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Mittelstandsfinanzierung Was die Nachfolge so schwierig macht

Bis zu 600.000 Mittelständler planen in den nächsten zweieinhalb Jahren, den Betrieb an einen Nachfolger zu übergeben. Doch häufig scheitern sie an der Finanzierung. Bürgschafts- und Förderbanken leisten wichtige Hilfe.
18.11.2017 - 13:45 Uhr Kommentieren
„Ohne Förderinstitute hätte ich wohl von keiner Hausbank Kapital bekommen“, erzählt Mirko Munderloh, Existenzgründer (nicht im Bild). Quelle: dpa
Autowerkstatt

„Ohne Förderinstitute hätte ich wohl von keiner Hausbank Kapital bekommen“, erzählt Mirko Munderloh, Existenzgründer (nicht im Bild).

(Foto: dpa)

Düsseldorf Mirko Munderloh ist seit Frühjahr 2016 sein eigener Chef. Er hat die auf BMW- und Mini-Fahrzeuge spezialisierte Kfz-Werkstatt in Hamburg-Blankenese übernommen. Vorgänger Olaf Streng hat den Betrieb aus Altersgründen abgegeben. Auf einem Immobilien-Portal wurde Munderloh auf die Werkstatt aufmerksam.

Doch bis der Kauf in trockenen Tüchern war, gingen Monate ins Land. Der erste Knackpunkt: Was ist der Betrieb überhaupt wert? Die Handwerkskammer Hamburg unterstützte Munderloh dabei, den fairen Kaufpreis zu ermitteln. „Dort hat man mich auch auf existierende Förderkonzepte aufmerksam gemacht“, berichtet Munderloh. Um die Finanzierung auf die Beine zu stellen, stellte der Kfz-Meister mehreren Geldhäusern in der Hansestadt sein Geschäftsmodell vor.

Resultat war ein Finanzierungs-Mix, in dem neben der Commerzbank als Darlehensgeber, die Investitions- und Förderbank (IFB) Hamburg und die Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg (BG) die Hauptrollen spielen. Über das Programm „Hamburg-Kredit Gründung und Nachfolge“ gewährt die IFB einen besonders zinsgünstigen Kredit, parallel bürgt die BG für 70 Prozent der vereinbarten Darlehenssumme. „Ohne diese beiden Förderinstitute hätte ich wohl von keiner Hausbank Kapital für die Unternehmensnachfolge bekommen“, ist Munderloh überzeugt. Damit nicht genug: „Statt über vier Prozent Zinsen ohne Engagement von IFB und BG zahle ich jetzt weniger als zwei Prozent.“

Darauf sollten Gründer achten
Money, money, money
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Egal, wie gut eine Geschäftsidee ist – ohne Kapital lässt sich kein eigenes Unternehmen auf die Beine stellen. Wird hier nicht gut und richtig geplant, droht das Scheitern. Noch immer zählt eine mangelnde Finanzplanung zu den häufigsten Gründen für eine gescheiterte Gründung. Wir zeigen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für eine Start-up-Finanzierung mit Fördermitteln entscheiden sollten.

(Foto: obs)
Förderprogramme
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Um Existenzgründern und Unternehmen die Finanzierung ihres Vorhabens zu erleichtern, stellen Bund und Länder Förderprogramme zur Verfügung. In der Regel handelt es sich dabei um Darlehen mit günstigen Konditionen, die bei der Bank oder Sparkasse des Gründers beziehungsweise Unternehmers beantragt werden. Was neben der Frage der Konditionen noch berücksichtigt werden sollte, erklärt das Existenzgründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in wenigen Punkten.

(Foto: obs)
Antragstellung
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So rät das BMWi ganz klar, den Antrag auf Fördermittel immer vor Beginn des Vorhabens – beziehungsweise bevor investiert wird – zu stellen. „Investieren Sie erst, wenn Ihnen die schriftliche Bewilligung der Fördermittel vorliegt.“

(Foto: dpa)
Mit der Hausbank klären....
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Angehende Existenzgründer sollten zunächst mit ihrer Hausbank folgende Punkte abklären:

- ob Ihre Branche gefördert wird
- ob Sie mit den Fördermitteln unter Umständen auch gebrauchte Investitionsgüter, Gegenstände und Waren anschaffen dürfen
- ob Sie für nicht abgerufene Mittel Bereitstellungsprovision zahlen müssen.

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Das Kleingedruckte besprechen
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Ebenfalls mit der Hausbank abzuklären ist...
- innerhalb welcher Frist Sie die Fördermittel einsetzen müssen und ob Verzugszinsen anfallen, wenn Sie die Frist nicht einhalten
- wie Sie den Einsatz der Fördermittel nachweisen müssen
- ob Sie die Mittel auch außerplanmäßig zurückzahlen können und ob damit eine Vorfälligkeitsentschädigung verbunden ist.

(Foto: dpa)
Unbedingt melden!
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Setzen Sie sich auf jeden Fall mit dem Kundenberater Ihrer Hausbank in Verbindung, wenn...
- sich Ihr Investitionsvorhaben oder Ihr Finanzierungsplan ändert
- sich die Gesellschafterstruktur oder Geschäftsführung Ihres Unternehmens ändert
- Sie die Mittel nicht fristgerecht abrufen oder einsetzen können, gegebenenfalls können Sie eine Verlängerung der Abruf- beziehungsweise der Einsatzfrist beantragen (anderenfalls müssen Sie eventuell Verzugszinsen entrichten).

(Foto: dpa)
Geben Sie auch Bescheid, wenn Sie...
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- ... Zinsen und Tilgung nicht rechtzeitig zahlen können, gegebenenfalls kann eine Stundung beantragt werden
- ... außerplanmäßig tilgen möchten (eventuell müssen Sie eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen).

(Foto: dpa)

Bis zu 600.000 mittelständische Unternehmer mit mehr als vier Millionen Beschäftigten planen in den nächsten zweieinhalb Jahren, ihren Betrieb an einen Nachfolger zu übergeben, wie das Mittelstandspanel der KfW-Gruppe zeigt. „Diese Entwicklung ist in erster Linie eine demografische“, erläutert Anja Bukowski, Abteilungsdirektorin bei der staatlichen Förderbank. Sie rät Chefs, die ihre Firma übergeben wollen, „möglichst früh mit der Vorbereitung zu beginnen“.

Jeder zweite Mittelständler zieht laut KfW die Übergabe an ein Familienmitglied in Betracht, jeder fünfte sieht den externen Verkauf als einzige Option. Bei der Finanzierung der Nachfolge durch die nächste Generation aus den eigenen Reihen oder von außen können Hausbanken nur bedingt helfen. Um ihre Risiken zu begrenzen, verlangen sie in fast jedem Fall, dass weitere Finanzierungspartner hinzugeholt werden. Am Tisch gern gesehen ist die KfW. Sie hat allein im vergangenen Jahr rund 3,7 Milliarden Euro für Gründer bewilligt.

Die Konditionen der Förderbank sind attraktiv: Bei einer Laufzeit von 15 Jahren zahlt der Kunde zu Beginn 0,4 Prozent Zinsen per annum, am Schluss drei Prozent. „Die Ausfallquote ist bei Unternehmern, die in einen bestehenden Betrieb eingestiegen sind, niedriger als bei Firmengründern. Dafür aber ist das Volumen bei Nachfolgefinanzierungen meist höher“, so Bukowski. Die KfW betreibt zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium die Unternehmensbörse Nexxt-Change, auf der Firmenchef und Übernahmeinteressierte zusammenfinden.

Wiederanlageproblem
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