Die Chef-Beraterin Die Kapuze gehört nicht an den Blazer

Sabina Wachtel schreibt jeden Mittwoch ihre Berater-Kolumne auf Handelsblatt Online. Sie ist Inhaberin von ExpertExecutive.
Wer jemals nach Themen sucht, sagen wir mal, für eine Kolumne, sollte die Kollegen auf Instagram fragen! Kollegen sagt man ja nicht. Follower? Liker? Egal. Jedenfalls kommt von dort immer, und zwar immer Input. Richtig guter. Ich laufe unter dem Namen meines Buches: ‚Goldschnitte‘. Das sage ich jetzt hier und jetzt, weil ja hier unter meiner Kolumne die Kommentarfunktion ausgeschaltet wurde. Sie wissen warum. Jetzt können Sie auf Instagram loslegen. Nicht, dass wir uns aus den Augen verlieren. Ich vermisse Sie (Stammkunden).
Ich überlege also gestern, ob ich mich über den Urlaubstagekampf, die leidigen Deo-Verweigerer, nervige Telefonate oder Selbstdarsteller in Konferenzen auslassen soll. Da kommt mir eine Whatsapp meiner Freundin mit diesem Text zuvor: „Es ist nicht zu fassen. Er ist schon wieder mit dem Teil raus. Los! Schreib was darüber!“
Der „Er“, um den es geht, arbeitet in einem Büro und leitet eine Abteilung. Jetzt überlegen Sie, was das sein kann: Anorak überm Anzug? Nein. Schnür-Schuhe mit Gummisohlen? Nein. Sandalen? Nein. Cordanzug? Nein. Rucksack? Fast.
Sie kommen nicht drauf, und ich wäre wahrscheinlich auch nicht draufgekommen. Ich wusste bis vor ein paar Wochen noch nicht mal, dass es das gibt. Bis ich es irgendwann mit eigenen Augen gesehen habe: Es ist ein Sportblazer. Sport. Blazer. Zusammengezogen hört es sich noch gar nicht sooo schlimm an. Aber Achtung: Es ist ein Sportblazer mit Kapuze! Ein Sportblazer mit abnehmbarer Kapuze! Nochmal langsam: a b n e h m b a r e r K a p u z e! So was tragen manche Männer jetzt. Im Business. Im Büro. In Konferenzen. Beim Lunch.
Was ist denn nur los?
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Ein Blazer mit Kapuze hat nie den Businesslook wie ein klassischer Anzug. Ihr Kollege hat sich aber nicht (nur) aus Protest an den Dresscode gegen den klassischen Blazer entschieden, sondern auch weil er damit den Leistungsgedanken, der mit Sport verbunden ist, zum Ausdruck bringen möchte. Letztendlich ist ein Blazer ein Kleidungsstück, das dem Träger oder Trägerin "Form gibt" und dies kann - abhängig von Schnitt und Material - auch mit Kapuze noch gegeben sein. Mit dem Überdecken des Kragens durch die Kapuze kann dies verloren gehen, aber ein guter Schneider weiss die Kapuze gekonnt in den Stil zu integrieren. Das kann gut aussehen, macht es jedoch meist leider nicht. Aber Billig-Blazer im glänzenden Polyester sind auch keine Augenweide. Es liegt also nicht an der Kapuze per se.
Beim Herren-Businesslook wird weniger toleriert als bei den Damen; zumindest wenn man beobachtet, dass einige Damen sich auch im unifarbenen Cardigan geschäftstauglich angezogen fühlen. Da schlabbert ihnen das Jäckchen wie ein Schlafanzug die Schultern runter. Dann lieber keine Bluse, sondern einen Rollkragenpullover mit hochwertigem Blazer darüber, der dem persönlichen Stil einen Rahmen gibt. Oder eben bei den Herren: einen Blazer mit integrierter Kapuze.
Ein Blazer mit Kapuze hat nie den Businesslook wie ein klassischer Anzug. Ihr Kollege hat sich aber nicht (nur) aus Protest an den Dresscode gegen den klassischen Blazer entschieden, sondern auch weil er damit den Leistungsgedanken, der mit Sport verbunden ist, zum Ausdruck bringen möchte. Letztendlich ist ein Blazer ein Kleidungsstück, das dem Träger oder Trägerin "Form gibt" und dies kann - abhängig von Schnitt und Material - auch mit Kapuze noch gegeben sein. Mit dem Überdecken des Kragens durch die Kapuze kann dies verloren gehen, aber ein guter Schneider weiss die Kapuze gekonnt in den Stil zu integrieren. Das kann gut aussehen, macht es jedoch meist leider nicht. Aber Billig-Blazer im glänzenden Polyester sind auch keine Augenweide. Es liegt also nicht an der Kapuze per se.
Beim Herren-Businesslook wird weniger tolleriert als bei den Damen; zumindest wenn man beobachtet, dass einige Damen sich auch im unifarbenen Cardigan geschäftstauglich angezogen fühlen. Da schlabbert ihnen das Jäckchen wie ein Schlafanzug die Schultern runter. Dann lieber keine Bluse, sondern einen Rollkragenpullover mit hochwertigem Blazer darüber, der dem persönlichen Stil einen Rahmen gibt. Oder eben bei den Herren: einen Blazer mit integrierter Kapuze.
Ein Blazer mit Kapuze hat nie den Businesslook wie ein klassischer Anzug. Ihr Kollege hat sich aber nicht (nur) aus Protest an den Dresscode gegen den klassischen Blazer entschieden, sondern auch weil er damit den Leistungsgedanken, der mit Sport verbunden ist, zum Ausdruck bringen möchte. Letztendlich ist ein Blazer ein Kleidungsstück, das dem Träger oder Trägerin "Form gibt" und dies kann - abhängig von Schnitt und Material - auch mit Kapuze noch gegeben sein. Mit dem Überdecken des Kragens durch die Kapuze kann dies verloren gehen, aber ein guter Schneider weiss die Kapuze gekonnt in den Stil zu integrieren. Das kann gut aussehen, macht es jedoch meist leider nicht. Aber Billig-Blazer im glänzenden Polyester sind auch nicht keine Augenweide. Es liegt also nicht an der Kapuze per se.
Beim Herren-Businesslook wird weniger tolleriert als bei den Damen; zumindest wenn man beobachtet, dass einige Damen sich auch im unifarbenen Cardigan geschäftstauglich angezogen fühlen. Da schlabbert ihnen das Jäckchen wie ein Schlafanzug die Schultern runter. Dann lieber keine Bluse, sondern einen Rollkragenpullover mit hochwertigem Blazer darüber, der dem persönlichen Stil einen Rahmen gibt. Oder eben bei den Herren: einen Blazer mit integrierter Kapuze.
Ohhh, bin ich wirklich ein schlechterer Chef, nur weil ich in sportlicher Kleidung ins Büro gehe?
Eigentlich dachte ich, dass wir diese Diskussion in Deutschland bereits vor vielen Jahren geführt haben und die wunderschöne, vollkommen unspektakuläre Konsequenz bereits leben?
Herzlichst, Stefan Goldschmidt aus Hamburg