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Billigflieger Easyjet wird ein wenig österreichisch

Easyjet bereitet sich auf mögliche Brexit-Folgen vor. Der britische Billigflieger hat dazu in Österreich ein europäisches Luftverkehrsbetreiberzeugnis beantragt. Das Alpenland freut sich über diesen Erfolg.
14.07.2017 - 12:22 Uhr Kommentieren
Die Fluggesellschaft will sich damit auf mögliche Folgen des Brexits vorbereiten. Quelle: AFP
Easyjet

Die Fluggesellschaft will sich damit auf mögliche Folgen des Brexits vorbereiten.

(Foto: AFP)

London Die britische Billigfluglinie Easyjet baut wegen des geplanten Ausstiegs ihres Heimatlandes aus der Europäischen Union ein zweites Standbein in Österreich auf. Easyjet werde in Wien einen neuen Ableger stationieren, der eine österreichische Fluglizenz erhalten solle, teilte die Airline am Freitag mit. Damit werde sichergestellt, dass man nach dem Brexit den Flugbetrieb innerhalb der EU fortführen könne. Derzeit dürfen britische Airlines aufgrund von EU-Regeln unbegrenzt zwischen den Mitgliedsländern und auch innerhalb der Staaten fliegen. Mit dem für März 2019 geplanten Ausstieg der Briten aus der Union fallen diese Rechte weg. Ersatzvereinbarungen wurden noch nicht geschlossen.

Die am Londoner Luton-Flughafen ansässige Easyjet zählt fast 270 Flugzeuge. Davon sind 100 Maschinen und 4000 Mitarbeiter außerhalb von Großbritannien stationiert. Dieser Flugbetrieb solle den Grundstein für die neue Tochter in Wien bilden. Es sei nicht geplant, Jobs vom Vereinigten Königreich nach Österreich zu verlagern.

Der Aufbau des Ablegers wurde in Österreich von höchster staatlicher Stelle eng begleitet. Die ersten Gespräche mit Easyjet-Chefin Carolyn McCall hätten bereits im Oktober vorigen Jahres stattgefunden, sagte Bundeskanzler Christian Kern. „Das ist ein hart erkämpfter, aber umso schönerer Gewinn für Österreich.“

Die britische Premierministerin Theresa May hatte den offiziellen Antrag für den Austritt aus der EU Ende März gestellt. Seitdem läuft der zweijährige Countdown, um die Formalitäten der Scheidung zu klären. So viel Zeit haben die Airlines aber nicht, da sie ihre Flugpläne mit Zielen kreuz und quer in Europa ein Jahr vorher festzurren. Deshalb macht Ryanair Druck, den Ungewissheiten der Branche in den Gesprächen zwischen London und Brüssel Vorrang zu geben. Für die irische Ryanair ist das Vereinigte Königreich mit 35 Prozent der Flüge der größte Markt.

Diese Billigflieger erobern Europa
Platz 15: Volotea
1 von 15

Der Markt für Billigflieger wächst – in Deutschland wie auch in Europa. Zudem sind die Airlines auf Konsolidierungskurs, kleine Linien verschwinden zunehmend, die Branchengrößen wachsen teils deutlich.. Auf Platz 15 der größten Low-Cost-Fluggesellschaften liegt Volotea. Im Januar 2017 verzeichneten die Spanier 228 Starts, auf 82 Strecken verfügten sie über 28.474 Sitze.

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt; Ranking auf Grundlage der Starts im Januar 2017

(Foto: Pedro Aragão CC BY-SA 3.0)
Platz 14: Jet2.com
2 von 15

Eine Billig-Fluggesellschaft mit Tradition: Die Briten mit Sitz in Leeds gingen 2002 aus der 1978 gegründeten Channel Express hervor. 2014 wurde das Portfolio um Langstreckenflüge nach Nordamerika erweitert. Im Januar flog Jet2.com 142 Strecken an, bei 57.198 Sitzen und 330 Starts.

(Foto: Wikipedia GNU Free Documentation License)
Platz 13: Pobeda
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Der Billigflieger, eine hundertprozentige Tochter der größten russischen Airline Aeroflot, nahm erst im Dezember 2014 seinen Dienst auf. Seit 2016 werden in Deutschland Köln/Bonn und Memmingen angeflogen. Pobeda bedeutet auf Deutsch schlicht „Sieg“ – von diesem ist die Airline im Ranking aber ein gutes Stück entfernt. Im Januar 2017 startete Pobeda 370 Mal, auf 61 geflogenen Strecken boten die Russen 69.930 Plätze an.

(Foto: dpa)
Platz 12: Blue Air
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542 Starts, 86.995 Plätze, 131 Strecken: Das sind die Daten des rumänischen Billig- und Charterfliegers Blue Air mit Sitz in Bukarest. Die 2004 gegründete Airline legt besonders großen Stellenwert auf die Inlandsverbindungen, bei ihrer Gründung wurde sie bewusst als Alternative zu den schlechten Straßen- und Eisenbahnverbindungen Rumäniens konzipiert.

(Foto: Wikipedia GNU Free Documentation License)
Platz 11: Air Baltic
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Air Baltic hat bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich – bei ihrem Start 1995 verfügte die Billigfluggesellschaft über genau eine einzige Maschine, eine Saab 340. Nach einem aufsehenerregenden Kleinkrieg mit der Regierung musste die Airline 2011 schließlich Insolvenz anmelden und wurde verstaatlicht. Im Januar 2017 starteten Air-Baltic-Maschinen 737 Mal, flogen 85 Strecken und boten 67.766 Sitze an.

(Foto: Wikipedia GNU Free Documentation License)
Platz 10: Transavia
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Als Transavia Limburg, später Transavia Holland 1965 gegründet, sind die Niederländer mit Sitz in Haarlemmermeer heute eine Tochter von Air France. Die Billig-Airline unterhält noch bis Oktober einen Stützpunkt auf dem Flughafen München. Im Januar wurden von Transavia bei 897 Starts mit 161.373 Sitzen insgesamt 211 Strecken geflogen.

(Foto: Reuters)
Platz 9: Aer Lingus
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Die nationale Fluggesellschaft Irlands wurde 1936 noch als Aer Lingus Teoranta gegründet, seit September 2015 ist sie eine Tochter der International Airlines Group (IAG), eine Holding mit Sitz in Madrid. Im Januar starteten die Iren 1412 Mal, bedienten 138 Strecken und verfügten über 179.881 Sitze.

(Foto: AP)

Die Fluglinien treibt die Ungewissheit um, ob sie nach dem Brexit ihre Strecken so anbieten können wie bislang. Derzeit nämlich kann jede EU-Airline in jedes andere Mitgliedsland fliegen. Auch Inlandsverbindungen sind erlaubt: Ryanair pendelt etwa zwischen London und Edinburgh.

Basis des europaweiten Flugverkehrs ist ein Regelwerk der EU namens European Common Aviation Area (ECAA). Jeder der 28 EU-Staaten ist automatisch Mitglied in dem Flugpakt. Doch mit einem Rückzug würde Großbritannien auch aus dem ECAA fliegen. Das Königreich könnte dann versuchen, wieder in den Club aufgenommen zu werden. Der steht nämlich auch Nicht-EU-Mitgliedern offen – Norwegen ist ein prominentes Beispiel. Allerdings müssten die Briten dafür weiter Urteile des Europäischen Gerichtshofs anerkennen. Ein Schritt, den May vermeiden will.

  • dpa
  • rtr
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