halt da übliche Spiel. Das nennt sich Demokratie.

  • ... wenn er das jemals getan hat. Wobei mir schon klar ist, dass "sinnvoll" von jedem anders definiert werden kann.

  • Obermann ist doch nur ein Beispiel von Vielen.

    Der klassische Kapitalismus ist definitiv am Ende der Fahnenstange angekommen.

    Die Zukunft gehört wahrscheinlich einer durch die Erfahrungen mit solchen Exzessen geprägten neuen Sozial- Ethik in der Ausprägung einer SOZIAL- ETHISCHEN MARKTWIRTSCHAFT 'SEM'.

    Die SEM vereinigt die Vorteile einer flexiblen, freien Marktwirtschaft mit der freiwilligen Beschränkung von individuellen Gewinnen auf den jeweils zu definierenden sozialverträglichen Rahmen.

    Der TURBO- Kapitalismus ist definitiv am ENDE.

  • ein reicher mann der nicht sinnvolles mehr tun muss.

  • Rene Obermann geht von der Telekom zu Ziggo und erhält dort einen tollen Vertrag als CEO. Nun geht Ziggo an Liberty Global und Rene wird so um die 15 bis 25 Mio Abfindung bekommen. Nicht schlecht für 3 Monate Arbeit. Es ist der Wahnsinn wie die Gelder für die Großen und Schönen und ohnehin schon Reichen und Mächtigen rausgeworfen werden und gleichzeitig am "kleinen Mann" gespart wird. Irgendwann wird den Mächtigen die Sache um die Ohren fliegen, irgendwann läßt sich so einfach nicht weitermachen. Leistung soll sich lohnen uns soll auch gut bezahlt werden und Obermann ist auch wirklich gut, dennoch sind solche Deals, ist ein solches Geschäftsgebaren einfach inakzeptabel und schürt den Haß und den Neid der Menschen, und das so leid es mir auch tut, absolut zu Recht.

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