Wie hoch ist die Außenwirkung eines Aufsichtsrats? Wie werden seine Mandate in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Welche Bedeutung hat das Unternehmen? Diese Fragen werden mit dem Reputationsindex beantwortet.
Der Aufseherjob in einem renommierten Dax-Konzern wie Bayer wiegt naturgemäß schwerer als ein Posten bei der kleinen MDax-Firma Baywa. Selbst Dax-Konzern ist nicht gleich Dax-Konzern. Wer bei Siemens (360.000 Mitarbeiter, 69 Milliarden Euro Börsenkapitalisierung) Aufsicht führt, hat ein anderes Ansehen als jemand bei Beiersdorf (19.000 Beschäftigte, elf Milliarden Euro Börsenwert). Das alles fließt in die Bewertung ein.
Um die Reputation eines Aufsichtsrats zu messen, wird deshalb jedes seiner Mandate anhand von drei Teilindikatoren bewertet. Erstens nach der Index-Zugehörigkeit. Zweitens wird die Größe des Unternehmens nach Zahl der Beschäftigten gemessen und drittens die Bedeutung am Markt anhand der Börsenkapitalisierung eingestuft.
Das Amt des Vorsitzenden wird mit der doppelten Punktzahl gewichtet, weil dieser laut Aktiengesetz das Gremium nach außen repräsentiert - und weil ihm das Gesetz auch mit dem zweifachen Stimmrecht für Pattsituationen eine herausragende Rolle zuweist.
Die Toppositionen im Reputationsindex werden trotzdem nicht automatisch nur von Mehrfach-Vorsitzenden belegt. Aber es hilft natürlich. Clemens Börsig musste nach Übergabe des Chefpostens im Aufsichtsrat der Deutschen Bank an Paul Achleitner Ende Mai deshalb auch die Position drei im Reputationsranking räumen.
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