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Britta Seeger Daimlers Vertriebschefin steht vor Vertragsverlängerung

Der Absatz von Daimler ist wieder im Plus. Nun wird der Aufsichtsrat des Autobauers Vertriebsvorständin Britta Seeger wohl dafür belohnen.
08.11.2018 - 18:17 Uhr Kommentieren
Sie hat die Wende im vierten Quartal geschafft. Quelle: Reuters
Britta Seeger

Sie hat die Wende im vierten Quartal geschafft.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Es waren aufreibende Wochen für Britta Seeger. Im Sommer endete die Erfolgssträhne der Managerin, die im Vorstand des Stuttgarter Autoherstellers Daimler den Vertrieb verantwortet. Nach 63 Monaten mit immer neuen Absatzrekorden bei Mercedes-Benz musste Seeger im Juni erstmals einen Rückgang an Auslieferungen vermelden.

In den Folgemonaten weitete sich das Minus sogar aus. Die Umstellung auf den neuen, strengeren Zulassungsstandard nach der WLTP-Norm setzte der Marke mit dem Stern enorm zu.

Tausende Neuwagen standen in Europa auf Halde und konnten wegen der fehlenden Freigabe von Behörden nicht an Händler und Kunden ausgeliefert werden. Die Folge: Der Free Cashflow im Industriegeschäft rutschte bei Daimler im dritten Quartal mit 1,8 Milliarden Euro deutlich ins Negative. Zu Beginn des vierten Quartals gelang Seeger aber jetzt die Wende.

Im Oktober verkaufte Mercedes wieder deutlich mehr Autos als im Vorjahreszeitrum. Nach zehn Geschäftsmonaten liegt der Gesamtabsatz bei 1,9 Millionen Fahrzeugen und damit um 0,3 Prozent im Plus. Diese Dynamik dürfte sich im November und Dezember fortschreiben, heißt es in Unternehmenskreisen. Seeger kann aufatmen und hat womöglich bald einen weiteren Grund zur Freude.

In den nächsten Wochen wird der Daimler-Aufsichtsrat voraussichtlich über die Vertragsverlängerung der 49-Jährigen entscheiden. Nach Informationen des Handelsblatts darf Sie damit rechnen, für fünf weitere Jahre bestellt zu werden: „Es gibt keinen Zweifel an ihr“, heißt es im Umfeld des Kontrollgremiums. Der bisherige Vertrag der Managerin würde Ende kommenden Jahres auslaufen.

Seeger ist seit Januar 2017 Mitglied des Daimler-Vorstands. Die gebürtige Bonnerin studierte nach dem Abitur in Fellbach Betriebswirtschaft und ist ein völliges Eigengewächs des Stuttgarter Konglomerats bestehend aus Luxusautos, Vans und schweren Trucks. Sie leitete in ihrer mehr als 25-jährigen Laufbahn bei Daimler unter anderem die Geschäfte von Mercedes in Korea und der Türkei.

Von Machbarkeitsstudien hält Seeger herzlich wenig. Die Managerin testet künftige Mobilitätskonzepte lieber direkt in der Praxis. So experimentiert sie etwa mit Flatrate-Modellen bei Daimler. Statt ein Auto zu kaufen oder zu leasen, können Mercedes-Kunden in Deutschland teilweise Premiumfahrzeuge abonnieren und zwischen einem Dutzend Modellen wechseln. Dafür zahlen sie eine monatliche Gebühr.

Der künftige CEO Källenius kennt und schätzt sie

Seeger setzt zudem auf die Digitalisierung: „Wir glauben, dass wir bis 2025 gut 25 Prozent unseres Fahrzeugabsatzes bereits online machen können.“ Heute ist der Vertrieb dagegen noch weitgehend analog. Intern gilt die dreifache Mutter für die einen als „toughe Frau“, die sich in einer Welt mit bärbeißigen Machos als Verhandlungspartnern behauptet. Andere beschreiben sie dagegen als eher „blass“.

Sicher ist: Seeger ist ehrgeizig, kurvt mit ihrem Teenager-Trio an Wochenenden gerne mal im Car2Go durch Stuttgart und wurde von Daimler-Chef Dieter Zetsche gefördert. Dass der künftige CEO von Daimler, Entwicklungschef Ola Källenius, gegen die erneute Bestellung von Seeger sein Veto einlegt, gilt als abwegig. „Die tun sich nicht weh“, heißt es in Unternehmenskreisen. Man kenne und schätze sich.

Wird der Vertrag von Seeger verlängert, bleibt nur noch die Stelle des Finanzchefs im Team von Källenius offen, wenn der Schwede im Mai 2019 den Vorstandsvorsitz bei dem Autohersteller übernimmt.

Doch auch in die Nachfolge um den scheidenden Daimler-CFO Bodo Uebber könnte in den nächsten Wochen Bewegung kommen. In Stuttgart wird eine interne Lösung klar präferiert. Als aussichtsreicher Kandidat gilt etwa Frank Lindenberg, der aktuell die Finanzen der Autosparte Mercedes-Benz verantwortet.

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