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Die Chef-Beraterin Von wegen Kleider machen Leute

Im Job-Alltag gibt es viele Benimm-Regel. Manche stimmt, viele sind schlicht Irrtümer. Oder glauben Sie wirklich, dass es bei einer Rede nur zu sieben Prozent auf den Inhalt ankommt?
08.07.2015 - 14:08 Uhr Kommentieren
Sabina Wachtel schreibt jeden Mittwoch ihre Berater-Kolumne auf Handelsblatt Online. Sie ist Inhaberin von ExpertExecutive.
Die Chef-Beraterin

Sabina Wachtel schreibt jeden Mittwoch ihre Berater-Kolumne auf Handelsblatt Online. Sie ist Inhaberin von ExpertExecutive.

Es gibt ja genügend Irrtümer, denen man so im Laufe seines (Arbeits-)Lebens aufsitzt. Wie zum Beispiel Chaos macht kreativ, Eden ist ein Wort für Paradies, Gehen ist anstrengender als Stehen, Spinat enthält massig Eisen, spät essen macht dick, der Tag ohne ein ausgiebiges Frühstück ist vom ersten Moment an verloren usw. usw..

Von Generation zu Generation halten sich viele Irrtümer und die werden nie in Frage gestellt. Auch zahllose Benimm-Regeln schaffen es im Job-Alltag quer durch alle Abteilungen und Branchen, vom Familienunternehmen bis zum internationalen Konzern: Wenn Ihr Chef einen Krümel am Kinn hat, sagen Sie lieber nichts – Sie wollen ja nicht respektlos erscheinen? Nein. Wenn Sie nichts sagen, dann finde ich das gemein…. Sie wissen ja, dank Loriot, was so ein Krümel beziehungsweise eine Nudel anrichten kann. Ihre Visitenkarte offerieren Sie dem Ranghöheren erst, wenn der Ihnen die seinige überreicht hat? Stimmt nicht, warum auch? Auf die Erklärung warte ich noch heute. Diese Irrtümer, Mythen oder wie auch immer Sie es nennen wollen, haben ein winziges Problem: Sie stimmen nicht.

Einer meiner Lieblingsirrtümer ist im Übrigen, neben dem Spinat, dass es beim Reden zu 93 Prozent auf das äußere Erscheinungsbild und nur zu sieben (ja: sieben!) Prozent auf den Inhalt ankäme.

Das hieße ja, dass wir die sieben Prozent, die wir vielleicht an Unsinn verzapfen, durch unser brillantes Kostüm oder einen perfekten Anzug wettmachen könnten, um so auf 100 Prozent beste Performance zu kommen! Was nützt ein perfekter Dresscode, wenn der Vortrag schlecht ist? Andererseits stört es natürlich bewusst oder unbewusst, wenn man einen guten Vortrag hört, der Redner selbst aber nachlässig oder schlecht gekleidet ist. Aber diese 93 Prozent….Das geht gar nicht. Stimmig muss es sein, das ist es!

Generell sollten wir ja sowieso nicht unser Publikum langweilen oder beleidigen und darauf hoffen, dass das durch ein optimales Erscheinungsbild schon verziehen wird. Auch ein Kunde wird uns nicht nur deshalb den Auftrag geben, weil wir gut riechen und gut sitzende Kleidung tragen. Natürlich: Kleider machen Leute. Eine Binsenweisheit. Allerdings eine, die nur in Kombination mit Inhalt funktioniert. Dresscode und Style zahlen die Miete nicht allein, genauso wie Eva den Adam nicht mit einem Apfel verführt hat.

Andererseits: Je besser unser Eindruck ist, desto mehr kleine Schnitzer‚ können wir uns leisten. Und das ist kein Irrtum.

Sabina Wachtel berät Manager. Sie ist Inhaberin von ExpertExecutive mit den Labels ManagerOutfit.de und 55dresscodeberater.de. Außerdem ist sie Autorin.

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