Birgit Bohle Telekom baut Vorstand um – und die Personalchefin gewinnt an Macht

Telekom-CEO Timotheus Höttges (2.v.l.) mit den Vorständen Claudia Nemat (l.), Birgit Bohle und Adel Al-Saleh.
Bonn Elf Jahre nach dem Spitzelskandal schafft die Deutsche Telekom den eigens geschaffenen Vorstandsposten Datenschutz, Recht und Compliance ab. Diese Aufgaben übernimmt zum Beginn des kommenden Jahres die Personalvorständin Birgit Bohle, wie der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns am Mittwoch beschloss.
Die 46-Jährige war erst Anfang 2019 von der Deutschen Bahn zur Telekom gewechselt. Dort hatte sie zuletzt als Vorstandsvorsitzende die DB Fernverkehr AG geleitet. Die ausgebildete Betriebswirtin arbeitete nach verschiedenen Positionen in der Industrie bei der Unternehmensberatung McKinsey, bevor sie 2007 als Managerin zur Bahn wechselte.
Die Telekom hatte das Vorstandsressort Datenschutz, Recht und Compliance im Oktober 2008 als Reaktion auf die Spitzelaffäre gegründet. Telekom-Mitarbeiter hatten Journalisten, Aufsichtsräte und eigene Kollegen ausgespäht. Heute gebe es einen sorgsamen Umgang mit Datenschutz. Große Rechtsstreitigkeiten seien beigelegt, teilte Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Lehner mit. „Diese Erfolge ermöglichen es uns nun, das Ressort neu zu organisieren.“
Der bisherige Compliance-Vorstand Thomas Kremer geht Ende März 2020 in Rente. Die operative Verantwortung für Datenschutz, Recht und Compliance bleibt bei der Leiterin der Rechtsabteilung, Claudia Junker.
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