#ZusammenGegenCorona Von BMW über Lidl bis Volksbanken – Über 150 Firmen werben für Corona-Impfung

Die Aktion der Berliner Agentur Antoni ist die bislang größte Kampagne zum Thema Corona-Impfungen in Deutschland.
Düsseldorf Mehr als 150 Unternehmen und Marken in Deutschland haben sich zusammengetan, um gemeinsam fürs Impfen zu werben. Unter dem Hashtag #ZusammenGegenCorona rufen die Firmen auf ihren Social-Media-Kanälen seit Dienstag zum Impfen gegen Corona auf.
Die Firmen haben dafür ihre bekannten Claims verändert. So wirbt der Discounter Lidl mit dem Satz „Impfen lohnt sich“, Douglas ruft mit „Come Impf and Find Out“ zum Immunisieren auf, BWM hat seinen Slogan zu „Freude am Impfen“ geändert, Nespresso wirbt nun mit „Impfen, what else?“, und die Fluggesellschaft Condor sagt: „Wir lieben Impfen.“
An der Aktion beteiligen sich Dax-Konzerne wie Daimler und die Deutsche Bank, Händler wie Kaufland oder Netto, Nahrungsmittelhersteller wie Ehrmann oder Iglo, aber auch die Beratung BCG oder die Volksbanken und Sparkassen.
Die Aktion ist die bislang größte Kampagne zum Thema Corona-Impfungen in Deutschland. Vereinzelt gab es zwar Vorstöße einzelner Agenturen und Marken. Allerdings war noch nie eine solch konzertierte Aktion dabei. In den sozialen Medien stößt sie auf ein großes Echo: So schrieb Douglas-Chefin Tina Müller auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn: „Eine großartige und kreative Aktion, der wir uns gerne angeschlossen haben!“
In Deutschland nahm die Impfkampagne in den vergangenen Tagen zwar wieder an Fahrt auf. Doch insgesamt sind nur 69,1 Prozent der Bevölkerung zweifach immunisiert. Im europäischen Vergleich liegt die Bundesrepublik damit nur im Mittelfeld.
Eine gemeinsame Kampagne könnte zu einer Steigerung der Impfquote beitragen, hoffen die Macher. Hinter der neuen Aktion steht die Berliner Agentur Antoni. Ursprünglich hatte die Firma nur eine kleinere Social-Media-Aktion geplant. Doch der Agenturkunde Mercedes-Benz gab den Anstoß, das Vorhaben größer zu denken.
150 Unternehmen werben gemeinsam für das Impfen
„Wir sind überwältigt: Über 150 Unternehmen haben innerhalb von drei Tagen zugesagt“, schreibt Sven Dörrenbächer, Managing Partner von Antoni, auf LinkedIn. Er hofft auf eine „unfassbar hohe Reichweite“, weil so viele verschiedene Marken mitmachen. Es sei möglich, dass weitere Unternehmen zur Kampagne hinzustoßen.
Sogar Olaf Scholz unterstützt die Kampagne
Selbst der designierte Kanzler Olaf Scholz unterstützt die Aktion. In einer Mitteilung der Agentur wurde er so zitiert: Die Kampagne sei „ein herausragendes Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und Eigeninitiative. Mein Appell an alle: Lassen Sie sich bitte impfen“, so der SPD-Politiker.
Die Wahl des Medienpartners überrascht einige Branchenbeobachter: Antoni arbeitet für die Kampagne mit der „Bild“ zusammen. Die Zeitung des Axel-Springer-Verlags hat die großen Anzeigen zur Kampagne gedruckt, aber zuletzt in Artikeln auch Virologen massiv kritisiert, die sich für eine Impfpflicht ausgesprochen hatten. Die Allianz der Wissenschaftsorganisation hatte sich deshalb zuletzt in einem öffentlichen Brief über die einseitige Berichterstattung der „Bild“ beschwert.
Für die teilnehmenden Unternehmen passt die Unterstützung der Kampagne schon besser zu ihren Bemühungen. Alle Dax-Konzerne und großen Familienunternehmen haben seit Anfang Juni über ihre Betriebsärzte die Impfkampagne der Regierung unterstützt. Nun verabreichen die Werksdoktoren vielerorts auch Auffrischungsimpfungen.
Das könnte erklären, warum viele Großunternehmen deutlich höhere Impfquoten vorweisen als im Bundesschnitt. Eine Handelsblatt-Umfrage zeigte jüngst, dass etwa bei Puma 96 Prozent der Beschäftigten geimpft sind, bei Eon liegt die Quote laut eigener Aussage bei 95 Prozent.
Zuletzt hatten sich in einer weiteren Handelsblatt-Abfrage immer mehr Eigentümer von Familienunternehmern und hochrangige Dax-Manager für eine gesetzliche Impfpflicht ausgesprochen. So sagte Eon-Chef Leonard Birnbaum: „Es wird immer deutlicher, dass eine Impfpflicht als Ultima Ratio einer freiheitlichen Demokratie ein Preis ist, den wir zahlen werden müssen, wenn wir eine Dauereinschränkung des Lebens in den nächsten Jahren verhindern wollen.“
Mehr: „Mehr als die Freiheit Einzelner“ – Wirtschaft fordert Corona-Impfpflicht.
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Coole Aktion....außerdem sehr verständlich....die Wirtschaft leidet mächtig unter der langanhaltenden Pandemie und wünscht sich ruhigeres Fahrwasser.....also hilft Alles, was die Pandemie bekämpft und wird unterstützt