Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Ausblick auf 2020 IW-Chef Michael Hüther: „Ein Ende der Konflikte wird es nicht geben“

Michael Hüther sieht die Konjunktur in einer erschöpften Globalisierungsphase. Der IW-Direktor rechnet mit fünf schwachen Wachstumsjahren.
26.12.2019 - 09:00 Uhr Kommentieren
Der Ökonom leitet das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Quelle: dpa
Michael Hüther

Der Ökonom leitet das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.

(Foto: dpa)

Herr Hüther, worauf beruhen die Hoffnungen, dass 2020 besser wird als 2019?
In unserer Volkswirtschaft gibt es viele stabilisierende Faktoren: einen robusten Konsum dank der robusten Arbeitsmarktverfassung. Dazu eine stabile Bauwirtschaft mit guter Auftragslage, und bei der Industrie-Rezession sehen wir eine Bodenbildung, wie auch der steigende Ifo-Index zuletzt zeigte. Aber eine Entwarnung gibt es nicht.

Warum nicht? Verliert der Protektionismus nicht gerade an Schrecken, auch weil US-Präsident Donald Trump seine Worte und Taten angesichts der angestrebten Wiederwahl ändert?
Nein, das glaube ich nicht. Wir sind vielmehr in einer erschöpften Globalisierungsphase. Ein Ende der globalen Konflikte wird es nicht geben. Es sind Konflikte zwischen den großen Mächten USA, China und Russland – auch Europa wird daran beteiligt sein. Diese Auseinandersetzungen bleiben uns unabhängig vom Ausgang des aktuellen Handelskonflikts erhalten. Sie bringen Sand ins Getriebe der Globalisierung mit negativen Auswirkungen auf das Wachstum. Die Globalisierung, wie wir sie fast drei Jahrzehnte erlebt haben, wird so schnell nicht wiederkommen.

Das heißt, Sie sehen für 2020 keine Signale für einen neuen Aufschwung?
Nein. Wir haben es mit einer Konjunkturschwäche zu tun, die eine längere Wachstumsschwäche einleitet. Daran ist die demografische Entwicklung beteiligt, aber auch die Handelskonflikte und die Herausforderungen des strukturellen Wandels in Richtung Digitalisierung und einer kohlenstofffreien Wirtschaft. Dafür müssen die Unternehmen neue Geschäftsmodelle entwickeln, wodurch viel Unsicherheit entsteht. Sie schwächt den Wachstumstrend. Im nächsten Jahrfünft werden wir Wachstumsraten von real einem halben bis einem Prozent erleben und nicht mehr von eineinhalb bis eindreiviertel Prozent, wie in den vergangenen Jahren. Wir stehen vor einer Halbierung des Wachstumstrends.

Herr Hüther, vielen Dank für das Interview.

Mehr: Die aktuelle Lage ist schlecht, die Aussichten erscheinen dagegen etwas besser. Konzerne und Verbände sind für das neue Jahr vorsichtig optimistisch.

Startseite
Mehr zu: Ausblick auf 2020 - IW-Chef Michael Hüther: „Ein Ende der Konflikte wird es nicht geben“
0 Kommentare zu "Ausblick auf 2020: IW-Chef Michael Hüther: „Ein Ende der Konflikte wird es nicht geben“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%