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Arnaud Lagardère Ein Lebemann eckt bei EADS an

Der Großaktionär des Luftfahrtkonzerns will den EADS-Verwaltungsrat leiten – und irritiert damit. Denn Arnaud Lagardère, so fürchten Kritiker, habe nicht das Format zum Chef des Großkonzerns.
26.01.2012 - 15:20 Uhr Kommentieren
Arnaud Lagardère bringt sich als Nachfolger für den Posten an der Spitze von EADS ins Spiel. Quelle: ap

Arnaud Lagardère bringt sich als Nachfolger für den Posten an der Spitze von EADS ins Spiel.

(Foto: ap)

München, Paris Wenn sich der Verwaltungsrat des Rüstungs- und Flugzeugkonzerns EADS heute in Amsterdam trifft, steht ein gut gebräunter 50-Jähriger im Blickpunkt: Arnaud Lagardère. Der Medienunternehmer und EADS-Großaktionär will im Sommer von Daimler-Manager Bodo Uebber den Vorsitz im mächtigen Verwaltungsrat der Airbus-Mutter übernehmen. Das war im Prinzip auch so abgesprochen. Denn in dem Konzern mit französisch-deutschem Staatseinfluss herrscht Proporz. Bisher leitet ein Deutscher den Verwaltungsrat, und ein Franzose steht an der Spitze des Vorstands. Im Sommer soll rochiert werden – also der Nationalitätentausch in den Führungsgremien vollzogen werden. Airbus-Chef Tom Enders würde dann EADS-Vorstandschef Louis Gallois ablösen. Das haben Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Nicolas Sarkozy ausgemacht.

Doch die Mannen um Sarkozy bekommen nun kalte Füße. Sie sind nicht mehr davon überzeugt, dass Lagerdère der geeignete Mann für die Rochade ist. Sie halten ihn für ein Leichtgewicht und fürchten um ihren Einfluss auf den Konzern. Das ist besonders jetzt heikel, weil sich der Präsidentschaftswahlkampf dem Höhepunkt zuneigt. So blockiert Paris den Wechsel und spielt auf Zeit, um sich mitten im Wahlkampf nicht mit negativen Schlagzeilen um EADS herumplagen zu müssen.

Wenn es heute nicht zur Einigung kommt, steht EADS womöglich dicker Ärger ins Haus. Die Lage ist verworren. Paris hätte gerne einen starken Nachfolger für Uebber, am liebsten Gallois selber. Paris ist mit 15 Prozent mittlerweile der größte EADS-Einzelaktionär, darf laut Vertrag aber keinen Vertreter in den Verwaltungsrat schicken und wird daher vom wenig geschätzten Lagardère vertreten.

Der gilt als Leichtgewicht. Der Lebemann habe nicht das Format eines EADS-Chairmans, darin sind sich viele Deutsche und Franzosen einig. Doch es ist zu spät, um ihn zum Verzicht zu drängen: Als Chef einer großen Mediengruppe könnte er Rache an Sarkozy nehmen. Die Groupe Lagardère zählt mit acht Milliarden Euro Umsatz neben Bertelsmann und Pearson zu den mächtigsten Medienkonzernen in Europa.

Lagardère fehlt die Leidenschaft an der Luftfahrt
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