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Wolfgang Grenke „Man kann mit Leasing auch Unsinn machen“

Die Finanzkrise ist an der Leasingbranche nicht spurlos vorbeigezogen. Der Grenkeleasing-Chef über die Gefahr von Klumpenrisiken, Bilanzierungsstandards und warum das Geschäft letztlich von der Krise profitieren wird.
04.05.2012 - 13:18 Uhr Kommentieren
Wolfgang Grenke, Chef der Grenkeleasing AG. Quelle: Pressefoto

Wolfgang Grenke, Chef der Grenkeleasing AG.

(Foto: Pressefoto)

Frankfurt Handelsblatt: Herr Grenke, aus der Finanz- ist eine Euro-Krise erwachsen. Machen Sie sich Sorgen um Europa?

Wolfgang Grenke: Durchaus. Das Gefährliche an dieser Krise ist, dass sich die vielen Folgen derzeit noch gar nicht richtig abschätzen lassen. Die Aufräumarbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen und uns beschäftigen. Was wir lernen mussten, ist, dass alles mit allem zusammenhängt. Nehmen wir das Beispiel Griechenland. Wer hätte vor Jahren gedacht, dass ein – gemessen an der Wirtschaftskraft – so kleines Land einmal so einen großen Einfluss haben würde auf die Zukunft der Euro-Zone?

Wie groß ist der Einfluss auf die Leasingbranche?

Eine solch tiefgreifende Krise hat natürlich auch Auswirkungen auf unser Geschäft. Die Menschen sind verunsichert, das spüren wir auch. Das Thema Vertrauen ist deshalb sehr wichtig. Aber, und das ist das Gute: Eine Krise, selbst eine so fundamentale, hat immer auch ihr Gutes.

Und das wäre?

Wenn die Menschen merken, dass scheinbar risikolose Anlagen, Staatsanleihen etwa, in Wahrheit gar nicht ohne Risiken sind, dann werden Produkte mit kalkulierbaren Risiken plötzlich wieder wertgeschätzt. Genau so etwas bieten wir Leasingunternehmen. Und deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass die Branche langfristig profitieren wird.

Was glauben Sie, wo liegen die großen Gefahren für die Branche?

Auch wir müssen unsere Risiken sorgfältig bewerten und wachsam sein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man auch mit Leasing Unsinn machen kann. Ich erinnere gerne an das Beispiel Fahrzeugleasing, als viele Leasingunternehmen sich mit den Restwerten der Pkws verschätzt hatten und größere Summen abschreiben mussten. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, Klumpenrisiken zu vermeiden; das gilt aber für jeden Unternehmer, nicht nur für uns Leasinggesellschaften.

Das heißt konkret?

Ein gutes Beispiel ist das Thema Refinanzierung. Eine Leasinggesellschaft, die sich über Jahrzehnte darauf verlassen hat, sich allein über Kredite von Landesbanken zu finanzieren, steht heute möglicherweise nicht so gut da. Denn viele dieser Kreditinstitute haben sich aus der Finanzierung der Leasingbranche weitgehend verabschiedet.

Ist der Rückzug der Landesbanken ein Problem für die Branche?

Es ist zumindest ein Fakt, dass sich die Refinanzierungsmöglichkeiten für die Branche in den vergangenen Jahren verändert haben. Ich würde das aber nicht allein an den Landesbanken festmachen. Spannend wird künftig sein, wie sich die Banken im Allgemeinen verhalten. Wegen der neuen Eigenkapitalanforderungen nach Basel III müssen sie höhere Eigenkapitalpuffer vorhalten und werden deshalb möglicherweise ihr Kreditgeschäft reduzieren. Aber auch dann gilt: Gute Ideen und Geschäftsmodelle wurden vom Markt stets honoriert. Ich glaube daher nicht, dass die Refinanzierungsmöglichkeiten der Branche generell eingeschränkt sind.

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