Deutsche Bank Wer ist Anshu Jain?

Anshu Jain: Die künftige Teilspitze der Deutschen Bank hält sich gerne im Hintergrund.
Frankfurt Anshu Jain wäre im Moment am liebsten unsichtbar. Und weil das selbst einem wie ihm nicht gelingen kann, betritt er den Hermann-Josef-Abs-Saal im Frankfurter Bankenviertel gestern durch den Hintereingang. Zum Haupteingang stolziert Josef Ackermann herein, zum zehnten Mal in zehn Jahren. Und zum letzten Mal. Er gestikuliert mit den Fotografen, wie er es all die Jahre zuvor auch gemacht hat. Aber heute warten sie auf jemand anderen: Anshu Jain. Doch der lässt sich nicht blicken.
Anshu Jain wäre am liebsten stumm, und weil auch das nicht geht für einen, der in wenigen Wochen Chef von Deutschlands größter Bank wird, stellt er sich nach der offiziellen Pressekonferenz den Fragen einiger Journalisten. Doch er bleibt vorsichtig.
Noch hat seine Zeit nicht begonnen. Er will dem einstigen Förderer, auch wenn die Beziehung erkaltet ist, nicht die Schau stehlen. 17 Jahre ist Anshu Jain bei der Bank, da kommt es auf ein paar Tage im Schatten von Ackermann nicht mehr an. Es ist Hugo Bänziger, der Risikochef der Bank, der zum Beginn des Jahrespressegesprächs die Situation zwischen Bald-Chef und Noch-Chef zu entkrampfen versucht. Er schiebt Jain in Richtung Bildmitte, bis der künftige endlich neben dem jetzigen steht. Jain lächelt, die Kameras klicken. Die Fotografen sind erleichtert, Jain ist es erkennbar nicht.
Jain sieht zwar aus wie George Clooney, aber er ist keiner, der die große Bühne liebt. Am liebsten säße er jetzt wahrscheinlich in der Londoner Great Winchester Street in seinem Büro. Jains Leben ist ein Leben in den Höhen der Hochfinanz. Er hat nur eine vage Vorstellung davon, wie die Bürger derzeit auf die Banker schauen. Einem wütenden Bankkunden oder einem politischen Rebellen der Occupy-Bewegung kommt er schon aus Sicherheitsgründen nicht zu nahe.
Je unsicherer die Finanzwelt wird, desto besorgter ist man in der Bank um die Sicherheit der Spitzenmannschaft. Ein ehemaliges Mitglied der US-Elitetruppe Navy Seals kümmert sich im Auftrag der Bank um die Sicherheit von Jain und seiner Familie. „Sicherheit“ ist auch ein willkommener Grund, die wahre Welt etwas auf Abstand zu halten.
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Diese Finanzprodukte sind sogar an der letzten Finanzkrise mit beiteiligt.
Vielleicht sollten Sie doch besser mal alle 14 Seiten lesen, u.a. Seite 11, damit sich das Bild abrundet.
Meine Meinung: Anshu Jain ist wie alle Investmentbanker schlicht ein Krimineller. Die von seinesgleichen entworfenen sogenannten Finanzprodukte sind so seriös wie Kaffeefahrten.
Angesichts der regulatorischen Herausforderungen sollte mal ein Mann wie Bänziger an die Spitze der Bank rücken.
Lieber Herr Rast,
ich bin eben nicht anonym hier unterwegs.
Ich finde, daß Sie - eben auch - viel zu sehr die monetären Aspekte sehen. Im übrigen liegen Sie aber nicht falsch.
Tugenden, wie Disziplin, Schweigsamkeit und letztlich auch der Erfolg von A.Jain und auch J.Fitschen konnten sich NUR unter einem alpha-Menschen wie Ackermann entwickeln und ausprägen.
Wenn die Herren jetzt die Füsse still halten und unnötigen Medienkontakte meiden und auch Überschüsse für Rücklagen reservieren, anstatt sie auszuschütten, wäre das hilfreich für die Entlastung des Steuerzahlers.
Gruß, für Sie gerne auch London Interbank Offered Rate
Das ganze zeigt den Niedergang eines Volkes. Früher hatten wir Banker, es sei nur an Hjlmar Schacht erinnert, die weltweit fachlich berühmt waren. Unser Bildungssystem und ideologische Verblendung sowie der demoskopische Absturz lassen uns inzwischen Leute aus der dritten Welt als Banker holen.Früher zahlten wir denen Entwicklungshilfe und spendeten, damit sie nicht verhungerten.
Das ganze zeigt den Niedergang eines Volkes. Früher hatten wir Banker, es sei nur an Hjlmar Schacht erinnert, die weltweit fachlich berühmt waren. Unser Bildungssystem und ideologische Verblendung sowie der demoskopische Absturz lassen uns inzwischen Leute aus der dritten Welt als Banker holen.Früher zahlten wir denen Entwicklungshilfe und spendeten, damit sie nicht verhungerten.
Herkunft und Schulbildung (1963–1980) [Bearbeiten]
Anshu Jain wurde als älterer von zwei Söhnen des Beamten Ambuj Jain und seiner Frau Shashi 1963 in Jaipur geboren. Er wuchs mit seinem jüngeren Bruder in einer konservativ geprägten Mittelschichtsfamilie in Nizamuddin-West, einem Stadtviertel im Süden von Neu-Delhi, auf. Aufgrund einer beruflichen Versetzung von Jains Vater nach Afghanistan besuchte Anshu Jain von 1975 bis 1977 eine indische Privatschule in Kabul. An der Delhi Public School Mathura Road (renommierte Privatschule in Neu-Delhi) absolvierte er 1980 das Higher Secondary Exam (Abitur in Indien).
Deutschlands Stärke war es immer, dass wir fähige Ausländer aufgenommen und gefördert haben. Eine Sache, die schon die alten Preußen an die Spitze Deutschland gebracht haben.
Die Chancen stehe doch eigentlich ganz gut, dass Anshu Jain nicht nur eine Bereicherung für die DB ist/wird, sondern auch für Deutschland werden kann. Er verkörpert doch viele Tugenden, auf die wir hier stolz sind und kann eine bunte internationale Perspektive einbringen, die für alle ein große Chance sein kann. Vorraussetzung sind Roleranz und Respekt, die wir uns gegenseitig entgegenbringen sollten.
Sorry Herr Libor, auch wenn Sie sich London Inter Bank Offered Rate nennen, irgendwie scheinen Sie doch den gobalen Überblick verloren zu haben.
Josef Ackermann hat Anshu Jain gezielt in die Deutsche Bank geholt um das Investmentbanking voranzutreiben. ..und ich meine hier bewußt zu pushen, was an einem Gewinnanteil von rd. 70 % der Unternehmenserträge deutlich wird.
Josef Ackermann hat die "Deutsch-Banker" von Boehm-Bezing, Endres und Krumnow mit ihrer doch eher traditionellen Prägung zügig in den Ruhestand gedrängt, weil sie seiner Orientierung ablehnend gegenüberstanden.
Josef Ackermann hat die Deutsche Bank auf seine (Führungs-) person hin umgestaltet und den Vorstand entsprechend verkleinert, um so noch direkter Einfluß nehmen zu können.
Anshu Jain war und ist immer der eigentliche Gewinner dieser Strategie gewesen, und das nicht nur finanziell. Es bleibt nicht nur für den Finanzplatz Deutschland zu wünschen, daß er in dieser Hinsicht seinen (früheren) Chef nicht noch mehr in den Schatten stellt, sondern für unser gesamtes freiheitlich-demokratisches Rechtssystem in dem das Geld zunehmend als Ersatzreligion apostrophiert wird.