Detlef Borghardt Neuer Chef bei SAF-Holland

Der zukünftige SAF-Holland-Chef Detlef Borghardt.
München Der Lkw-Zulieferer SAF-Holland tauscht nach erfolgreicher Sanierung die Führungsspitze aus. Der bisherige Vizechef Detlef Borghardt (48) übernimmt ab Juli den Vorstandsvorsitz. Rudi Ludwig, der SAF Holland 2009 in einer schweren Unternehmenskrise übernahm, geht auf eigenen Wunsch in den Ruhestand.
Der studierte Ingenieur Borghardt arbeitet seit dem Jahr 2000 bei dem bayerischen Unternehmen. Er kam von Alusuisse, wo er ebenfalls im Geschäft mit Zulieferungen für die Autoindustrie tätig war. Bei SAF übernahm er den Bereich Trailer Systems, in dem der Lkw-Zulieferer sein Geschäft mit Anhängerkupplungen und Stützsystemen für Lkw-Anhänger konzentriert hat.
Die Zeit für einen Führungswechsel ist gut, die Lkw-Konjunktur läuft wieder auf Hochtouren. Erst am Mittwoch hatten Volvo und Scania mit starken Zahlen überrascht. SAF-Holland hatte 2010 den Umsatz um 50 Prozent auf 630 Millionen Euro gesteigert und schreibt operativ wieder schwarze Zahlen. Ende März besorgte sich das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung frisches Geld - auch um die Schulden in Höhe von 300 Millionen Euro zu drücken. In diesem Jahr geht das Unternehmen von einem Umsatzplus von 20 Prozent aus.
Doch das Tal davor war tief: SAF-Holland kam wie die gesamte Lkw-Branche in den vergangenen Jahren schwer unter die Räder. Hinzu kam auf dem Höhepunkt des Booms eine gewagte Transaktion: 2007 fädelte der Finanzinvestor Pamplona die Fusion der Saur Achsenfabrik mit dem US-Zulieferer Holland ein. In der Krise brach der Umsatz von 800 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro ein. Die Hälfte der Belegschaft musste damals gehen.